Preisvergabe. Und einige unwesentliche Bemerkungen.
Hartnäckig weigerte sich der neue Juryvorsitzende Burkhard Spinnen ein Pauschalurteil über den aktuellen »Jahrgang« beim Bachmannpreis 2008 abzugeben. Das könne man nicht, so Spinnen, wenn überhaupt müsse man zehn, fünfzehn Jahre abwarten; es seien ja schliesslich keine Weinjahrgänge.
Spinnen stiehlt sich da aus einem Urteil heraus. Das überrascht nur vordergründig. Würde er zugeben, dass das Niveau schwach war, kritisiert er auch implizit die Juroren und auch sich selber. Die Jury aber – diesen Eindruck bekam man sehr schnell – ist ziemlich kritikresistent.
Hinter der jovialen Fassade des Moderators Dieter Moor (der mit seiner zwanghaften Gesprächsführungsrhetorik nicht nur störte, sondern auch gelegentlich in unzulässiger Weise in den Wettbewerb eingriff) schlummerten die längst ausgetüftelten Bewertungsfallbeile beispielsweise des Wichtigtuers Ijoma Mangold, der teilweise vollkommen verwirrten (und textunsicheren) Ursula März und eines fast zwanghaft den Clown gebenden Klaus Nüchtern.