Schmerz­haft gleich­gül­tig

Wenn man er­klärt, dass man sich die Le­sun­gen und Dis­kus­sio­nen zum Bach­mann­preis an­schaut, kommt im­mer mehr die mit­lei­di­ge Fra­ge: »War­um?« Sie im­pli­ziert zwei­er­lei: Zum ei­nen glaubt man nicht mehr an die Kraft der Li­te­ra­tur im Zei­chen des Fern­se­hens. Und zum an­de­ren wird da­mit auch gleich in ei­ner Mi­schung aus Mit­leid und Em­pö­rung die je­wei­li­ge Aus­wahl der Le­sen­den er­le­digt. Nein, die Le­sen­den im Bach­mann­preis re­prä­sen­tie­ren na­tür­lich nicht »die deutsch­spra­chi­ge Li­te­ra­tur« wie es dann mal apo­dik­tisch, mal vor­wurfs­voll heißt. Nach­träg­lich muss man die­ses De­men­ti ge­ra­de für den »Jahr­gang 2016« zur Hand ha­ben: Nein, das, was heu­er in Kla­gen­furt ge­le­sen wur­de ist kein re­prä­sen­ta­ti­ver Quer­schnitt der deutsch­spra­chi­gen Li­te­ra­tur. Da mag der Mo­de­ra­tor noch so Ani­ma­teurs­qua­li­tä­ten of­fen­bart ha­ben (was zu­wei­len pein­lich war). (Über das pein­li­che Sand­ka­sten­ar­ran­ge­ment »drau­ßen«, bei Zi­ta Be­reu­ter, schweigt man bes­ser.)

Aber es ist wo­mög­lich ein Quer­schnitt der in­zwi­schen in­fla­tio­nä­ren Stadt­schrei­ber- und Schreib­schul­pro­sa­isten, die sich von ih­ren Note­books er­he­ben und das re­pli­zie­ren, was sie ge­lernt ha­ben, wo­für sie aus­ge­zeich­net wur­den und was sie nun mit ei­nem selt­sam stoi­schen Selbst­be­wusst­sein als preis­wür­dig re­kla­mie­ren.

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Prä­li­mi­na­ri­en zu ei­nem Li­te­ra­tur­preis

Ei­ne klei­ne Te­tra­lo­gie zum Bach­mann­preis 2015

Ser­vice für Schnell­leser:
I. Fla­tu­len­zen
II. Weg mit den Pa­ten­schaf­ten!
III. Die Kri­tik in der Kri­se
IV. Jour­na­li­sti­sche Do­mi­nanz oder: Ver­mut­lich kei­ne »Mup­pet-Show« in die­sem Jahr

Für Al­les­le­ser (ein Pleo­nas­mus):

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De­mut und Wut

Preis­ver­ga­be. Und ei­ni­ge un­we­sent­li­che Be­mer­kun­gen.

Hart­näckig wei­ger­te sich der neue Ju­ry­vor­sit­zen­de Burk­hard Spin­nen ein Pau­schal­ur­teil über den ak­tu­el­len »Jahr­gang« beim Bach­mann­preis 2008 ab­zu­ge­ben. Das kön­ne man nicht, so Spin­nen, wenn über­haupt müs­se man zehn, fünf­zehn Jah­re ab­war­ten; es sei­en ja schliess­lich kei­ne Wein­jahr­gän­ge.

Spin­nen stiehlt sich da aus ei­nem Ur­teil her­aus. Das über­rascht nur vor­der­grün­dig. Wür­de er zu­ge­ben, dass das Ni­veau schwach war, kri­ti­siert er auch im­pli­zit die Ju­ro­ren und auch sich sel­ber. Die Ju­ry aber – die­sen Ein­druck be­kam man sehr schnell – ist ziem­lich kri­tik­re­si­stent.

Hin­ter der jo­via­len Fas­sa­de des Mo­de­ra­tors Die­ter Moor (der mit sei­ner zwang­haf­ten Ge­sprächs­füh­rungs­rhe­to­rik nicht nur stör­te, son­dern auch ge­le­gent­lich in un­zu­läs­si­ger Wei­se in den Wett­be­werb ein­griff) schlum­mer­ten die längst aus­ge­tüf­tel­ten Be­wer­tungs­fall­bei­le bei­spiels­wei­se des Wich­tig­tu­ers Ijo­ma Man­gold, der teil­wei­se voll­kom­men ver­wirr­ten (und text­un­si­che­ren) Ur­su­la März und ei­nes fast zwang­haft den Clown ge­ben­den Klaus Nüch­tern.

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Nach­le­se 30. In­ge­borg-Bach­mann-Preis: Exo­tis­mus und Au­then­ti­zi­tät

18 Au­toren le­sen ih­re li­te­ra­ri­schen Tex­te vor und an­schlie­ssend dis­ku­tie­ren neun Ju­ro­ren hier­über. Die­ses Set­ting ist die Aus­gangs­po­si­ti­on für den so­ge­nann­ten »In­­­ge­­borg-Bach­­mann-Preis«, volks­tüm­lich auch »Wett­le­sen« ge­nannt (als wä­re je­ner der Sie­ger, der zu­erst fer­tig sei). Ana­chro­ni­sti­scher kann Fern­se­hen nicht sein, als dies zu über­tra­gen. Aber es kann auch – wenn die Bei­trä­ge und Dis­kus­sio­nen »stim­men«– ...

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