Die Verhaltensmuster bei Mord- und Terroranschlägen oder Amokläufen laufen immer gleich ab. Man betont die Unfassbarkeit der Tat, stellt das Monströse heraus, hebt den/die Täter als Monster aus jeglicher sozialer Verankerung heraus und ruft in einer Mischung aus Ahnungslosigkeit, Verzweiflung und vorsätzlicher Dummheit nach Restriktionen.
Politiker dämonisieren das Internet wie weiland weltliche und religiöse Machthaber den Buchdruck. Schon knapp einhundert Jahre nach Gutenbergs Erfindung gab es die erste Ausgabe des »Index Librorum Prohibitorum«, mit der die Kirche verzweifelt die politische und spirituelle Deutungsmacht in der Welt für alle Zeiten konservieren wollte. Da besteht kein gravierender Unterschied zwischen einem mittelalterlichen Papst und den affektiv agierenden Politikern. Wie so häufig zeigt sich, dass das Objekt des Ressentiments weitgehend unbekannt ist. Letztlich ist es ihnen auch gleichgültig; entscheidend ist der Wunsch der Unterwerfung. So werden die Taten von Mördern für die eigenen politischen Zwecke instrumentalisiert, wobei Argumente in Anbetracht des weidlich kollektiven Schocks, derer die Streßgesellschaft in Anbetracht dieses Ausmaßes an Destruktion ausgesetzt ist, entbehrlich scheinen. Hauptsache, man befriedigt die Ängste der anderen Ahnungslosen.



Die »Kritik der arabischen Vernunft« ist ein vierbändiges Werk: Der erste Teil erschien 1984 unter dem Titel »Die Genese des arabischen Denkens«, 1986 erschien »Die Struktur des arabischen Denkens«, 1990 »Die arabische Vernunft im Politischen« und 2001 dann »Die praktische arabische Vernunft«.