
Aber es ist natürlich mehr. Fast schwärmerisch erzählt, nein: frohlockt Handke von den Momenten in diesen Gedichten, »wo das spezielle Geschichtswissen übergegangen ist in etwas Universelles, die Ahnung«.
Über Malte Herwigs »Die Flakhelfer« Seit vielen Jahren treibt Malte Herwig ein Thema um: Die Verstrickungen der sogenannten Flakhelfer-Generation in das NS-Regime. Ob im »Spiegel«, dem »Zeit-Magazin«, im »stern« oder in »Deutschlandradio Kultur« – immer wieder überraschte Herwig mit Funden aus Archiven, die das scheinbar Undenkbare doch belegen: Etliche derjenigen, die man (vollkommen zu Recht) ...
Aber es ist natürlich mehr. Fast schwärmerisch erzählt, nein: frohlockt Handke von den Momenten in diesen Gedichten, »wo das spezielle Geschichtswissen übergegangen ist in etwas Universelles, die Ahnung«.
Kurz nach der Publikation seines Erstlingsromans »Menschenkind« 1979 hatte Josef Winkler einen weiteren Text für die Literaturzeitschrift »manuskripte« geschrieben und veröffentlicht. Er erscheint heute, nach mehr als 30 Jahren, »neu durchgesehen« vom Autor, erstmals als Buch. Aus »Das lächelnde Gesicht der Totenmaske der Else Lasker-Schüler« wurde »Wortschatz der Nacht«, was schade ist, denn der ursprüngliche ...
[...] Und nun, nach mehr als zwanzig Jahren legt Peter Handke seinen vierten Versuch vor, der »Versuch über den Stillen Ort«, wobei die Schreibweise des Adjektivs im Laufe der Erzählung wichtig wird, denn aus dem »Stillen Ort« (also der euphemistischen Umschreibung für die Toilette oder, noch direkter, dem Scheißhaus) wird – im Idealfall – der ...
Einige Gedanken zu Rainer Rabowskis brillant-komplexem Erzählband »Unsere Sache« Sie heißen Yvonne, Helga, Raphaela, auch Novikova und Angélique oder – geheimnisvoll – »H.N« und spielen in fünf von sechs Erzählungen des Bandes »Unsere Sache« eine entscheidende Rolle. Oberflächlich betrachtet mit soziologischem Blick daherkommend sind es Erinnerungen an vergangene Bekannt- und Freundschaften aus einer zurückgelassenen Zeit. ...
Ein »neues Spiel« irgendwann 1939 oder 1940: Das Suchen, Finden und Sortieren von Granatsplittern. Das Bewundern der bizarren Farben und Formen, das Leuchtende. Und, im Gegensatz zu den geschliffenen Schmuckstücken der Mutter, das Rissige der scharfen Ränder. Der Junge ist sechs oder sieben Jahre alt und diese Granatsplitter erinnern ihn an die Muscheln, die man ...
Am Ende seines Buches über »Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943–2011« knüpft Holm Sundhaussen, Professor für Südosteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin und Co-Direktor des Berliner Kollegs für vergleichende Geschichte Europas, an seine Bemerkung vom Anfang an: Nicht »die Geschichte« ist es, die sich wiederholt. Der Mensch wiederholt sich. Dies sei die wichtigste Lehre, die ...
Über den großartigen Dichter Florjan Lipuš und sein funkelndes Sprachkunstwerk »Boštjans Flug« [...] Nur ganz kurz, zu Beginn, wird da scheinbar eine Märchenwelt erzählt. Ein Naturidyll evoziert. Man wird in den (fiktiven) Ort Tesen versetzt und begleitet einen Jungen mit dem Namen Boštjan bei Gehen über die Wege des Waldes. An der Kreuzung zum auch ...