Mar­tin von Arndt: Wie wir tö­ten, wie wir ster­ben

Martin von Arndt: Wie wir töten, wie wir sterben
Mar­tin von Arndt: Wie wir
tö­ten, wie wir ster­ben

Spät­herbst 1961. Der ita­lie­nisch­stäm­mi­ge 54jährige US-Ame­ri­ka­ner Dan Va­nuz­zi, mit ganz vie­len »Ex«-Titeln (Ex-US-Ar­my, Ex-CIC, Ex-Mos­sad), schlägt sich wört­li­chen Sinn als Bo­xer Ted Jack­son seit mehr als drei Jah­ren durch das Le­ben, und zwar in Es­sen, im Ruhr­ge­biet. Va­nuz­zi sieht jün­ger aus als er ist und er ist fit. Aber es ist kein Traum­job. Ei­gent­lich war er so et­was wie ein »un­ab­hän­gi­ger In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fer«, der ab und an von west­li­chen Ge­heim­dien­sten Auf­trä­ge be­kam, mit de­nen man sich nicht sel­ber ab­ge­ben woll­te. Mit ihm der jun­ge, rot­haa­ri­ge Un­garn-Flücht­ling Ödön, der ihn wäh­rend der Kämp­fe coacht. Der Kampf ist zu­meist Show. Buch­ma­cher be­stim­men, wer wann wie ge­winnt und ver­liert. We­he, man rich­tet sich nicht da­nach. Das ist der Ein­stieg in Mar­tin von Arndts neue­stem Po­lit-Spio­na­ge­ro­man mit dem bi­blisch an­mu­ten­den Ti­tel »Wie wir tö­ten, wie wir ster­ben«.

In die­se leicht aus­sichts­lo­se Sze­ne­rie hin­ein wird er von zwei (zu­ge­ge­ben du­bio­sen) Fran­zo­sen an­ge­spro­chen, die zwei Al­ge­ri­er, die sich in Deutsch­land im Exil auf­hal­ten, su­chen und Va­nuz­zi be­auf­tra­gen, die­se zu fas­sen und ih­nen zu über­ge­ben. Es sind Kämp­fer der Un­ab­hän­gig­keits­be­we­gung FLN, die den Fran­zo­sen in Al­ge­ri­en zu schaf­fen ma­chen und wahl­wei­se als Kom­mu­ni­sten oder Ter­ro­ri­sten dar­ge­stellt wer­den. Ih­nen wer­den Mas­sa­ker ge­gen Fran­zo­sen und al­ge­ri­sche Zi­vi­li­sten nach­ge­sagt. Vie­les bleibt un­klar, aber da die bei­den die Ge­heim­dienst­re­geln be­herr­schen und Va­nuz­zi und Ödön Geld brau­chen, nimmt er an.

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Mar­tin von Arndt: So­jus

Martin von Arndt: Sojus
Mar­tin von Arndt: So­jus

Es war schon ein sehr ge­wag­ter Cliff­han­ger mit dem Mar­tin von Arndts letz­ter Ro­man »Rat­ten­li­ni­en« en­de­te. An­dre­as Eck­art, Ner­ven­arzt und in der Wei­ma­rer Re­pu­blik Po­li­zei­kom­mis­sar in Ber­lin, spä­ter von der Ge­sta­po ge­fol­tert und in die USA ge­flo­hen, hat­te sich im Herbst 1946 von sei­nen Freun­den und Be­kann­ten zur Teil­nah­me an der Ope­ra­ti­on »Rat­ten­li­ni­en« des US-Ge­heim­dien­stes CIC in Eu­ro­pa über­re­den las­sen. Hoch­ran­gi­ge Na­zis und SS-Of­fi­zie­re ver­such­ten über die Al­pen nach Ita­li­en um von dort aus per Schiff nach Süd­ame­ri­ka zu flie­hen. Eck­art und US-Spe­cial-Agent Dan Va­nuz­zi bil­de­ten zu­sam­men mit zwei Hel­fern ein »Greif­kom­man­do« und soll­ten den SS-Ober­sturm­bann­füh­rer Ger­hard Wag­ner, der ak­tiv an Ju­den­er­schie­ssun­gen be­tei­ligt war, auf­spü­ren da­mit er vor Ge­richt ge­stellt wer­den konn­te. Sa­lopp ge­sagt, war Eck­art ein biss­chen zu er­folg­reich – er bohr­te zu tief, ent­deck­te da­bei Ver­strickun­gen ame­ri­ka­ni­scher Dien­ste, die eben­falls da­für Sor­ge tru­gen, ehe­ma­li­ge Na­zis si­cher ent­kom­men zu las­sen. Eck­art ge­riet zwi­schen die Fron­ten, wur­de fest­ge­nom­men und hör­te nun auf der Zug­toi­let­te die be­reits ent­si­cher­ten Ma­schi­nen­pi­sto­len der ame­ri­ka­ni­schen Agen­ten. Der Le­ser rät­sel­te über das Schick­sal Eck­arts.

»So­jus«, der neue Ro­man von Mar­tin von Arndt, be­ginnt im Mai 1948 in Is­ra­el. Dan Va­nuz­zi und Ephra­im Ro­sen­berg, Eck­arts Ber­li­ner As­si­stent aus den 1920er Jah­ren, der Hans-Ro­sen­thal-ge­mäss nur mit viel Glück die NS-Dik­ta­tur über­lebt hat­te, tref­fen sich in Tel Aviv. Va­nuz­zi ist beim bri­ti­schen MI6; bei den Ame­ri­ka­nern gilt er als Lan­des­ver­rä­ter. Bei­de sor­gen sich um ih­ren Freund Eck­art, der in ei­ner psych­ia­tri­schen An­stalt in den USA fest­ge­hal­ten wird. Er weiss zu viel, wird se­diert, ist von der Au­ßen­welt ab­ge­schlos­sen.

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Mar­tin von Arndt: Rat­ten­li­ni­en

Martin von Arndt: Rattenlinien
Mar­tin von Arndt: Rat­ten­li­ni­en

Dr. An­dre­as Eck­art, Sohn ita­lie­nisch-deut­scher El­tern, Ner­ven­arzt, Sol­dat für das Deut­sche Kai­ser­reich und in den 1920er Jah­ren Kri­mi­nal­kom­mis­sar in Ber­lin, sitzt im Herbst 1946 in ei­nem Haus der Nä­he von Washing­ton und müht sich mit ei­ner ur­alten Schreib­ma­schi­ne in Über­set­zun­gen von Bü­chern vom Deut­schen ins Eng­li­sche, die nie­man­den in­ter­es­sie­ren. Der Le­ser kennt Eck­art aus Mar­tin von Arndts Ro­man »Ta­ge der Ne­me­sis« als er 1921 in die Fall­stricke tür­kisch-ar­me­ni­scher Ge­heim­dien­ste und deut­scher Au­ßen­po­li­tik ge­riet. In­zwi­schen sind 25 Jah­re ver­gan­gen. Er lebt bei Liam, ei­nem rei­chen und hemds­är­me­li­gen ehe­ma­li­gen ame­ri­ka­ni­schen Bot­schafts­an­ge­hö­ri­gen, der ihn in letz­ter Mi­nu­te aus den Klau­en der Ge­sta­po in die Staa­ten schleu­sen konn­te. Eck­art, Mo­ra­list und Pa­zi­fist, wur­de einst »Na­zif­res­ser« ge­nannt, trat für die jun­ge deut­sche De­mo­kra­tie ein, galt da­mit nach 1933 als po­li­tisch un­zu­ver­läs­sig und wur­de schließ­lich ent­las­sen. Die Haupt­schuld hier­an trägt sein ehe­ma­li­ger As­si­stent Ger­hard Wag­ner, der zum über­zeug­ten Na­zi und SS-Mann wird und sich an sei­nem ehe­ma­li­gen Chef rä­chen will. Eck­art wird zu­nächst drang­sa­liert, spä­ter ge­fol­tert, soll Ge­sin­nungs­freun­de ver­ra­ten, die in­zwi­schen im Un­ter­grund sind, so un­ter an­de­rem auch sei­nen ehe­ma­li­gen As­si­sten­ten Ro­sen­berg. Ge­ra­de noch recht­zei­tig ge­lingt die Flucht in die USA.

Mit sanf­tem Druck lässt sich Eck­art im Herbst 1946 von sei­nen ame­ri­ka­ni­schen Freun­den und Be­kann­ten zur Teil­nah­me an der Ope­ra­ti­on »Rat­ten­li­ni­en« des US-Ge­heim­dien­stes CIC in Eu­ro­pa über­re­den. Hoch­ran­gi­ge Na­zis und SS-Of­fi­zie­re ver­su­chen über die Al­pen bis nach Ita­li­en zu flie­hen um von dort aus per Schiff nach Süd­ame­ri­ka (Ar­gen­ti­ni­en, Chi­le) zu kom­men. Sie er­hal­ten Hil­fe von Sym­pa­thi­san­ten aus Deutsch­land, Öster­reich (vor al­lem auch Süd­ti­rol), dem Ro­ten Kreuz (wel­ches mit ver­blüf­fen­der Nai­vi­tät ausge­stattet scheint) und dem Va­ti­kan. Eck­art und US-Spe­cial-Agent Dan Va­nuz­zi, Sohn ita­lie­ni­scher Ein­wan­de­rer, bil­den zu­sam­men mit zwei Hel­fern ein »Greif­kom­man­do« und sol­len den SS-Ober­sturm­bann­füh­rer Ger­hard Wag­ner, der ak­tiv an Ju­den­er­schie­ssun­gen be­tei­ligt war, auf­spü­ren da­mit er vor Ge­richt ge­stellt wer­den kann. Da­bei spricht die Phy­sis ge­gen Eck­art – er hat sich zwar von sei­ner Mor­phi­um­sucht be­freit (er kehr­te aus dem Er­sten Welt­krieg als Kriegs­zit­te­rer zu­rück), wur­de je­doch zum Links­hän­der (war­um, er­fährt man spä­ter), ist nicht be­son­ders trai­niert, hat Ma­gen­pro­ble­me und ist 60 Jah­re alt. Aber er kennt Wag­ner und des­sen Men­ta­li­tät, spricht ita­lie­nisch und deutsch und der Ap­pell, et­was Gu­tes zu tun, ver­fängt schließ­lich. Da­bei gibt es zwei Pro­ble­me: Die Ver­wal­tung in wei­ten Tei­len Süd­ti­rols ob­liegt bei den Fran­zo­sen, so dass ame­ri­ka­ni­sche Ak­ti­vi­tä­ten nicht ger­ne ge­se­hen sind. Und wenn die Ge­such­ten erst ein­mal in Ita­li­en an­ge­kom­men sind, en­det der of­fi­zi­el­le Ein­fluss der Ame­ri­ka­ner voll­ends, weil Ita­li­en ein sou­ve­rä­nes Land ist.

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Mar­tin von Arndt: Ok­to­ber­platz

Wasil Mi­ka­la­je­witsch (auch Was­ja ge­nannt) ist Jahr­gang 1974. Sei­ne Fa­mi­lie (mit un­ga­ri­schen Wur­zeln; Par­al­le­len zu Ko­vács aus »ego shoo­ter« und dem Au­tor sel­ber) hat­te es in den Wir­ren des 20. Jahr­hun­derts in die Nä­he von Hrod­na, in den We­sten Ruß­lands, der aber doch eigent­lich der Osten ist, ver­schla­gen. Be­stim­men­de Persön­lichkeit in der Fa­mi­lie ist Groß­va­ter ...

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Kurz­zeit­ge­dächt­nis auf zwei Bei­nen

Ein Er­leb­nis­ta­ge­buch von den 32. Ta­gen der deutsch­spra­chi­gen Li­te­ra­tur in Kla­gen­furt

Don­ners­tag, der 26. Ju­ni 2008: Von der Wie­ge bis zur Ur­ne

Wo blie­ben sie denn, die lei­sen Tö­ne, die man ei­gent­lich von Schrift­stel­lern er­war­ten müß­te, er­war­ten dürf­te, ge­ra­de von ih­nen, nur von ih­nen, von wem denn sonst, wo­zu sei­en sie denn da? D., Über­set­zer aus dem Fran­zö­si­schen, schwa­dro­niert mit ver­drieß­li­cher, mit ver­dros­se­ner Mie­ne und ver­teilt da­bei Bröt­chen­krü­mel auf der Tisch­decke. Kla­gen­furt sei Deutsch­land-sucht-den-Su­per-Dich­ter, die Me­di­en such­ten kul­tu­rel­les Bil­lig­fut­ter, die Kul­tur­in­du­strie wol­le mit un­ge­sät­tig­ten Fett­säu­ren ab­ge­füt­tert wer­den, und schließ­lich sei er ja auch ein Kurz­zeit­ge­dächt­nis auf zwei Bei­nen, der Le­ser von heu­te. Mir egal, den­ke ich, mir egal, denn ich ha­be ge­ra­de Salz in mei­nen Ver­län­ger­ten (deutsch­län­disch: Kaf­fee) ge­schüt­tet und es zu spät ge­merkt.

Wir sit­zen in der Häs­chen­schu­le bei der Le­sung des Kla­gen­fur­ter Li­te­ra­tur­kur­ses, gleich­sam der Wie­ge des Bach­mann-Wett­be­werbs. Wir sit­zen im Ro­bert-Mu­sil-Mu­se­um, im Raum, in dem Klein-Ro­bert das Ge­hen ge­lernt hat oder das Lal­len, und wir sind selbst schuld. Au­ßer mir lie­gen al­le Au­toren am Wör­ther­see, bei 36 Grad im Schat­ten. Nur ich sit­ze in der Hit­ze. Die steht mit­ten im Raum wie ein Gast, den man nicht los­ge­wor­den ist. Trotz her­un­ter­ge­las­se­ner Ja­lou­sien und dem all­ge­mei­nen Ge­fä­chel mit Pro­gramm­hef­ten spü­re ich, wie ich schon nach we­ni­ger als zehn Mi­nu­ten gar bin. Ei­nem, dem man an­merkt, daß er heu­te zum er­sten Mal in sei­nem Le­ben vor Pu­bli­kum liest, fal­len die Schweiß­trop­fen aufs Pa­pier. Sei­ne drei­ßig­mi­nü­ti­ge Er­zäh­lung ist ein Weg­wol­len auf Ab­ruf, sei­nen Schluß­satz spricht er schon im Auf­ste­hen.

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Mar­tin von Arndt: Der Tod ist ein Post­mann mit Hut

An je­dem er­sten Mitt­woch im Mo­nat er­hält Ju­lio C. Rampf ein Ein­schrei­ben. Die Zu­stel­lung ist in­zwi­schen längst ri­tua­li­siert: das trag­ba­re Ter­mi­nal mit dem Stift, der aus­sieht wie ein krumm ge­schla­ge­ner Zim­mer­manns­na­gel, die gewagte…und doch für zu leicht be­fun­de­ne Un­ter­schrift Ju­li­os, der Zei­ge­fin­ger des Post­bo­ten, der flüch­tig an sei­ne Kopf­be­deckung, ei­nen Ti­ro­ler­hut fährt, der Wach­hol­der­schnaps im ...

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De­mut und Wut

Preis­ver­ga­be. Und ei­ni­ge un­we­sent­li­che Be­mer­kun­gen.

Hart­näckig wei­ger­te sich der neue Ju­ry­vor­sit­zen­de Burk­hard Spin­nen ein Pau­schal­ur­teil über den ak­tu­el­len »Jahr­gang« beim Bach­mann­preis 2008 ab­zu­ge­ben. Das kön­ne man nicht, so Spin­nen, wenn über­haupt müs­se man zehn, fünf­zehn Jah­re ab­war­ten; es sei­en ja schliess­lich kei­ne Wein­jahr­gän­ge.

Spin­nen stiehlt sich da aus ei­nem Ur­teil her­aus. Das über­rascht nur vor­der­grün­dig. Wür­de er zu­ge­ben, dass das Ni­veau schwach war, kri­ti­siert er auch im­pli­zit die Ju­ro­ren und auch sich sel­ber. Die Ju­ry aber – die­sen Ein­druck be­kam man sehr schnell – ist ziem­lich kri­tik­re­si­stent.

Hin­ter der jo­via­len Fas­sa­de des Mo­de­ra­tors Die­ter Moor (der mit sei­ner zwang­haf­ten Ge­sprächs­füh­rungs­rhe­to­rik nicht nur stör­te, son­dern auch ge­le­gent­lich in un­zu­läs­si­ger Wei­se in den Wett­be­werb ein­griff) schlum­mer­ten die längst aus­ge­tüf­tel­ten Be­wer­tungs­fall­bei­le bei­spiels­wei­se des Wich­tig­tu­ers Ijo­ma Man­gold, der teil­wei­se voll­kom­men ver­wirr­ten (und text­un­si­che­ren) Ur­su­la März und ei­nes fast zwang­haft den Clown ge­ben­den Klaus Nüch­tern.

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Mar­tin von Arndt: ego shoo­ter

»Ich glau­be, man soll­te über­haupt nur sol­che Bü­cher le­sen, die ei­nen bei­ßen und ste­chen. Wenn das Buch, das wir le­sen, uns nicht mit ei­nem Faust­schlag auf den Schä­del weckt, wo­zu le­sen wir dann das Buch? […] Wir brau­chen aber Bü­cher, die auf uns wir­ken wie ein Un­glück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod ei­nes, den wir lie­ber hat­ten als uns, wie wenn wir in Wäl­der ver­sto­ßen wür­den, von al­len Men­schen weg, wie ein Selbst­mord…« (Franz Kaf­ka an Os­kar Pol­l­ak 1904)

Martin von Arndt: ego shooter
Mar­tin von Arndt: ego shoo­ter
Der Ein­stieg: Im Nu. Schon nach den er­sten Sei­ten des Bu­ches kann man sich die­sem Sog nicht mehr ent­zie­hen, der von Ko­vács Er­zähl­strom (ei­ne Nie­der­schrift?) aus­geht. Der Le­ser taucht mit dem Prot­ago­ni­sten in ei­ne Welt, die er so noch nie ge­se­hen hat. ego shoo­ter ist ein Aben­teu­er für den Le­ser; ein Buch, das beisst und sticht.

Und schnell ver­gisst man die gän­gi­gen Kli­schees der Nerds, die Tag und Nacht vor den Com­pu­tern hocken und »her­um­bal­lern«. Ko­vács ist zwar ein Spie­ler; ein Pro­fi­spie­ler. Er hat vie­les über die (deut­schen) »Flie­ger­hel­den« des er­sten und zwei­ten Welt­kriegs ge­le­sen und spielt näch­te­lang in spe­zi­el­len Fo­ren um Punk­te und Geld mit ent­spre­chen­den Flug­si­mu­la­to­ren. Aber der ad­ler ist ein Mensch, nicht nur ein see­len­lo­ser Be­nut­zer­na­me. Und es ist das Ver­dienst von Mar­tin von Arndt, dies in den Vor­der­grund des Bu­ches zu stel­len; ego shoo­ter ist pri­mär kein Psy­cho­gramm ei­nes »Bal­ler­spie­lers«. Es ist eher ei­ne Selbst­ver­ge­wis­se­rungs­schrift ei­nes Men­schen, der droht, an der Welt zu ver­zwei­feln (das er es noch nicht ist, macht ei­ne Qua­li­tät die­ses hoch­am­bi­tio­nier­ten und gran­dio­sen Bu­ches aus).

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