Jür­gen Bro­koff: Li­te­ra­tur­streit und Bocks­ge­sang

Im Rah­men der Rei­he »Klei­ne Schrif­ten zur li­te­ra­ri­schen Äs­the­tik und Her­me­neu­tik« im Wal­l­­stein-Ver­­lag ist als Band 7 Jür­gen Bro­koffs Stu­die »Li­te­ra­tur­streit und Bocks­ge­sang« er­schie­nen. Zu­nächst ist man ob des Ti­tels ver­blüfft, um dann rasch fest­zu­stel­len, dass es tat­säch­lich um zwei Er­eig­nis­se der Li­te­ra­tur­re­zep­ti­on der Bun­des­re­pu­blik han­delt, die in­zwi­schen fast 30 Jah­re zu­rück­lie­gen. Ana­ly­siert wird zum ...

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Die Kö­che der Erb­sen­sup­pe

»Welt­li­te­ra­tur« prangt auf der Ban­de­ro­le auf dem Buch als Zi­tat von Pe­ter Hand­ke. In des­sen Nach­wort fehlt die­ses Wort; es ist ein In­ter­view-Zi­tat. Es han­delt sich um Flor­jan Li­puš’ Ro­man »Bošt­jans Flug«. Und wie die Me­cha­nis­men im deutsch­spra­chi­gen Li­te­ra­tur­be­trieb funk­tio­nie­ren, kann man in die­sen Zei­ten wie­der ein­mal ge­nüss­lich se­hen. Da schreibt Mat­thi­as Wei­chelt ei­ne hym­ni­sche Be­spre­chung in der FAZ eben auf die­ses Buch (da die FAZ ge­gen Zi­ta­te aus ih­ren Be­spre­chun­gen klagt, gibt es hier kei­ne Links zu FAZ-Ar­ti­keln). Wei­chelt klagt am En­de, dass das Buch trotz »nam­haf­ter Für­spre­cher« un­be­kannt sei. Dies müs­se sich, so das Ur­teil, än­dern.

Dem ist na­tür­lich zu­zu­stim­men (und: Wei­chelts Be­spre­chung ist sehr gut). Klar ist aber: Erst durch die Ver­öf­fent­li­chung des Bu­ches im Suhr­kamp-Ver­lag er­reicht es die me­dia­le Prä­senz, die es li­te­ra­risch längst ver­dient hät­te. Das Buch exi­stiert seit sechs Jah­ren im Kla­gen­fur­ter Wie­ser Ver­lag. In der brä­si­gen Ar­ro­ganz des deut­schen Ger­ma­ni­sten­be­am­ten nann­te Jür­gen Bro­koff Wie­ser ei­nen »ent­le­ge­nen« Ver­lag. Und das ist na­tür­lich ab­schät­zig ge­meint.

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