Jour­na­li­sti­sche Pra­xis beim ORF?

Es war wohl ei­lig. Ben­ja­min Feich­ter er­bat bei mei­ner Ver­le­ge­rin, Bar­ba­ra Mi­k­law, ein pdf-Ex­e­m­­plar mei­nes Bu­ches »Der Ge­ruch der Fil­me«. Es soll­te um ei­nen Be­richt des ORF zur Film­schau »Pe­ter Hand­ke geht ins Ki­no« im METRO Kul­tur­haus in Wien ge­hen. Mit sich rin­gend und mit den üb­li­chen Hin­wei­sen zur Nicht­wei­ter­ga­be ver­se­hen, ent­sprach sie schließ­lich Herrn ...

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Der Is­la­mi­sche Staat: I. Ei­ne un­be­ant­wor­te­te Fra­ge.

In die­sem und den fol­gen­den Tex­ten sol­len ei­ni­ge Ge­dan­ken und As­so­zia­tio­nen die mit dem aus­ge­ru­fe­nen Ka­li­fat (dem Is­la­mi­schen Staat) im wei­te­sten Sinn in Zu­sam­men­hang ste­hen, for­mu­liert wer­den, mehr als The­sen und Aus­gangs­punk­te all­fäl­li­ger Dis­kus­sio­nen, denn als ab­ge­schlos­se­ne Über­le­gun­gen.

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Ei­ne Fra­ge der An­ge­mes­sen­heit. Zum ich-zen­trier­ten Jour­na­lis­mus.

Ob es tat­säch­lich ei­ne län­ger­fri­sti­ge, sich stei­gern­de Ent­wick­lung ist, ver­mag ich trotz re­gel­mä­ßi­ger Lek­tü­re in öster­rei­chi­schen und deut­schen Qua­li­täts­zei­tun­gen nicht zu sa­gen; dass For­mu­lie­run­gen wie sie Mi­cha­el Sont­hei­mer in sei­nem Text in der taz zi­tiert, im­mer wie­der vor­kom­men, stimmt, als Be­leg für die be­haup­te­te Ent­wick­lung ge­nü­gen sei­ne drei Zi­ta­te si­cher­lich nicht1.

An­ge­sichts der Dis­kus­si­on un­ter dem Ar­ti­kel und die­ser leicht­fer­ti­gen Re­plik wä­re zu fra­gen, wann das jour­na­li­sti­sche Ich, al­so Sub­jek­ti­vi­tät an­ge­mes­sen ist und wann nicht. Des­wei­te­ren könn­te man über­le­gen was ei­ne Ver­schie­bung zu ei­nem per­sön­li­chen (sub­jek­ti­ven) Jour­na­lis­mus hin für sein Selbst­ver­ständ­nis und sei­ne Funk­ti­on be­deu­ten. Oder an­ders her­um: Wel­che Art von Jour­na­lis­mus wür­de sei­ner Funk­ti­on und sei­ner Not­wen­dig­keit im All­ge­mei­nen ge­recht?

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  1. Vielleicht kann der eine oder andere seine Beobachtungen beisteuern.  

No com­ment? Ein Vor­schlag für die Zu­sam­men­füh­rung, Ver­dich­tung und In­te­gra­ti­on von On­line-Kom­men­ta­ren.

Chri­stoph Kap­pes fass­te in sei­nem, vor et­li­chen Ta­gen ver­öf­fent­lich­tem, Text über Kom­men­ta­re, Trol­le und di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, die Maß­nah­men der Süd­deut­schen Zei­tung in dem fol­gen­den Pa­ra­do­xon zu­sam­men: »Darf das Mei­nen (-> Mei­nungs­frei­heit) ein­ge­schränkt wer­den, um das Mei­nen (-> Mei­nungs­bil­dung) si­cher­zu­stel­len?« Sind al­so ein­schrän­ken­de Maß­nah­men er­for­der­lich um On­line-Dis­kus­sio­nen zu er­mög­li­chen, bzw. die­se teil­wei­se oder ganz ab­zu­schal­ten, um ei­nen Raum der Mei­nungs­bil­dung über­haupt zu er­hal­ten? Ein Recht auf Kom­men­tie­rung gä­be es nicht1.

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  1. Im Allgemeinen ist das sicher richtig, manche ad personam gerichteten Angriffe von Journalisten könnten allerdings als Rechtfertigung dienen.  

Der Le­ser im In­for­ma­ti­ons­zeit­al­ter. Ei­ne Re­plik auf Ru­di Fu­ßi.

Über­fluss und Ver­füg­bar­keit von In­for­ma­tio­nen al­ler Art stel­len, ne­ben un­se­rem Fas­sungs­ver­mö­gen, in al­ler Deut­lich­keit die Fra­ge nach ih­rer Re­le­vanz: Um die Welt oder eher Teil­wel­ten (noch) ver­ste­hen und zu­sam­men­hal­ten zu kön­nen, müs­sen wir zwi­schen blo­ßer In­for­ma­ti­on und Wis­sen (bzw. Re­le­vanz) un­ter­schei­den, in an­ge­mes­se­ner Zeit, in­klu­si­ve der Mög­lich­keit der Ver­knüp­fung und (even­tu­ell) ge­naue­rer Prü­fung durch das Hin­zu­zie­hen wei­te­rer Quel­len. Dar­über hin­aus ist die Ver­füg­bar­keit und Zu­gäng­lich­keit von re­le­van­ter In­for­ma­ti­on und Wis­sen ei­ne de­mo­kra­ti­sche »For­de­rung« (Be­din­gung), da sie die dis­kur­si­ven Pro­zes­se und die Mei­nungs­bil­dung un­ter­stüt­zen oder über­haupt erst mög­lich ma­chen, das Wahl­ver­hal­ten be­ein­flus­sen und die Ent­schei­dun­gen der Po­li­tik.

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Troll aus der Tü­te

Ti­mo Stepp­at hat für die FAZ ei­nen Men­schen be­sucht, der sein Le­ben da­mit ver­bringt, On­line­kom­men­ta­re zu schrei­ben. Da­bei liest die­ser Mensch die Ar­ti­kel gar nicht, die er kom­men­tiert, son­dern er über­fliegt sie nur. Schnell ist ein State­ment ge­schrie­ben. Da­bei gilt: Je pro­vo­ka­ti­ver, de­sto bes­ser. Der Mensch, den Stepp­at be­sucht hat, nennt man da­her »Troll«. An ...

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In­fla­ti­on der Mut­ma­ßun­gen

Der Ab­sturz der ma­lay­si­schen Boe­ing 777 über der Ost­ukrai­ne kann wohl als Fa­nal für Qua­li­tät wie Quan­ti­tät von Be­richt­erstat­tung im di­gi­ta­len Raum be­trach­tet wer­den. Ent­schei­dend für die In­fla­ti­on der Mut­ma­ßun­gen1 ist da­bei, dass die Ab­sturz­stel­le in ei­nem bür­­ger­­kriegs-um­­­kämpf­ten Ge­biet mit un­kla­ren Zu­stän­dig­kei­ten und In­sti­tu­tio­nen liegt. Die Pro­pa­gan­da der bei­den Par­tei­en führt so­fort zu un­ter­schied­li­che Deu­tun­gen. ...

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