Dies­seits­welt­ent­frem­det

Im­mer wie­der sind es bei Hand­ke auch Frau­en, die zu Rei­sen in ein neu­es Zeit­al­ter auf­bre­chen und/oder in ei­ne neue Welt(erfahrung) auf­bre­chen. In den 1970er Jah­ren ist es die »links­hän­di­ge Frau«, die selbst­bewusst ih­re ehe­li­chen Ket­ten ab­streift. Die No­va aus »Über die Dör­fer« ist ei­ne Mi­schung aus Zukunfts­deuterin, Phi­lo­so­phin und Vi­sio­nä­rin. Schließ­lich die star­ken Frau­en­fi­gu­ren ...

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Ul­rich Grei­ner: Das Le­ben und die Din­ge

Ulrich Greiner: Das Leben und die Dinge
Ul­rich Grei­ner: Das Le­ben und die Din­ge
»I am a ra­ther el­der­ly man.« So lau­tet der er­ste Satz von Her­man Mel­vil­les »Bart­le­by, the Scri­ve­ner«; deutsch: »Bart­le­by, der Schrei­ber«. Im kur­zen Vor­wort zu sei­ner Au­to­bio­gra­phie ha­dert Ul­rich Grei­ner mit den ver­schiedenen Über­set­zun­gen die­ses Sat­zes. Kei­ne da­von, ob »äl­te­rer Mann«, »be­jahr­ter Mann« oder »Mann in recht vor­ge­rück­tem Al­ter«, schei­nen ihm ge­glückt. Wie Grei­ner »el­der­ly« über­set­zen wür­de, sagt er nicht. Aber wenn man sein Buch ge­le­sen hat, dann ahnt man es viel­leicht.

Un­ge­wöhn­lich die­ses kur­ze Vor­wort in der Er-Form. Es ist der Ver­such, noch ein­mal ei­ne klei­ne Di­stanz her­zu­stel­len zu dem, was dann un­wei­ger­lich »Ich« ge­nannt wer­den wird. Der Mann, der sei­ne schwar­zen An­zü­ge nur noch zu Trau­er­fei­ern be­nutzt. Die so­ge­nann­ten »Ein­schlä­ge«, die nä­her­kom­men. Die Er­in­ne­run­gen, die im­mer mehr ver­blas­sen und vor dem end­gül­ti­gen Ver­schwin­den er­ret­tet wer­den sol­len.

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Lau­ter Über­ra­schun­gen

»Al­les Lü­ge oder was?« lau­te­te der fe­sche Ti­tel der ARD-Do­ku­men­ta­ti­on, die zei­gen soll­te, »wenn Nach­rich­ten zur Waf­fe wer­den«. Klaus Sche­rer blieb da­für nicht im Lan­de bei den Re­dak­tio­nen, un­ter­such­te nicht zum Bei­spiel de­ren Be­richt­erstat­tung zum Irak­krieg 1990/91 (die Brut­ka­sten­lü­ge kam erst ganz zum Schluss für we­ni­ge Se­kun­den) oder den Ju­go­sla­wi­en­krie­gen von Mit­te bis En­de der 1990er Jah­re, be­frag­te nicht die von vie­len als ein­sei­tig wahr­ge­nom­me­ne Russ­lan­d/Ukrai­ne-Be­richt­erstat­tung oder nahm Stel­lung zum be­rühmt ge­wor­de­nen Fo­to vom Char­lie-Heb­do-Trau­er­marsch der Re­gie­ren­den. Letz­te­res dien­te nur da­zu ei­ne jü­disch-or­tho­do­xe Zei­tung in Is­ra­el an­zu­kla­gen, die aus re­li­giö­sen Mo­ti­ven An­ge­la Mer­kel auf dem Fo­to weg­re­ou­chiert hat­te.

Selbst­kri­tik? In ho­möo­pa­thi­schen Do­sen. Lä­cher­lich wie Kai Gniff­ke ein feh­len­der Kon­junk­tiv vor­ge­hal­ten wur­de und die­ser den Feh­ler ein biss­chen zer­knirscht ein­ge­stand. An­son­sten ist aber klar: Fäl­schen tun im­mer die an­de­ren.

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Öde Be­lang­lo­sig­keit

»Der Pri­mus« lau­te­te der Ti­tel der Do­ku­men­ta­ti­on von Eri­ca von Moel­ler, die ge­stern in der ARD zu spä­ter Stun­de (22.50 Uhr) lief. Ge­zeigt wer­den soll­te das pri­va­te und po­li­ti­sche Le­ben von Franz Jo­sef Strauß, des­sen 100. Ge­burts­tag im Sep­tem­ber an­steht.

Die Klam­mer des Films bil­de­te der Wahl­kampf Strauß’ als Kanz­ler­kan­di­dat 1980. Dar­um her­um wur­de das Le­ben von den 1920er Jah­ren an chro­no­lo­gisch be­han­delt. Der latein­kundige Mi­ni­strant, der an­ti­na­zi­sti­sche Va­ter, der schwe­ren Her­zens dem Gym­na­si­um für sei­nen Sohn zu­stimm­te, schließ­lich der Mu­ster­schü­ler Franz Jo­sef, der als Ober­leut­nant der Wehr­macht in den letz­ten Ta­gen klei­ne und grö­ße­re Hel­den­ta­ten voll­brach­te. Schließ­lich der bay­ri­sche Po­li­ti­ker, der be­reits 1949 bei der le­gen­dä­ren Ein­la­dung Ade­nau­ers in Rhön­dorf da­bei war. Zur Si­cher­heit und um den Zu­schau­er nicht zu über­for­dern wur­den et­li­che Sze­nen nach­ge­spielt; teil­wei­se wur­de das Ma­te­ri­al aus dem Film »Kon­rad Ade­nau­er – Stun­den der Ent­schei­dung« von 2012 ver­wen­det. Strauß ist im po­li­ti­schen Bonn ein Kar­rie­rist. Ade­nau­er bremst ihn zu­nächst, macht ihn dann aber doch zum Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster. In der »Spiegel«-Affäre lässt der Al­te ihn fal­len. Ver­blüf­fend da­bei, dass Strauß loy­al blieb, d. h. die Rück­ver­si­che­rung Ade­nau­ers für sei­ne um­strit­te­ne Ver­haf­tungs­ak­ti­on zu Con­rad Ah­lers in Spa­ni­en hat Strauß öf­fent­lich nie er­wähnt.

Wolf­ram Bicke­rich, ehe­ma­li­ger »Spiegel«-Redakteur, und Aug­stein-Bio­graph Pe­ter Mer­se­bur­ger kom­men zu Wort und ana­ly­sie­ren Aug­steins fast ob­ses­siv-pa­tho­lo­gi­schen Hass auf (den po­li­ti­schen) Strauß, der zu­wei­len mit Jour­na­lis­mus nichts mehr zu tun hat­te. Zu Wort kom­men Franz-Ge­org Strauß und Mo­ni­ka Hohl­mei­er, zwei von drei Strauß-Kin­dern und Ed­mund Stoi­ber. Po­li­ti­sche Geg­ner wie auch der in sol­chen Fil­men zu­meist üb­li­che Hi­sto­ri­ker feh­len. Strauß’ Wahl­kampf von 1980 wird als teil­wei­se Hass­kam­pa­gne ge­gen ihn in­ter­pre­tiert, wenn er Stö­rer als »Ge­hirn­pro­the­sen­trä­ger« be­zeich­net, heißt es im Film, er ha­be schlag­fer­tig und wit­zig re­agiert und nicht ver­bis­sen. Zur Si­cher­heit fehlt dann aber das schweiß­nas­se Strauß-Re­de­ge­sicht dann doch nicht.

War­um Aug­stein Strauß als »ge­fähr­lich« ein­schätz­te, bleibt er­staun­li­cher­wei­se un­er­wähnt. Strauß war in sei­ner Ei­gen­schaft als »Atom­mi­ni­ster« näm­lich mit­nich­ten al­lei­ne für die fried­li­che Nut­zung der da­mals als Se­gen ge­prie­se­nen Kern­ener­gie be­fasst. Er in­ter­pre­tier­te sein Amt auch mi­li­tär-stra­te­gisch da­hin­ge­hend die frisch ge­grün­de­te Bun­des­wehr ato­mar zu be­waff­nen. Für Aug­stein et al. war die Vor­stel­lung ei­nes Deutsch­lands mit Atom­waf­fen ein Alp­traum, den es un­ter al­len Um­stän­den zu ver­hin­dern galt.

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Gift und Ge­gen­gift

Thilo Sarrazin: Der neue Tugendterror - Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland
Thi­lo Sar­ra­zin: Der neue Tu­gend­ter­ror -
Über die Gren­zen der Mei­nungs­frei­heit in Deutsch­land

Thi­lo Sar­ra­zin wird im Sep­tem­ber 2012 in ei­nem »Spie­gel«-Interview in­di­rekt des Ras­sis­mus be­schul­digt. Die­sen Vor­wurf will er nicht auf sich sit­zen las­sen und schreibt da­her ei­nen Brief an die Re­dak­ti­on mit der Bit­te um Rich­tig­stel­lung (was na­tür­lich ei­ne er­neu­te Dis­kus­si­on um sei­ne The­sen zur Fol­ge hät­te) oder Ent­schul­di­gung. Der Re­dak­teur ant­wor­tet ela­bo­riert und, so­fern das Zi­tat kor­rekt wie­der­ge­ge­ben wur­de, mit hör­ba­rer Freu­de: Die Aus­sa­gen aus dem Buch »Deutsch­land schafft sich ab« sei­en le­dig­lich »poin­tiert zu­sam­men­ge­fasst« wor­den; ei­ne Kor­rek­tur lehnt er ab.

Die­se Ant­wort sei für ihn der Grund ge­we­sen, das vor­liegende Buch »Der neue Tu­gend­ter­ror« zu schrei­ben, so Sar­ra­zin. Das be­deu­tet um­ge­kehrt: Hät­te der »Spie­gel« – im­mer­hin ei­nes der bei­den Me­di­en, die aus dem kontro­vers dis­ku­tier­ten Buch ei­nen für den Au­tor sicher­lich in mehr­fa­cher Hin­sicht loh­nen­den Vor­ab­druck vorge­nommen hat­ten (was er schein­bar ver­ges­sen hat, da er lau­fend den »Spie­gel« ob sei­ner Ein­sei­tig­keit at­tackiert) – ein­fach nur Sar­ra­zins Le­ser­brief ab­ge­druckt, wä­re der Le­ser­schaft das neue Buch er­spart ge­blie­ben.

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Ka­tie Roi­phe: Mes­sy Li­ves – Für ein un­auf­ge­räum­tes Le­ben

Katie Roiphe: Messy Lives - Für ein unaufgeräumtes Leben
Ka­tie Roi­phe: Mes­sy Li­ves –
Für ein un­auf­ge­räum­tes Le­ben
Ka­tie Roi­phe ist ei­ne ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­li­stin und Pu­bli­zi­stin. Sie ist 1968 ge­bo­ren, lebt in New York und hat zwei Kin­der, die sie al­lei­ne er­zieht. Letz­te­res ist wich­tig, da sie sich in vie­len der ab­ge­druck­ten Tex­te des im Jahr 2012 in den USA her­aus­ge­brach­ten und jetzt auf deutsch vor­liegenden Bu­ches »Mes­sy Li­ves – Für ein unaufge­räumtes Le­ben« mit den gän­gi­gen Vor­ur­tei­len über alleinerzie­hende Frau­en aus­ein­an­der­setzt und dies, wohl ge­merkt, nicht ge­gen die spie­ßi­gen Pu­ri­ta­ner des ameri­kanischen We­stens oder Sü­dens, son­dern ge­gen bzw. für die sich so aufge­klärt ge­ben­de, bio-dy­na­misch es­sen­de Mit­tel- und Ober­schicht der »Up­per East Si­de« New Yorks. Zehn­mal taucht die­ser Stadt­teil ex­pli­zit er­wähnt in ih­ren Tex­ten auf und fast im­mer ist es ei­ne Me­ta­pher jen­seits ei­ner Orts­be­schrei­bung.

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Nils Ha­ve­mann: Sams­tags um Halb 4

Nils Havemann: Samstags um Halb 4
Nils Ha­ve­mann:
Sams­tags um Halb 4
Zu Be­ginn klärt Nils Ha­ve­mann, dass es sich bei »Sams­tags um Halb 4« nicht um ein ver­klä­rend-sen­ti­men­ta­les Nost­al­gie­buch zum 50. Jah­res­tag der Fuß­ball-Bun­des­li­ga han­delt, wel­ches »um­ge­stürz­te Tor­pfo­sten«, fal­sche Schieds­rich­ter­ent­schei­dun­gen, Mei­ster­schaf­ten in letz­ter Mi­nu­te und »ku­rio­se Phan­tom­tref­fer« zum x‑ten Mal Re­vue pas­sie­ren lässt. Statt­des­sen soll ei­ne Kul­tur­ge­schich­te der Fuß­ball-Bun­des­li­ga prä­sen­tiert wer­den und be­reits in der Ein­leitung wun­dert sich der Au­tor, dass es bis­her kei­ne »his­torische Ge­samt­be­trach­tung« die­ser Bun­des­li­ga gä­be, was nun schein­bar nach­ge­holt wer­den soll. Aber nur we­ni­ge Sei­ten wei­ter re­la­ti­viert Ha­ve­mann den An­spruch wie­der: »Oh­ne­hin strebt die­ses Buch in sei­ner Mi­schung aus chro­no­lo­gi­scher und the­ma­ti­scher Er­zähl­wei­se kei­ne Dar­stel­lung im en­zy­klo­pä­di­schen Sin­ne an.« Gut, so­weit geht man noch mit. Aber fast ver­bor­gen folgt dann: »Ins­be­son­de­re für die Zeit nach 1989 wä­re dies schlicht­weg un­mög­lich, weil man sich hier zu stark der Ge­gen­wart nä­hert, die sich ei­ner eben­so um­fas­sen­den wie un­be­fan­ge­nen hi­sto­ri­schen Be­trach­tung ent­zieht.«

Blät­tert man dar­auf­hin zum In­halts­ver­zeich­nis zu­rück wird tat­säch­lich deut­lich, dass Ha­ve­mann prak­tisch mit dem Jahr 1989 sei­ne Stu­die be­en­det. Im wei­te­ren Ver­lauf des Bu­ches wird auch der Grund hier­für be­nannt: Die Ar­chi­ve der Ver­ei­ne und Ver­bän­de ge­ben die für Ha­ve­manns Vor­ge­hens­wei­se not­wen­di­gen Do­ku­men­te ein­fach noch nicht frei. Die aus­ge­spro­che­ne Ein­schrän­kung be­deu­tet ein­fach nur: Es gibt kei­ne In­nen­an­sich­ten, de­rer sich Ha­ve­mann für die Zeit nach 1989 be­die­nen kann.

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Von Quants und an­de­ren Mon­stern

Frank Schirr­ma­chers »Ego – Das Spiel des Le­bens« ist ei­ne wil­de Alarm­ma­schi­ne und ka­pi­tu­liert all­zu vor­ei­lig

Frank Schirrmacher: Ego - Das Spiel des Lebens
Frank Schirr­ma­cher: Ego – Das Spiel des Le­bens
Cover - Mario Puzo: Der Pate
Co­ver – Ma­rio Pu­zo: Der Pa­te

Das Co­ver von »Ego – Das Spiel des Le­bens« weckt As­so­zia­tio­nen an Ma­rio Pu­zos Buch (und auch dem Film) »Der Pa­te«. Hier wie dort das Sym­bol der Ma­ni­pu­la­ti­on: die Ma­rio­net­te. Am En­de zi­tiert Schirr­ma­cher den fran­zö­si­schen Schrift­steller Paul Va­lé­ry, des­sen Fi­gur Mon­sieur Te­ste die »Ma­rio­net­te« ge­tö­tet hat­te. Man muss ge­nau le­sen: Hier soll nicht die Ma­rio­net­te eman­zi­piert und von ih­ren Fä­den be­freit wer­den. Hier geht es um den Tod der Fi­gur. Erst wenn die­se tot ist, hat der Ma­rio­net­ten­spie­ler kei­ne Macht mehr. Das be­mer­kens­wer­te ist: Die Ma­rio­net­te sind wir sel­ber bzw. das, was im Lau­fe der Zeit Be­sitz von uns ge­nom­men hat. Der Tod der Ma­rio­net­te ist, so kann man das in­ter­pre­tie­ren, die Ex­or­zie­rung des Bö­sen in uns. Ob da der Satz Die Ant­wort war falsch als Slo­gan der Aus­trei­bung aus­reicht?

Wor­um geht es? Schon früh das Be­kennt­nis, das Buch be­stehe letzt­lich nur aus ei­ner einzige[n] The­se, die des »ökonomische[n] Im­pe­ria­lis­mus«: Da­mit ist ge­meint, dass die Ge­dan­ken­mo­del­le der Öko­no­mie prak­tisch al­le an­de­ren So­zi­al­wis­sen­schaf­ten er­obert ha­ben und sie be­herr­schen. Den Keim für die­se Ent­wick­lung zum »Öko­no­mis­mus« (das ist mei­ne For­mu­lie­rung, die wo­mög­lich un­ge­nau ist, aber viel­leicht ge­ra­de in ih­rer Verein­fachung vor­über­ge­hen­de Hil­fe­stel­lung bie­tet) fin­det Schirr­ma­cher im Er­folg der Spiel­theorie, die, so die The­se, den Kal­ten Krieg so­zu­sa­gen ge­won­nen ha­be. Als das planwirt­schaftliche Sy­stem ob­so­let wur­de, ahn­te nie­mand, wel­che Aus­wir­kun­gen dies ha­ben wür­de. Die Phy­si­ker wech­sel­ten an die Wall Street und im­ple­men­tier­ten die Lo­gik des Kal­ten Krie­ges in die Ma­schi­nen, die dann ab den 1990er Jah­re im­mer mehr den Pri­vat­raum der Men­schen er­ober­ten.

Der neue Kal­te Krieg

Im Kal­ten Krieg galt das »Gleich­ge­wicht des Schreckens«. Wer den ato­ma­ren Erst­schlag aus­lö­ste, muss­te da­mit rech­nen, eben­falls ver­nich­tet zu wer­den. Zu­erst zu­schla­gen hieß, als Zwei­ter ver­nich­tet zu wer­den. Der Erst­schlag bot kei­nen Ge­winn­an­reiz. Die­ses Sze­na­rio muss­te im­mer wie­der neu an­ge­strebt und als Prä­mis­se eta­bliert blei­ben bzw. wer­den. Da­mit war klar: Kei­ner wür­de ris­kie­ren, die Welt un­ter­ge­hen zu las­sen, wenn er selbst da­bei drauf­gin­ge. Und das ist dar­aus nach 1990 ge­wor­den: Kei­ner wird ris­kie­ren, uns un­ter­ge­hen zu las­sen, wenn wir da­für ei­ne gan­ze Welt in den Ab­grund stür­zen, war 50 Jah­re spä­ter nach­weis­lich die Lo­gik der Too-big-to-fail-Stra­te­gen von Leh­man bis AIG.

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