Heute meldete die »Kleine Zeitung«, dass der ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gestern das Ende des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ab 2014 verkündet habe. Das heißt zunächst einmal nur, dass das ORF Landesstudio in Kärnten nicht mehr zur Verfügung stehen und dass es keine Übertragungen mehr geben wird. Das wird mit dem Ende des Bachmannpreises identisch gesetzt.
Seitdem gibt ein zum Teil heuchlerisches Gejaule in den (sogenannten) sozialen Netzwerken; zum Teil von denen, die keine Gelegenheit ausgelassen haben, den Bachmannpreis bei jeder Gelegenheit hämisch zu kommentieren. Ihnen ist nun die Spielwiese genommen worden, in der Mittagspause drei, vier Sätze einer Lesung und/oder eines Jurorbeitrags aus dem Zusammenhang zu reissen. Die durchironisierten Leistungsträger persiflieren schon eine Neuauflage in Konstanz. Was noch fehlt, aber unweigerlich droht, sind die Epitaphe des sogenannten Feuilletons, das seit Jahren bereits den Bachmannpreis auf der Abschussliste hat.