Mo­sa­ik­stein­chen

Wie­der schla­gen die Wel­len hoch: An­geb­lich schafft der West­deut­sche Rund­funk sei­ne täg­li­che Li­te­ra­tur­kri­tik im Ma­ga­zin »Mo­sa­ik« im Ra­dio WDR3 ab. Bin­nen we­ni­ger Stun­den gab es ei­ne On­­li­ne-Pe­ti­ti­on, auf den Weg ge­bracht von de­nen, die be­trof­fen wä­ren, d. h. den »frei­en« Kri­ti­kern (und Kri­ti­ke­rin­nen na­tür­lich), die wie­der ein­mal we­ni­ger Ein­nah­men be­fürch­ten. Der öf­­fen­t­­lich-rech­t­­li­che Rund­funk in Ge­stalt ...

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Jan und Ru­s­tam

Ei­ne mei­ner un­er­wi­der­ten Lie­ben ist das Schach­spiel. In der Ju­gend sog ich Er­öf­f­­nungs- und End­spiel­bü­cher ge­ra­de­zu auf (um im Spiel mit an­de­ren dann gar nicht mehr zum End­spiel zu kom­men). Schon da­mals sa­hen die Bü­cher, die ich mir aus der Stadt­bi­blio­thek aus­ge­lie­hen hat­te, selt­sam al­ter­tüm­lich aus. Na­tür­lich ver­folg­te ich den le­gen­dä­ren Kampf Fi­scher ge­gen Spasski, ...

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Die Mär vom »NA­TO-Bud­get«

In der Do­ku­men­ta­ti­on »Der un­ter­schätz­te Prä­si­dent« (ge­sen­det im ZDF am 15.09.2020 um 20.15 Uhr) gibt es ei­nen er­staun­li­chen Irr­tum zu be­stau­nen. Um zu ver­deut­li­chen, dass Trumps For­de­rung, die an­de­ren NA­TO-Staa­ten soll­ten end­lich mehr »be­zah­len«, wur­de ab 27:17 ein­ge­blen­det, wie der US-ame­ri­­ka­­ni­­sche An­teil am »NA­TO-Bu­d­­get« seit 2016 zu­rück­ge­gan­gen sei. Da­bei wur­de für das Jahr 2019 fol­gen­den ...

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten V

Die Kri­se weist auf den Schei­de­weg hin: Die Kün­ste lie­ben, über Äs­the­tik re­den, viel­leicht so­gar Ge­dich­te emp­feh­len und sei­ne Exi­stenz an die Ma­the­ma­tik de­le­gie­ren, das kann man nicht. Frei­lich: Man kann, zeigt da­mit aber auch, wie ernst ei­nem mit al­le­dem ist. * * * Die Re­de des Er­zäh­lers ist nicht be­lang­los, weil sie ei­ne Re­de ...

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten IV

Nie ist die Exi­stenz dra­ma­ti­scher als in un­se­rer Kind­heit, und nie be­wuss­ter als im Al­ter; da­zwi­schen lie­gen ein Ab­schnitt ge­schäfts­mä­ßi­ger Ver­ges­sen­heit und die gna­den­vol­le Un­be­küm­mert­heit der Ju­gend. Ver­gli­chen mit der Kind­heit, tritt im Al­ter die Exi­stenz vor dem ab­seh­ba­ren En­de, gleich­sam von der an­de­ren Sei­te her, ins Be­wusst­sein: Wäh­rend das Kind stets dar­um kämpft, mit den In­ten­si­tä­ten, die ihm die Welt auf­er­legt und die es durch­drin­gen und durch­ja­gen, zu­recht­zu­kom­men, al­so Sta­bi­li­tät zu er­lan­gen, ist das Al­ter von der Lee­re, ei­nem Über­maß an Sta­bi­li­tät, ei­nem Man­gel le­bens­loh­nen­der In­ten­si­tät, viel­leicht ei­nem Er­schöp­fen der Sin­ne, be­droht. Das Fle­hen end­lich ster­ben zu kön­nen, als Be­tag­ter aber nicht chro­nisch Kran­ker, ist ernst zu neh­men und zeigt, dass ein Le­ben trotz hin­rei­chen­der Funk­tio­na­li­tät, an sein En­de kom­men kann.

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten III

Der auf­klä­re­ri­sche An­spruch muss sein, dass die In­di­vi­du­en, die durch ih­re Angst zu ei­ner Mas­se zu­sam­men­ge­bun­den wur­den, ih­res Zu­stands ein­sich­tig wer­den und die dar­aus er­wach­sen­den Kon­se­quen­zen be­grei­fen. Über­mäch­ti­ge Angst macht nicht nur ge­fü­gig, sie lässt die exi­sten­zi­el­len Bin­dun­gen des In­di­vi­du­ums als be­deu­tungs­los er­schei­nen. * * * Die Angst ent­zieht dem In­tel­lekt sei­ne Kraft, sie schwächt ...

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Fro­he Ostern 2020

Das Le­sen von so­ge­nann­ten »Co­ro­­na-Ta­­ge­­bü­chern« bis auf wei­te­res ein­ge­stellt. Un­er­gie­big. Selbst ei­ne Esther Kin­sky hat nichts bei­zu­steu­ern au­ßer das üb­li­che. Schrift­stel­ler, die jah­re­lang an Sub­ven­ti­ons­töp­fen hän­gen, sind na­tür­lich auch für Co­ro­­na-Bonds für Süd­eu­ro­pa, le­se ich. Nur: Wer soll das er­wirt­schaf­ten? Oder druckt man ein­fach im­mer wei­ter Geld? * * * Selbst Fuß­ball­ver­ei­ne jam­mern. Sie, die ...

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten II

Die Fra­ge nach der Wahr­heit kenn­zeich­net die Wis­sen­schaft, die nach der Rich­tig­keit die Po­li­tik. Ei­ne neue Steu­er­ge­setz­ge­bung ist eben­so we­nig wahr, wie Maß­nah­men zum Er­halt der Ge­sund­heit. Sie sind Vor­ha­ben oder Er­geb­nis be­stimm­ter Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men mensch­li­cher Ge­mein­schaft und durch die­se be­grün­det. Oh­ne die­se, wä­ren sie nicht und sie könn­ten in die­sen auch an­ders sein. Sie er­fül­len ih­ren Sinn und Zweck, sind ei­nem Ziel oder ei­ner Sa­che an­ge­mes­sen, zu­tref­fend, rich­tig eben. Und na­tür­lich auch mo­ra­lisch wie recht­lich zu be­wer­ten und in prak­ti­scher Hin­sicht fol­gen­reich. Na­tur­ge­setz­lich­keit ist der Po­li­tik fremd und wer die­se in sie hin­ein­trägt, be­ginnt ein au­to­ri­tä­res Spiel. Das be­deu­tet nicht, dass die Po­li­tik sich nicht um die Er­geb­nis­se der Wis­sen­schaft zu küm­mern hät­te, aber sehr wohl, dass er­ste­re die Ver­ant­wor­tung trägt, Ab­wä­gun­gen und Ent­schei­dun­gen trifft, nicht letz­te­re. Die me­dia­le Über­prä­senz von Wis­sen­schaft­lern in ei­ner Kri­se ist ein Zei­chen für die Ent­schei­dungs­schwä­che der Po­li­tik. Die Auf­ga­be der Po­li­tik aber ist es, zu füh­ren, zu for­mu­lie­ren wie wir ein Pro­blem lö­sen wol­len und ih­re dies­be­züg­li­chen Ver­spre­chen auf die na­he oder fer­ne Zu­kunft hin, wer­den ge­wiss plau­si­bler, wenn Er­kann­tes in de­ren Be­din­gun­gen und da­mit: die ih­res Han­delns, ein­geht.

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