Ja­mai­ka ist nicht über­all

Quel­le: Der Bun­des­wahl­lei­ter Es wird son­diert und ver­han­delt. Aber die »Jamaika«-Koalition hat nur in be­stimm­ten Re­gio­nen ei­ne Mehr­heit. Am En­de könn­te sie, die schein­ba­re al­ter­na­ti­ve schein­bar al­ter­na­tiv­lo­se Kon­stel­la­ti­on (Lieb­lings­kind der Me­di­en) die Ver­dros­sen­heit wei­ter Tei­le der Be­völ­ke­rung an den Po­li­tik­be­trieb noch be­för­dern.

Nein, der ach­te Mai ist für mich kein Tag der Freu­de

Je­der, der die Re­geln der Lo­gik be­her­zigt, wird vor dem Um­kehr­schluss zu­rück­schrecken; er wird er­ken­nen, wenn er es nicht oh­ne­hin weiß, dass das »ter­ti­um non da­tur« hier gar nicht gül­tig ist, da sich an die­sem Tag, wie an je­dem an­de­ren, ne­ben Trau­er und Freu­de auch an­de­re Emo­tio­nen ein­stel­len (oder nicht ein­stel­len) kön­nen. Und er wird be­mer­ken, dass die­se (feh­len­den) Emo­tio­nen nicht not­wen­di­ger Wei­se mit der po­li­ti­schen oder zeit­ge­schicht­li­chen Deu­tung und Be­wer­tung der Er­eig­nis­se kor­re­lie­ren müs­sen. – Nach ei­ner kur­zen Pha­se des Nach­den­kens wird er sich ver­ge­gen­wär­ti­gen, wel­che Funk­tio­nen und wel­che Aus­wir­kun­gen die po­li­ti­sche Loya­li­sie­rung durch Emo­tio­nen hat.

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Fe­tisch Wahl­be­tei­li­gung

Nach Wah­len wie die­ser (in Bre­men) schwillt der Jam­mer­ge­sang der ach so nied­ri­gen Wahl­be­tei­li­gung bei na­he­zu al­len Kom­men­ta­to­ren wie­der an. Da ist von De­fi­zi­ten in der De­mo­kra­tie die Re­de, wenn noch nicht ein­mal 50% der Wahl­be­rech­tig­ten von ih­rem Recht Ge­brauch ma­chen. Gra­phi­ken wer­den er­stellt, in der die »Frak­ti­on« der Nicht­wäh­ler mit 50% als stärk­ste Grup­pe ...

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Pe­gi­da: Phä­no­men ei­ner Ent­frem­dung?

Wenn die hier ver­tre­te­ne Le­se­rich­tung, mög­li­cher­wei­se auch nur in Tei­len, zu­tref­fend sein soll­te, dann ist die Aus­ein­an­der­set­zung mit Pe­gi­da be­deut­sam, weil ih­re Er­geb­nis­se über das kon­kre­te Phä­no­men hin­aus rei­chen: Pe­gi­da wä­re dann, mehr in ih­rer Zu­sam­men­set­zung als in ih­ren For­de­run­gen, ei­ne Keim­zel­le ge­sell­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen und zu­gleich de­ren er­stes Re­sul­tat. — Pe­gi­da ist kei­ne Ge­fahr, aber viel­leicht ei­ne Weg­mar­ke; Hy­ste­ri­sie­run­gen sind un­an­ge­bracht.

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...die glei­chen Lü­gen...

Ge­ra­de­zu ver­blüf­fend ak­tu­ell:

»So­oft ich ei­ne po­li­ti­sche Re­de hö­re, oder le­se, was die uns Re­gie­ren­den schrei­ben, bin ich ent­setzt, seit Jah­ren nichts zu ver­neh­men, was ei­nen mensch­li­chen Klang hät­te. Es sind im­mer die glei­chen Wor­te, die die glei­chen Lü­gen be­rich­ten. Und daß die Men­schen sich da­mit ab­fin­den, daß der Zorn des Vol­kes die­se Ham­pel­män­ner noch nicht zer­schmet­tert hat, ist für mich der Be­weis, daß die Men­schen ih­rer Re­gie­rung kei­ner­lei Be­deu­tung zu­messen und daß sie spie­len, ja wahr­haf­tig mit ei­nem gan­zen Teil ih­res Le­bens und ih­rer so­ge­nann­ten le­bens­wich­ti­gen In­ter­es­sen spie­len.«

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Quo va­dis …? Rat­lo­sig­keit, po­li­ti­sche.

An die durch drei Punk­te ge­kenn­zeich­ne­te Leer­stel­le las­sen sich, je nach Grad der po­li­ti­schen Ex­tra­po­la­ti­on, ver­schie­de­ne Wor­te setz­ten: Bun­des­heer, Sozialdemo­kratie/Volkspartei, gro­ße Ko­ali­ti­on, Öster­reich; — die je­weils vor­an­ge­hen­de Be­zeich­nung als pars pro to­to der nach­fol­gen­den.

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Mehr di­rek­te De­mo­kra­tie! Ein Plä­doy­er für den Um­bau un­se­rer po­li­ti­schen Sy­ste­me.

Ei­ne Ver­dich­tung von In­di­zi­en, Zu­stän­den und Be­find­lich­kei­ten, im Be­son­de­ren, aber nicht aus­schließ­lich, der öster­rei­chi­schen, re­prä­sen­ta­ti­ven De­mo­kra­tie, soll ex­em­pla­risch die Not­wen­dig­keit ih­res Um­baus auf­zei­gen und sei­ne Rich­tung knapp skiz­zie­ren. Nicht mehr: Das War­um ent­schei­dend, die kon­kre­ten De­tails kön­nen zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt fol­gen — zu­erst muss nach Ei­nig­keit ge­fragt wer­den*.

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Eu­phe­mis­men in der Po­li­tik – (IV.) Der Hin­ter­bänk­ler

Ih­re Haupt­sai­son ist das Som­mer­loch. Dann be­tre­ten sie für ei­ni­ge Wo­chen die Büh­ne und er­rei­chen je­ne Auf­merk­sam­keit, die sie sonst nicht be­kom­men. Sie ma­chen manch­mal ganz skur­ri­le Vor­schlä­ge. Und jetzt, da die Gro­ßen und Mäch­ti­gen auf Ur­laub wei­len, hört man ih­nen zu.

Ge­meint ist der Hin­ter­bänk­ler (sel­te­ner: die Hin­ter­bänk­le­rin). Es ist ganz leicht, sich über sie zu amü­sie­ren. Jour­na­li­sten ma­chen das sehr ger­ne. Erst ver­schaf­fen sie ih­nen (end­lich ein­mal) ei­nen ge­wis­sen Raum – um sich dann dar­über lä­cher­lich zu ma­chen. Man kennt das ja mit dem Hoch- und Run­ter­schrei­ben. Der Hin­ter­bänk­ler durch­lebt die­se Pha­sen in sechs Wo­chen. An­de­re Po­li­ti­ker brau­chen da­für Jah­re.

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