Von Kon­bi­ni zu Kon­bi­ni

Ei­gent­lich sind es nur zwei. Al­so vier, näm­lich zwei­mal zwei. Zwei Fa­mi­ma, zwei Seh­bün, wie sie im Volks­mund hei­ßen. Wei­ter drü­ben ein drit­tes, Law­son, aber da kom­me ich sel­ten hin. Für mich ist es ei­ne El­lip­se, die ich durch­lau­fe. Mei­ne We­ge ha­ben un­ge­fähr die Form ei­ner El­lip­se, mit ei­nem Se­ven Ele­ven und ei­nem Fa­mi­ly Mart als Brenn­punk­ten und je ei­nem wei­te­ren Se­ven und Fa­mi an den äu­ßer­sten En­den der El­lip­se, die das Tal ist. In Wahr­heit ge­he ich aber oft auf der ge­ra­den Ver­bin­dungs­li­nie die­ser vier Punk­te. Im Win­ter eher auf der Ge­ra­den, im Som­mer auf der el­lip­ti­schen Au­ßen­li­nie, weil es dort am Abend, wenn es ein biß­chen ab­ge­kühlt hat, dun­kel ist und man die Ster­ne fun­keln se­hen und den Fluß rau­schen und die Frö­sche qua­ken hö­ren kann und sich nicht vom Strahl­licht der Kon­bi­nis, dem Blend­licht und dem Mo­to­ren­rau­schen der Au­tos be­drän­gen las­sen muß. Am Fluß­ufer, bei den Bam­bus­hai­nen und den Lo­tus­fel­dern, de­ren rie­si­ge Blät­ter hin und her schwan­ken oder still­ste­hen, ist der Wan­de­rer voll­kom­men al­lein, nie­mand stra­pa­ziert sei­ne Ner­ven, die Blend­lich­ter und Mo­to­ren­ge­räu­sche sind nur Ab­ar­ten des ho­hen Ge­fun­kels und des ewi­gen Rau­schens. Ta­guchi: ei­ne El­lip­se und ihr ova­les Feld, das die schla­fen­den Rei­her, die qua­ken­den Frö­sche, den letz­ten Wan­de­rer birgt.

Bild 1 - Von Konbini zu Konbini - © Leopold Federmair
Bild 1 – Von Kon­bi­ni zu Kon­bi­ni – © Leo­pold Fe­der­mair

Die Kon­bi­nis sind al­le gleich, lan­des­weit. Al­so die zu ei­ner der Fir­men, der Ket­ten sind gleich, au­ßen wie in­nen, mehr oder we­ni­ger gleich, und auch die der ver­schie­de­nen Fir­men un­ter­schei­den sich nicht sehr von­ein­an­der, ob­wohl sie auf ihr spe­zi­el­les De­sign, ih­re kenn­zeich­nen­den Far­ben, Schrift­ty­pen und Lo­gos Wert le­gen. Fa­mi­ma ist blau-weiß-grün, Se­ven rot-weiß-grün-oran­ge, ein biß­chen strei­fi­ger und bun­ter als Fa­mi­ma. Die Fa­mi­ma-Kä­sten sind aus wei­ßen Plat­ten ge­baut, die Se­ven-Kä­sten aus hel­le­ren und dunk­le­ren oran­ge- oder ocker­far­be­nen Back­stei­nen. Vor­ne na­tür­lich Glas­front. Im Som­mer wird der Ka­sten ge­kühlt wie ein Kühl­schrank, im Win­ter warm­ge­hal­ten, au­ßer in der Nä­he der Fen­ster­schei­ben und der Tür, da dringt kal­te Luft ein. Im Se­ven kau­fe ich mei­stens ein Me­lo­nen­brot und ein Ge­tränk mit Yu­zu, Zi­tro­ne und So­da; im Fa­mi­ma Fa­mi­chickin und ein sü­ßes Boh­nen­pa­ste­te­bröt­chen; in bei­den gibt es im Win­ter Oden (Kon­y­a­ku und Ei­er und Fleisch­spieß­chen lie­gen in damp­fen­den Kes­sel­chen). Vor ei­ni­gen Jah­ren sind vie­le Kon­bi­nis mit ein paar Stüh­len (mei­stens vier) und ei­nem Wand­brett (Tisch wä­re zu­viel ge­sagt) so­wie ei­ner Selbst­be­die­nungs­kaf­fee­ma­schi­ne aus­ge­stat­tet wor­den. Es gibt Zei­ten, da sit­ze ich früh­mor­gens, wenn al­le Ca­fés und Ge­schäf­te ge­schlos­sen ha­ben, mit mei­nem No­tiz­heft oder Note­book dort, ei­nen Papp­be­cher Kaf­fee ne­ben mir. Um halb acht, un­ge­fähr, se­he ich die Ka­ra­wa­nen der Volks­schü­ler vor­bei­zie­hen; vor ei­ni­gen Jah­ren er­kann­te ich im­mer wie­der ein­mal mei­ne Toch­ter in so ei­nem Pulk (aber oft ist sie mir, buch­stäb­lich, ent­gan­gen). Sie hat mich nie ge­se­hen, auch nicht mein Fahr­rad, das ich in der Ecke zwi­schen Kon­bi­ni­wand und Reis­feld­zaun ab­stel­le wie ein Ver­bre­cher, der sich nicht ein­fan­gen las­sen darf.

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Diet­mar Dath: Steh­satz

Dietmar Dath: Stehsatz
Diet­mar Dath: Steh­satz

Diet­mar Dath nennt sei­ne Poe­tik­vor­le­sun­gen, ge­hal­ten En­de Ja­nu­ar 2020, »Schreib­leh­re«. Sei­ne Ka­pi­tel hei­ßen »Vor­satz«, »An­satz«, »Ein­satz« und »Ge­gen­satz«. Zum Teil Be­grif­fe aus dem Buch­druck, al­so aus ver­gan­ge­nen Zei­ten. Das spannt den Bo­gen: Man kann »Steh­satz« als ei­ne Art vor­läu­fi­ger Bi­lanz sei­nes 35jährigen Schrei­bens le­sen – be­gon­nen im ana­lo­gen Zeit­al­ter.

Dath zi­tiert zu Be­ginn fast lust­voll aus Feuil­le­ton-Ver­ris­sen über sei­ne Bü­cher. »Bil­dungs­ge­prot­ze« und »An­ge­ber­tum« wer­den ihm da at­te­stiert. Er macht da­mit aus sei­ner »Schreib­leh­re« – ge­wollt oder nicht – ei­ne Recht­fer­ti­gung. Ob­wohl ihn, wie er spä­ter zu­gibt, die an­de­ren (des Be­triebs) nicht in­ter­es­sie­ren. Be­zie­hungs­wei­se in­ter­es­sie­ren sie ihn als Geg­ner, als Rei­bungs­flä­che.

Das li­te­ra­ri­sche Schrei­ben, wie Dath es ver­steht, ver­mit­telt »nicht vor­ran­gig In­for­ma­tio­nen über die wirk­li­che Welt« son­dern ei­ne »Hal­tung zu ihr«. Al­les hängt so­mit an der De­fi­ni­ti­on des Hal­tungs­be­griffs: »Ei­ne Hal­tung ist mir nicht ein­fach ei­ne Mei­nung, die sagt, dies oder das sei so oder so zu be­wer­ten. Ei­ne Hal­tung ist für mich ei­ne be­wuss­te Dis­po­si­ti­on zu Hand­lun­gen oder Un­ter­las­sun­gen.«

Ich ge­ste­he, dass mich die­se Er­läu­te­rung nicht zu­frie­den­stellt. Zum ei­nen ist sie deut­lich, ja lo­gisch. Aber ich er­ken­ne da­hin­ter kein Schreib­prin­zip, es sei denn, man ver­wen­det die leicht ab­ge­grif­fe­ne Vo­ka­bel des »en­ga­gier­ten Schrei­bens« als Ma­xi­me. Ir­gend­wann, als man Daths Hal­tung-De­fi­ni­ti­on fast schon ver­ges­sen hat­te, kommt er dar­auf zu­rück und prä­zi­siert: »Es geht bei Bal­zac um Hal­tun­gen zu Reich­tum, Lie­be oder Kar­rie­re, bei Tol­stoi um Hal­tun­gen zu Schick­sal, Ge­walt, Po­li­tik oder Ge­schich­te, bei bei­den kaum um Na­men und Da­ten, die nur im je­wei­li­gen Ro­man ste­hen, da­mit die Hal­tun­gen nicht in der Luft hän­gen, kei­ne blei­chen All­ge­mein­plät­ze sind, son­dern mit Er­leb­nis­qua­li­tä­ten elek­tri­siert und ma­gne­ti­siert.« Und Dath? Er schreibt das, was man ge­mein­hin Sci­ence Fic­tion nennt. Die Welt sei dar­zu­stel­len, wie sie sein könn­te, po­stu­liert er ein­mal. Wie geht das zu­sam­men? Rächt sich hier, dass ich von ihm kein fik­tio­na­les Werk ge­le­sen ha­be?

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Gräu­el der Ge­gen­wart ‑11/11-

(← 10/11)

Ich per­sön­lich glau­be nicht an die Mär von den ar­men aus­ge­beu­te­ten Men­schen; ich glau­be nicht mehr dar­an. Im 19. Jahr­hun­dert und bis weit ins zwan­zig­ste hin­ein mag das zu­ge­trof­fen ha­ben; wahr­schein­lich trifft es in den (vor al­lem süd­li­chen) Welt­ge­gen­den zu, die de­ren Be­woh­ner scha­ren­wei­se ver­las­sen, um in un­se­ren Schla­raf­fen­län­dern die ana­chro­ni­sti­sche Rol­le des Aus­ge­beu­te­ten zu spie­len (wir brau­chen al­so doch noch wel­che). Hier bei uns, im We­sten wie im ver­west­lich­ten Osten, sind die Men­schen nun ein­mal zu dem ge­wor­den, was sie sind. Sie hat­ten und ha­ben ihr Schick­sal selbst in der Hand, je­den­falls bis zu ei­nem ge­wis­sen Grad. Die­se Frei­heit ist heu­te Wirk­lich­keit. Je­der Ein­zel­ne hät­te auch ein an­de­rer wer­den kön­nen. Es be­steht nicht mehr der ge­ring­ste Grund, Be­völ­ke­rungs­schich­ten, ehe­dem »Klas­sen«, zu idea­li­sie­ren und he­roi­sie­ren, da sie als um­reiß­ba­re so­zia­le Grup­pen im Aus­ster­ben be­grif­fen sind. Auch wenn die öko­no­mi­schen Un­gleich­hei­ten grö­ßer wer­den, ten­die­ren die mei­sten so­zia­len Ele­men­te zur Mit­te, und die­se Mit­te ist sehr breit ge­wor­den, auch wenn sich vie­le ih­rer Mit­glie­der öko­no­misch be­droht füh­len und in be­stimm­ten Mo­men­ten – Fi­nanz­kri­se 2008 – tat­säch­lich be­droht sind. Die­se Mit­te ist für die in der Drit­ten Welt Da­hin­ve­ge­tie­ren­den das Schla­raf­fen­land. »Die Welt zer­fällt. Die Mit­te hält nicht mehr«, sagt der afro­ame­ri­ka­ni­sche Hi­sto­ri­ker Cor­nel West mit Be­zug auf au­to­ri­tä­re Po­li­tik und schran­ken­lo­ses Pro­fit­stre­ben. Dies ist ei­ne Pro­phe­zei­ung, ein Kas­san­dra­ruf. Tat­säch­lich wird sie wohl noch ein paar Jah­re oder Jahr­zehn­te hal­ten, aber es könn­te schon sein, daß in­ne­re Wi­der­sprü­che und sei­ne Schran­ken­lo­sig­keit das neo­li­be­ra­le Sy­stem zur Im­plo­si­on oder Ex­plo­si­on (oder bei­dem) brin­gen wer­den.1

West er­wähnt gern die Hel­den des afro­ame­ri­ka­ni­schen Frei­heits­kamp­fes, aber man hat den Ein­druck, das al­les sei de­fi­ni­tiv Ge­schich­te: Mar­tin Lu­ther King, John Le­wis und so wei­ter. Di­dier Eri­bon be­schreibt in Rück­kehr nach Reims die Be­schränkt­heit, den Ras­sis­mus, die In­to­le­ranz, die in fran­zö­si­schen Ar­bei­ter­mi­lieus nach dem En­de der Ar­beit herrscht, al­so un­ter Leu­ten, die sich als Zu­kurz­ge­kom­me­ne se­hen. Er hält trotz­dem an den über­kom­me­nen so­zio­lo­gi­schen Ka­te­go­rien fest. Sein Schütz­ling Édouard Lou­is, des­sen Schil­de­run­gen an Här­te eben­falls nichts zu wün­schen las­sen, ist da et­was frei­er. Auch dann, wenn Sym­pa­thie mit den Op­fern der Mo­der­ni­sie­rung auf­kommt, weint er dem Ver­schwin­den der Ar­bei­ter­klas­se kei­ne Trä­ne nach. Do­nald Trump, der die­ser Klas­se be­kannt­lich kei­nes­wegs an­ge­hört, ist oder gibt sich in die­ser Hin­sicht viel nost­al­gi­scher, al­so rück­schritt­li­cher. Er ver­spricht den wirk­lich oder ver­meint­lich Zu­kurz­ge­kom­me­nen, was ih­nen nie­mand ge­ben kann. Aus wahl­tak­ti­schem Kal­kül ver­mut­lich. Und weil er ei­ne Ideo­lo­gie ver­kör­pert, die ei­nen Schein auf­recht­erhält, dem, wie die Ideo­lo­gen ge­nau wis­sen, kei­ne Wirk­lich­keit mehr ent­spricht. An der Be­sei­ti­gung die­ser Wirk­lich­keit ha­ben sie selbst mit­ge­wirkt.

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  1. Auch Cornel West läßt sich von rhetorischer Dynamik und ideologischen Vorgaben leiten und kümmert sich wenig um Fakten. So behauptet er, 40 Prozent der Bevölkerung der USA würden in Armut oder nahe an der Schwelle dazu leben. Die offizielle Statistik gibt als Zahl 11,8 Prozent an; dazu die Erläuterung, daß die Armut in den letzten Jahren kontinuierlich geringer geworden sei. Es ist übrigens aufschlußreich zu lesen, wie West es beklagt, daß schwarze Freiheitskämpfer, sobald sie in die Politik gingen, in den Sog des Neoliberalismus gerieten und ihre früheren Positionen aufgaben. Gibt es wirklich keine Alternative? Womöglich nicht. Cornel West outet sich als Mann des Blues: "Mit all diesem Schrecken trotzdem irgendwie klarzukommen, bedeutet, ein Mann oder eine Frau des Blues zu sein. Es bedeutet, Kummer zu akzeptieren, aber niemals dem Kummer und damit den Katastrophen das Feld zu überlassen." 

Gräu­el der Ge­gen­wart ‑10/11-

(← 9/11)

Viel­leicht neigt je­der, der glaubt, ge­nau Be­scheid zu wis­sen, zur Rhe­to­rik. Es gibt dann beim Schrei­ben nichts mehr zu er­ar­bei­ten, zu er­for­schen, man ist nicht auf‑, son­dern ab­ge­klärt und wird sich von nichts über­ra­schen las­sen. Die Ge­dan­ken ver­fer­ti­gen sich un­ter sol­chen Vor­aus­set­zun­gen nicht beim Sprechen/Schreiben. Es geht nur noch dar­um, die pas­sen­den, d. h. wirk­sam­sten For­mu­lie­run­gen zu fin­den. Nach mei­nem Emp­fin­den ist das ein kal­tes Schrei­ben, die Rhe­to­rik ein kal­tes Sy­stem (was man durch­aus, von Fall zu Fall, schät­zen kann). In mei­nem ei­ge­nen Fall kommt es häu­fig vor, daß ich mich auf dem dis­kur­si­ven Weg nicht mehr aus­ken­ne, und auch jetzt in die­sem Mo­ment ist das ein we­nig der Fall. Viel­leicht bin ich da­mit nicht der ein­zi­ge; im schon ein gu­tes Stück fort­ge­schrit­te­nen 21. Jahr­hun­dert sind wir doch al­le – al­le? – ziem­lich rat­los; die Rat­lo­sig­keit ist un­se­re con­di­ti­on ac­tu­el­le. Mit mei­ner Kri­tik am hy­ste­ri­schen Li­te­ra­tur­be­trieb, am Op­ti­mie­rungs­wahn, am Bil­dungs­ab­bau, an der ge­sell­schaft­li­chen In­fan­ti­li­sie­rung und an­de­ren Phä­no­me­nen un­se­rer schö­nen, grau­en­haf­ten Ge­gen­wart, ern­te ich re­gel­mä­ßig Zu­stim­mung, nichts als Zu­stim­mung – frei­lich ge­paart mit der Be­mer­kung, lei­der kön­ne man nichts da­ge­gen ma­chen. Der Neo­li­be­ra­lis­mus ist auf zahl­lo­sen Schleich­we­gen to­ta­li­tär ge­wor­den; du mußt und willst mit­ma­chen, es gibt kei­nen Ort au­ßer­halb. Du mußt wol­len; du willst müs­sen. Un­ter­des­sen sind wir rat­los, ich und mei­ne Gleich­ge­sinn­ten, die – so mein Ein­druck – mehr­heits­fä­hig sein könn­ten.

War­um kann man nichts ma­chen? Et­wa weil das re­vo­lu­tio­nä­re Sub­jekt fehlt? Oder, be­son­ne­ner, das al­ter­na­ti­ve Sub­jekt? Mit der Ar­beit ist die Ar­bei­ter­klas­se ver­schwun­den (die oh­ne­hin vor­her schon »ver­bür­ger­licht« war). Und auf Min­der­hei­ten kann man nicht bau­en, sie bil­den kein kol­lek­ti­ves Sub­jekt. Oder? Bei For­re­ster blei­ben die­se Fra­gen un­be­ant­wor­tet, sie wer­den nicht ein­mal ge­stellt. Ih­re Rhe­to­rik läuft auf ei­nen Punkt am Ho­ri­zont hin­aus: be­din­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men für al­le! Vom Staat oder ei­ner an­de­ren Kör­per­schaft zu ga­ran­tie­ren­de Er­hal­tung al­ler, un­ab­hän­gig da­von, ob sie ar­bei­ten oder nicht. Das aber ist ei­ne Maß­nah­me, die al­lein nicht aus­reicht, weil sie nur fruch­ten kann, wenn sie von min­de­stens ei­ner zwei­ten be­glei­tet wird: Bil­dung für al­le, in ei­nem ra­di­ka­len Sinn, oh­ne Hier­ar­chien, oh­ne Prü­fun­gen, oh­ne Wett­be­werb, oh­ne zeit­li­che Gren­zen (die tat­säch­li­che Ent­wick­lung geht in die Ge­gen­rich­tung).

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Gräu­el der Ge­gen­wart ‑9/11-

(← 8/11)

Ich weiß nicht, ob Den­ken dem Han­deln eher för­der­lich oder ab­träg­lich ist; nach mei­ner per­sön­li­chen Er­fah­rung oft letz­te­res, aber nicht im­mer, und gu­te Hand­lun­gen kom­men ganz oh­ne Nach­den­ken sel­ten zu­stan­de. Ham­let, der Prinz von Dä­ne­mark, ver­kör­pert die Tat­feind­lich­keit des Den­kens, das zu­meist ein Zwei­feln ist. Das Schwie­ri­ge, sagt ein an­de­rer Fürst der Thea­ter­ge­schich­te, Kö­nig Pri­mis­laus von Böh­men, in ei­nem Dra­ma Grill­par­zers, das Schwie­ri­ge sei nicht die Tat, son­dern der Ent­schluß, und der wird durch das Den­ken, wie Pri­mis­laus selbst durch sein Zö­gern er­weist, be­hin­dert. Den­kend kann man je­de Men­ge Hy­po­the­sen auf­stel­len, doch bei der Ver­wirk­li­chung ei­nes Vor­ha­bens gilt es, mit ei­nem Schlag »die tau­send Fä­den zu zer­rei­ßen, an de­nen Zu­fall und Ge­wohn­heit führt.« Ent­schlüs­se wer­den in der Re­gel durch Nach­den­ken vor­be­rei­tet, aber auch ver­zö­gert, und nicht sel­ten ver­hin­dert (wo­für Mu­sils Mann oh­ne Ei­gen­schaf­ten ein ein­zi­ges, viel­fäl­ti­ges Groß­bei­spiel ist).

»Nichts ist mo­bi­li­sie­ren­der als das Den­ken«: die­ser froh­ge­mu­te Satz prangt auf ei­ner Sei­te ziem­lich ge­nau in der Mit­te von Der Ter­ror der Öko­no­mie. Und gleich im näch­sten Schritt de­kla­riert For­re­ster die Iden­ti­tät von Den­ken und Han­deln. Die Dif­fe­renz ist be­sei­tigt. Das Wort »mo­bi­li­sie­ren« ak­tua­li­siert po­li­ti­sche Kon­no­ta­tio­nen1; nicht ir­gend­ein Han­deln ist ge­meint, kei­ne sport­li­che Ak­ti­vi­tät, et­wa Fuß­ball, was die zo­nards mitt­ler­wei­le bes­ser kön­nen als die pe­tits blancs, son­dern ge­sell­schaft­lich be­deut­sa­mes Han­deln. In wei­te­rer Fol­ge er­zählt For­re­ster von ei­nem Kon­greß in Graz, Öster­reich, wo an­no 1978 ein Teil­neh­mer ein State­ment ab­gab, das auf die For­de­rung hin­aus­lief, man sol­le hier nicht von Mall­ar­mé spre­chen, son­dern von Ma­schi­nen­ge­weh­ren. For­re­ster ver­tei­digt ge­gen­über die­ser Ta­bu­la-ra­sa-Hal­tung den po­li­ti­schen Sinn li­te­ra­ri­scher Bil­dung, be­an­sprucht aber zu­gleich Ef­fi­zi­enz und Ra­di­ka­li­tät für ihr An­lie­gen und ge­langt schließ­lich zu ei­nem Satz, der wie­der­um als Slo­gan die­nen kann: »Mall­ar­mé ist ein MG!«

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  1. In seinem Essay Die totale Mobilmachung phantasiert Ernst Jünger von einem "Arbeitsstaat", der die logische politische Konsequenz der generalisierten Verschmelzung von Mensch und Maschine, von Organischem und Mechanischem sei. Diese Vision verwirklicht sich heute, allerdings im Bereich der Nanotechnik, der smarten elektronisch gesteuerten Maschinen, die "der Mensch" ständig in Reichweite oder im Körper implantiert hat. Dienstleistungsanbieter und öffentlichen Institutionen verlangen von allen den Besitz eines Smartphones. Der Arbeits- bzw. Arbeiterstaat jedoch wurde Ende des 20. Jahrhunderts endgültig entsorgt. 

Gräu­el der Ge­gen­wart ‑8/11-

(← 7/11)

Ein er­ster Zwei­fel be­schlich mich wäh­rend der Lek­tü­re an ei­ner Stel­le, wo es die Au­torin für aus­ge­macht nimmt, daß neue Tech­no­lo­gien Ar­beits­plät­ze ver­nich­ten. Könn­te es nicht sein, daß sie alt­her­ge­brach­te, oft schwe­re oder lang­wei­li­ge, geist­tö­ten­de Tä­tig­kei­ten über­flüs­sig ma­chen oder Ma­schi­nen über­ant­wor­ten, wäh­rend sie un­ter Um­stän­den an­de­re, neue, an­ge­neh­me­re Ar­beits­mög­lich­kei­ten schaf­fen? Man­che Ar­beits­so­zio­lo­gen kom­men zu die­sem Schluß, doch ob die neu­en Mög­lich­kei­ten für die ge­sam­te Ge­sell­schaft aus­rei­chend sein wer­den, dar­über ge­hen die Mei­nun­gen aus­ein­an­der (»Ma­schi­nen schaf­fen mehr Jobs als sie ver­nich­ten«, ti­tel­te die Süd­deut­sche Zei­tung un­längst). Ge­wiß, ein al­tes, nie zur vol­len Zu­frie­den­heit ein­ge­lö­stes Ver­spre­chen; im­mer­hin gibt es zahl­rei­che Bei­spie­le da­für, daß es ver­wirk­licht wer­den kann, denn schließ­lich stel­len Su­per­vi­si­on und Ent­wick­lung von Ma­schi­nen ei­ne neue Art von Ar­beit dar, die vor­erst nur von Men­schen ge­lei­stet wer­den kann.

Nach lan­gen, ge­wun­de­nen We­gen, auf de­nen For­re­ster das Ver­schwin­den der Ar­beit und des Ar­bei­ters be­klagt und gei­ßelt, aber auch be­grüßt und ein Um­den­ken for­dert, ei­ne po­li­ti­sche Ethik, de­ren Fun­da­ment eben kein Ar­beits­ethos wä­re, son­dern… (so­bald sie zur Fra­ge nach Al­ter­na­ti­ven kommt, wird ihr Dis­kurs dünn), stößt sie ein­mal auch auf die Fi­gur des Kon­su­men­ten. Der Kun­de ist Kö­nig; die schein­bar über­flüs­sig ge­wor­de­nen Men­schen ha­ben doch noch ei­ne Rol­le zu spie­len. »Kon­su­mie­ren, un­ser letz­ter Aus­weg« – ei­ne iro­ni­sche Flos­kel, not­re der­nier re­cours, mit der For­re­ster rasch zur Hand ist, oh­ne zu be­den­ken, daß der stei­gen­de Kon­sum eben auch neue Ar­beits­plät­ze schaf­fen könn­te. Sie stellt so­gar die Fra­ge, wie Ver­ar­mung und Kon­su­mis­mus denn zu­sam­men­pas­sen, geht ihr aber nicht wei­ter nach. Der Kon­su­ment ver­schwin­det als­bald wie­der aus dem Buch; sein Auf­tritt war kurz ge­we­sen (wäh­rend er in der Wirk­lich­keit der rei­chen Län­der und so­gar von et­was we­ni­ger rei­chen wie zum Bei­spiel Me­xi­ko ziem­lich dau­er­haft und all­täg­lich ist). Die sich be­reits über Jahr­zehn­te hin­zie­hen­de, nie ge­lö­ste Fra­ge, ob es bes­ser sei, den Gür­tel en­ger zu schnal­len und die Wirt­schaft zu sa­nie­ren oder die Ein­kom­men zu er­hö­hen, um den Kon­sum an­zu­kur­beln und so die Pro­duk­ti­on zu stär­ken und am En­de neue Ar­beits­plät­ze zu schaf­fen, kommt bei For­re­ster gar nicht vor. Die im­mer er­neu­ten Ant­wort­ver­su­che der Po­li­ti­ker und Öko­no­men glei­chen dem Spiel ei­ner Waa­ge, das ein end­lo­ses Aus­ta­rie­ren, ei­ne nie ganz er­folg­rei­che Su­che nach dem Gleich­ge­wicht dar­stellt. Ein ein­zi­ger Blick in die rea­len Ein­kaufs­zen­tren und die Kun­den­fo­ren des In­ter­nets sagt uns, daß ein er­heb­li­cher Teil der Leu­te im­mer noch über ziem­lich viel Geld ver­fügt und die­se vir­tu­el­len oder re­el­len Plät­ze als Er­satz für die im glo­ba­len We­sten leer ge­wor­de­nen oder ganz ver­schwun­de­nen Kult­stät­ten fun­gie­ren. Da­mit könn­te man ja auch zu­frie­den sein, oder? Je­der strebt nach sei­nem ei­ge­nen Glück, wie es das ver­nunft­ge­mä­ße Grund­ge­setz for­dert.

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Gräu­el der Ge­gen­wart ‑7/11-

(← 6/11)

Un­ter der Hand ha­be ich be­gon­nen, Ei­gen­schaf­ten zu be­rüh­ren, die mich an For­re­sters Es­say stö­ren. Muß das sein? Daß ich kei­ne Re­zen­sio­nen mehr schrei­be1, soll­te mich ei­gent­lich von dem (Selbst-)Zwang er­lö­sen, an Tex­ten her­um­zu­mä­keln, die ich im gro­ßen und gan­zen ziem­lich gut fin­de. Aber viel­leicht ha­be ich das Kind mit dem Bad aus­ge­schüt­tet und es er­ge­ben sich durch der­lei »Kri­tik« ja noch ein paar pro­duk­ti­ve Ge­dan­ken.

Ça m’intrigue, wie der Fran­zo­se sagt. Dies und je­nes macht mich stut­zig. Zu­nächst mehr die Aus­drucks­form als ein­zel­ne Aus­sa­gen oder Ar­gu­men­ta­ti­ons­li­ni­en. Wird über­haupt ar­gu­men­tiert? Nein, mei­stens nicht. Viel­mehr: Die Re­de er­gießt sich. Muß man ar­gu­men­tie­ren? Nicht un­be­dingt. Der Ter­ror der Öko­no­mie ist ein sehr rhe­to­ri­sches Buch; Rhe­to­rik ver­stan­den als Nei­gung, stets den Ef­fekt des Ge­sag­ten zu su­chen. In­hal­te wer­den nicht im Text­ver­lauf ent­wickelt, sie ste­hen vor­her fest und wer­den mit gro­ßem sprach­li­chem Auf­wand for­mu­liert, wie­der­holt, va­ri­iert. Das ist der Grund, wes­halb For­re­ster syn­tak­ti­sche Po­si­tio­nen stän­dig mehr­fach be­setzt. Ei­ne sol­che Schreib­wei­se nen­ne ich »rhe­to­risch«, oder auch »ba­rock«. Die­ses Ba­rocke ent­fal­tet sich in ei­nem selt­sa­men Wi­der­spruch zur Här­te und Di­rekt­heit der vor­ran­gi­gen Aus­sa­ge­inten­ti­on, die ei­ne – ich wür­de nicht sa­gen Kri­tik, son­dern De­nun­zia­ti­on des Neo­li­be­ra­lis­mus an­strebt. Die­se De­nun­zia­ti­on wird in zahl­lo­sen An­läu­fen ver­folgt: Das Buch be­la­gert mit sprach­li­chen Mit­teln ei­ne Fe­stung, die in der Wirk­lich­keit, al­so mit po­li­ti­schen Mit­teln, un­über­wind­lich scheint.

So wer­den zum Bei­spiel an ei­ner Satz­stel­le drei No­men ge­reiht (Ky­ber­ne­tik, Au­to­ma­ti­sie­rung, re­vo­lu­tio­nä­re Tech­no­lo­gien) und, im Prä­di­kat, zwei Ver­ben (sich da­von­steh­len, sich ver­schan­zen). In der­sel­ben Pas­sa­ge wird der Pa­ra­sit, zu dem die hand­fe­ste »Welt der Ar­beit« ge­gen­über der di­gi­tal-vir­tu­el­len Welt ge­wor­den ist, durch vier No­men cha­rak­te­ri­siert: 1. durch sein Pa­thos, 2. durch den Är­ger, den die­ser Pa­ra­sit macht, 3. durch sei­ne stö­ren­den »Ka­ta­stro­phen« und 4. durch die ir­ra­tio­na­le Hart­näckig­keit, mit der er auf sei­ner Exi­stenz be­steht, statt ein­fach zu ver­schwin­den. (Hin­ter die­ser pa­ra­si­tä­ren Ar­beits­welt ver­birgt sich »der Ar­bei­ter«, aber auch der Ar­beits­lo­se und letzt­lich – der Mensch.) Dar­auf fol­gen wei­te­re Sät­ze, die über­haupt nur noch No­men rei­hen, oh­ne prä­di­ka­ti­ve Ver­klam­me­rung: Nutz­lo­sig­keit, man­geln­de Wi­der­stands­kraft, Harm­lo­sig­keit… Und so wei­ter, ich könn­te je­de Men­ge Bei­spie­le brin­gen. Ei­ne An­zahl von un­ge­fähr gleich­be­deu­ten­den Ei­gen­schaf­ten wird wie­der­holt, um Nach­druck, Em­pö­rung, manch­mal auch Mit­ge­fühl zu er­zie­len. In wei­te­rer Fol­ge wie­der­ho­len sich dann auch die in­halt­li­chen Blöcke, die Aus­sa­ge­form wird tau­to­lo­gisch. Das Buch ist we­nig struk­tu­riert, nicht in Ka­pi­tel un­ter­teilt; was schon zu Be­ginn vor­ge­bracht wur­de, fin­det man in Va­ria­tio­nen auch in der Mit­te und am En­de.

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  1. Leopold Federmair: Kleine Ökonomie der Geschmacksbildung, in: Neue Zürcher Zeitung, 24. 6. 2016; eine längere Fassung hier unter dem Titel "Warum ich keine Literaturkritik mehr schreibe"

Gräu­el der Ge­gen­wart ‑6/11-

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Der sprin­gen­de Punkt in For­re­sters Dar­stel­lung ist das Spär­lich­wer­den der Ar­beit und der Un­wil­le der mit dem The­ma be­faß­ten In­sti­tu­tio­nen, Mas­sen­me­di­en und Po­li­ti­ker, die­se Tat­sa­che an­zu­er­ken­nen und ihr Rech­nung zu tra­gen. Lie­ber tut man so, als sei die Ar­beits­lo­sig­keit ein vor­über­ge­hen­des Pro­blem, das man mit her­kömm­li­chen Me­tho­den lö­sen kön­ne. Un­ter­des­sen su­chen die Leu­te ver­zwei­felt nach Ar­beit oder se­hen sich ge­nö­tigt, so zu tun, als such­ten sie da­nach, oder sie er­fin­den auf ih­rem an­ge­stamm­ten Po­sten ei­gent­lich un­nö­ti­ge Ar­beits­auf­ga­ben, so daß sich der Streß, ob­wohl er ab­ge­baut wer­den könn­te, noch er­höht. Doch es wird For­re­ster zu­fol­ge auch in Zu­kunft viel zu we­nig Ar­beit und im­mer we­ni­ger da­von ge­ben. We­nig Ar­beit je­den­falls im her­kömm­li­chen, auf die Zei­ten der in­du­stri­el­len Re­vo­lu­ti­on zu­rück­ge­hen­den Sinn. Auch wohl­mei­nen­de Po­li­ti­ker, de­nen das Schick­sal der über­flüs­sig Ge­wor­de­nen ein An­lie­gen ist, hal­ten an der Idee der Ar­beit fest. Ur­sa­chen die­ser Si­tua­ti­on gibt es meh­re­re. For­re­ster nennt vor al­lem die Au­to­ma­ti­sie­rung, Ro­bo­ter­i­sie­rung und Di­gi­ta­li­sie­rung – heu­te wä­ren Künst­li­che In­tel­li­genz, deep lear­ning und Re­pro­duk­ti­on in­tel­li­gen­ter Ma­schi­nen hin­zu­zu­fü­gen –, de­ren ge­sell­schaft­li­che Fol­gen man seit der Nach­kriegs­zeit hät­te vor­her­se­hen kön­nen, hät­te man die da­mals er­schie­ne­nen Schrif­ten des Ky­ber­ne­ti­kers Nor­bert Wie­ner ernst­ge­nom­men. Trotz­dem be­klagt For­re­ster das Ver­schwin­den der Ar­beit nicht grund­sätz­lich. Im Ge­gen­teil, man kön­ne und sol­le dies als Be­frei­ung vom bi­bli­schen Joch – »im Schwei­ße dei­nes An­ge­sichts« etc. – be­grü­ßen; als Chan­ce, end­lich ei­ne freie Ge­sell­schaft zu er­rich­ten.

Schon Marx und En­gels hat­ten die Ver­kür­zung des Ar­beits­tags als Vor­aus­set­zung für ech­te De­mo­kra­tie ge­nannt; erst dann hät­ten die Ar­bei­ter ge­nü­gend freie Zeit, sich um die An­ge­le­gen­hei­ten der Po­lis zu küm­mern. Denkt man For­re­sters Aus­füh­run­gen wei­ter, liegt das Heil, wenn es denn ei­nes gibt, nicht so sehr in Ar­beits­zeit­ver­kür­zun­gen, wie sie in ei­ni­gen eu­ro­päi­schen Län­dern ge­gen En­de des 20. Jahr­hun­derts tat­säch­lich durch­ge­führt wur­den (in­zwi­schen hat sich die Ten­denz frei­lich wie­der um­ge­kehrt), son­dern im be­din­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­men für al­le, das es den Men­schen er­mög­li­chen soll, ih­re Grund­be­dürf­nis­se zu be­frie­di­gen. Es ist zwei­fel­los ei­ne Iro­nie der Ge­schich­te, daß nicht je­ne Län­der, die im 20. Jahr­hun­dert den Kom­mu­nis­mus zu ver­wirk­li­chen ver­such­ten und ihn da­bei des­avou­ier­ten, die­ser Lö­sung nä­her­ka­men, son­dern der fort­ge­schrit­te­ne, tech­no­lo­gisch hoch­ent­wickel­te Ka­pi­ta­lis­mus. »Je­der nach sei­nen Fä­hig­kei­ten, je­dem nach sei­nen Be­dürf­nis­sen.« Wer krea­tiv sein will, kann das gern tun, und wenn er Geld da­mit ver­dient, auch recht. Ein aus­rei­chend do­tier­tes Grund­ein­kom­men für al­le wür­de die Vi­si­on von Marx und En­gels in die Pra­xis um­set­zen.

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