Ka­tie Roi­phe: Mes­sy Li­ves – Für ein un­auf­ge­räum­tes Le­ben

Katie Roiphe: Messy Lives - Für ein unaufgeräumtes Leben

Ka­tie Roi­phe: Mes­sy Li­ves –
Für ein un­auf­ge­räum­tes Le­ben

Ka­tie Roi­phe ist ei­ne ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­li­stin und Pu­bli­zi­stin. Sie ist 1968 ge­bo­ren, lebt in New York und hat zwei Kin­der, die sie al­lei­ne er­zieht. Letz­te­res ist wich­tig, da sie sich in vie­len der ab­ge­druck­ten Tex­te des im Jahr 2012 in den USA her­aus­ge­brach­ten und jetzt auf deutsch vor­liegenden Bu­ches »Mes­sy Li­ves – Für ein unaufge­räumtes Le­ben« mit den gän­gi­gen Vor­ur­tei­len über alleinerzie­hende Frau­en aus­ein­an­der­setzt und dies, wohl ge­merkt, nicht ge­gen die spie­ßi­gen Pu­ri­ta­ner des ameri­kanischen We­stens oder Sü­dens, son­dern ge­gen bzw. für die sich so aufge­klärt ge­ben­de, bio-dy­na­misch es­sen­de Mit­tel- und Ober­schicht der »Up­per East Si­de« New Yorks. Zehn­mal taucht die­ser Stadt­teil ex­pli­zit er­wähnt in ih­ren Tex­ten auf und fast im­mer ist es ei­ne Me­ta­pher jen­seits ei­ner Orts­be­schrei­bung.

Mit Ver­ve ver­ficht Roi­phe in vie­len (zu vie­len?) Auf­sät­zen das un­auf­ge­räum­te Le­ben, wie sie es in ih­rer Kind­heit und Ju­gend ken­nen­ge­lernt und ge­lebt hat. Kin­der, die drau­ßen spie­len durf­ten, oh­ne per­ma­nent von be­sorg­ten Heli­koptereltern über­wacht zu wer­den. Er­wach­se­ne, die sich auf Par­tys auch ein­mal dem Al­ko­hol und Zi­ga­ret­ten hin­ge­ben, oh­ne in je­dem Mo­ment ein schlech­tes Ge­wis­sen oder Angst vor Kon­troll­ver­lu­sten zu ha­ben und die – ja auch das – schon mal ei­nen Seiten­sprung wag­ten. Statt­des­sen ge­hen die mo­de­rat ru­he­lo­sen oder nur leicht un­zu­frie­de­nen Paa­re von heu­te … eher zur Paar­the­ra­pie und »ar­bei­ten« an ih­ren Be­zie­hun­gen, an­statt sich so zu be­trin­ken, dass sie nicht mehr wis­sen, wo sie sind, oder mit ei­ner zu­fäl­li­gen Bar-Be­kannt­schaft im Hin­ter­zim­mer zu ver­schwin­den. Beim Le­sen ei­nes Ma­nu­skripts über be­rühm­te eng­lisch­spra­chi­ge Schrift­stel­ler der Ver­gan­gen­heit kon­sta­tiert Roi­phe: Heu­te, in ei­ner Welt, die ih­re ganz ei­ge­ne an­ti­sep­ti­sche Mo­ral, ih­re kli­ni­schen, unan­fechtbaren Ar­gu­men­te für Aus­ge­wo­gen­heit und Nüch­tern­heit hat, wür­den wir die­se Leu­te zu Al­ko­ho­li­kern stem­peln, da­mals aber fand man sie schlicht und er­grei­fend cha­ris­ma­tisch.

Es wä­re vor­ei­lig und ein Miss­ver­ständ­nis, Roi­phe in die Nä­he der gut­ach­si­gen Kra­kee­ler um Hen­ryk M. Bro­der zu ver­or­ten. Und es klingt auch gar nicht nach Omas »frü­her war al­les bes­ser«. Es ist, schnodd­rig und zum Teil red­un­dant, ein wuch­ti­ges Plä­doy­er für Le­ben statt blo­ßes Exi­stie­ren, für Es­sen statt Er­näh­rung, für Krea­ti­vi­tät und Selbst­be­stimmt­heit statt per­ma­nen­tem Ver- und Be­sorgt­sein. Die sich li­be­ral, to­le­rant und welt­of­fen ge­ben­de Up­per-Class ist, so ihr Be­fund, in Wirk­lich­keit das Ge­gen­teil da­von. In per­sön­li­chen Ge­sprä­chen mit Freun­den und Be­kann­ten wird stän­dig Roi­phes Er­zie­hungs­si­tua­ti­on the­ma­ti­siert. Ent­we­der sor­ge man sich um die Kin­der, de­nen ein oder der Va­ter feh­le (was Roi­phe müh­sam je­des­mal ent­kräf­ten muss) oder man pro­ble­ma­ti­sie­re ihr Al­lein­le­ben, wel­ches nicht gut für sie sei. So be­kommt sie oh­ne es zu wol­len ein schlech­tes Ge­wis­sen wenn sie abends auf­bricht, um ei­nen Mann in ei­ner Bar zu tref­fen.

Sehr per­sön­lich

Roi­phe plä­diert für das chao­ti­sche Le­ben, die Un­ge­plant­heit, Spon­ta­nei­tät. Sie liebt ih­re Kin­der, aber sie be­an­sprucht für sich Frei­räu­me, die sie auch be­reit ist, den Kin­dern zu ge­wäh­ren. Sie wehrt sich ge­gen die per­fek­ten El­tern, die den Ta­ges­ab­lauf ih­rer Kin­der mi­nu­ti­ös pla­nen und sich sel­ber auf­ge­bend, voll in den »Dienst« ei­nes wie auch im­mer für not­wen­dig be­trach­te­ten Er­zie­hungs­pla­nes stel­len. Und sie wehrt sich ge­gen den in­formellen Druck, der ein sol­ches Ver­hal­ten auch von ihr ver­langt. Ih­re Schlüs­se sind durch­aus ori­gi­nell, et­wa wenn sie die Hin­ga­be der El­tern zu ih­ren Kin­dern deu­tet: Viel­leicht ist die Fe­ti­schi­sie­rung und die Er­he­bung des Kin­des über das Pri­vat­le­ben der El­tern gar nicht wirk­lich der Grund für part­ner­schaft­li­che Un­zu­frie­den­heit, son­dern eher ei­ne Art Flucht vor dem An­spruch, glück­lich zu sein. Das Kind könn­te als Exit-Stra­te­gie fun­gie­ren, aus dem ge­fühl­ten An­spruch, se­xu­el­le Ver­bun­den­heit ha­ben zu müs­sen. Ein schwe­res Ge­schütz.

Die Auf­sät­ze um­fas­sen ei­nen län­ge­ren Zeit­raum; lei­der feh­len die Da­ten der Erst­veröffentlichung. Zu­nächst hat sie ein Kind, spä­ter zwei. Zu­wei­len macht sie sich lä­cher­lich über die­se Nan­ny-El­tern. Das Ide­al ver­lan­ge strikt nach zwei El­tern­tei­len, so Roi­phe, die sich ab­wech­selnd die De­si­gner-Ba­by­tra­ge um­schnal­len. An­ders ge­sagt: Die all­seits ge­for­der­te 24-Stun­den-Kin­der-Ver­voll­komm­nung und ‑Sti­mu­la­ti­on hat ei­ne re­pres­si­ve Sei­te. Hier spricht sie je­doch eher die Eff­emi­na­ti­on des Man­nes an als sich der Rol­le des Va­ters in ih­rer ach so chao­tisch-glück­li­chen Kind­heit zu er­in­nern. Das ist al­les nicht wis­sen­schaft­lich, son­dern sehr per­sön­lich. Als so­zio-kul­tu­rel­ler Be­fund sind die Auf­sät­ze den­noch in­ter­es­sant, weil sie zei­gen, dass die bür­ger­li­chen Rol­len­bil­der un­ter der Ober­flä­che durch die im­mer stär­ker wer­den­de Be­sorg­nis­kul­tur in Be­zug auf Kin­der und Er­zie­hung in­ter­na­li­siert und zu ei­ner Art un­ge­schrie­be­nem Ge­setz wer­den. Die­se Ent­wick­lun­gen sind ja auch in Deutsch­land nicht ganz un­be­kannt, wenn auch zum Teil auf an­de­ren Ge­bie­ten re­le­vant.

Dem Sieb­zi­ger­jah­re-Fe­mi­nis­mus spricht sie zwar hi­sto­ri­sche Ver­dien­ste zu, steht ihm aber als Mo­dell für die Zu­kunft kri­tisch ge­gen­über. In dem Auf­satz Das Phan­ta­sie­le­ben der be­rufs­tä­ti­gen Ame­ri­ka­ne­rin ver­sucht Roi­phe die sich in Best­sel­lern wie »Shades of Grey« oder Fern­seh­se­ri­en wie »Girls« zei­gen­de Lust an se­xu­el­len Un­ter­wer­fungs- und Gewalt­phantasien von Frau­en zu er­klä­ren und stellt da­bei en pas­sant und ein biss­chen ver­steckt die »Sy­stem­fra­ge«: Ist die un­barm­her­zi­ge Ver­ant­wor­tung im Le­ben ei­ner heu­ti­gen Frau, die­ser Druck zu öko­no­mi­scher Teil­ha­be, die­ses gan­ze Stark- und Un­ab­hän­gig-Sein, Sei­ne-Sehn­süch­te-Le­ben und Raus-in-die-Welt-Ge­hen viel­leicht auch an­stren­gend? Roi­phe bleibt je­doch am En­de nur de­skrip­tiv. Die Poin­te am En­de in Be­zug auf »Shades of Grey« ist dann sehr bil­dungs­bür­ger­lich: Sie sorgt sich eher um die Mil­lio­nen von in­tel­li­gen­ten Frau­en, die be­reit sind, Li­te­ra­tur auf ei­nem der­art nied­ri­gen Ni­veau zu er­tra­gen.

Hil­la­ry Clin­tons Un­echt­heit

Sehr in­ter­es­sant ist der Auf­satz über Hil­la­ry Clin­ton (mar­kan­ter Ti­tel: Wählt Schwe­ster Fri­gid­ai­re!) und die ihr in der ame­ri­ka­ni­schen Öf­fent­lich­keit quer über die Parteien­grenzen hin­weg fast uni­so­no ent­ge­gen­kom­men­de Feind­schaft. Den Grund sieht sie in der ver­meint­li­chen Un­echt­heit Hil­la­rys in Be­zug auf die Ehe mit Bill Clin­ton, die von vie­len hart­näckig als »Ar­ran­ge­ment« be­trach­tet wird […] Sie im­pli­ziert, dass Hil­la­ry ein der­art pa­tho­lo­gi­sches In­ter­es­se an Po­li­tik hat, dass sie ir­gend­wann mit sich den »Deal« ge­macht hat, die Un­treue ih­res Man­nes hin­zu­neh­men. Das Wort von »Tausch­han­del« macht die Re­de. Roi­phe kann im viel­leicht über­trie­be­nen Ehr­geiz Hil­la­rys, den exi­stie­ren­den oder nur be­haup­te­ten Plä­nen der po­li­ti­schen Macht nichts per se Ne­ga­ti­ves ent­decken: Hil­la­rys En­er­gie, ihr Ehr­geiz, ih­re un­bän­di­ge Ar­beits­wut, ih­re ge­wief­te Macht­aus­übung, […] könn­te man doch auch als Zei­chen der Stär­ke wer­ten. Hil­la­ry ist in mehr­fa­cher Hin­sicht ein Fleisch ge­wor­de­ner fe­mi­ni­sti­scher Traum, die Ver­kör­pe­rung der gro­ßen Mög­lich­keit. Aber war­um hat Hil­la­ry Clin­ton aus­ge­rech­net un­ter den Frau­en die ihr am ähn­lich­sten sind, die ihr in Bil­dungs­stand und be­ruf­li­chem Er­folg de­mo­gra­phisch am näch­sten ste­hen, die größ­ten Schwie­rig­kei­ten? Roi­phe fragt sich, ob es nicht sein könn­te, dass wir zwar das Bild der star­ken Frau mö­gen, aber die star­ke Frau als sol­che eher nicht? Und wei­ter: Wenn wir ganz ehr­lich sind, müs­sen wir zu­ge­ben, dass mäch­ti­ge Frau­en an­de­ren mäch­ti­gen Frau­en ge­gen­über oft in­to­le­rant sind, dass zwi­schen ih­nen ei­ne Ge­mein­heit, ei­ne Stu­ten­bis­sig­keit herrscht, die, so­weit ich das bis­lang mit­be­kom­men ha­be, ei­gent­lich nicht zu ei­ner Kon­ver­sa­ti­on un­ter Fe­mi­ni­stin­nen ge­hö­ren soll­te. Aber­mals spricht Roi­phe die im Keim dann doch eher mo­ra­lin­sauren Wert­vor­stel­lun­gen der obe­ren Mit­tel­schicht an. Und hier gibt es kei­ne Scho­nung, wenn sie bi­lan­ziert: Die »Unecht­heit« der Hil­la­ry Clin­ton emp­fin­den so vie­le schlaue, ehr­gei­zi­ge Frau­en des­we­gen als so är­ger­lich und un­ver­zeih­lich, weil die­se Un­echt­heit auch die ih­ri­ge ist.

Sex­sze­nen in der ame­ri­ka­ni­schen Li­te­ra­tur

Die Qua­li­tät von Roi­phes Tex­ten ist sehr un­ter­schied­lich. Zu­wei­len staunt man, dass ei­ni­ge Tex­te in den USA für Wir­bel sor­gen, wäh­rend sie in Deutsch­land eher Leit­ar­ti­kel-For­mat be­sit­zen. An­de­re Auf­sät­ze sind sehr in­struk­tiv und fast auf­klä­re­risch, et­wa wenn sie Star­por­traits und ‑in­ter­views in Ma­ga­zi­nen fast se­ziert, am Ran­de den »Fall« Tom Kum­mer streift und For­mel­haf­tig­keit und Wort­hül­sen­fe­ti­schis­mus der so­ge­nann­ten Be­richt­erstat­ter gna­den­los de­cou­vriert (Star­por­träts, flott ge­macht). In glei­chem Te­nor gibt es ei­nen Es­say über die ne­ga­ti­ve Kon­no­tie­rung des Be­griffs des love child für ein un­ehe­li­ches Kind, der sich im Deut­schen nicht in dem Um­fang er­schlie­ßen kann, weil es schlicht­weg kei­ne ad­äqua­te Ent­spre­chung für die­sen in den USA längst ins Zy­ni­sche ge­kipp­ten, ei­gent­lich aus po­li­tisch-kor­rek­tem Sprach­ge­fühl her­aus ge­schaf­fe­nen eu­phe­mi­sti­schen Be­griff gibt. Holz­schnitt­haft sind ih­re Tex­te, wenn es um das In­ter­net (sie er­zählt von ei­ner sie­ben­tä­gi­gen Net­zent­halt­sam­keit) oder die di­gi­ta­len so­zia­len Me­di­en wie Face­book und Twit­ter geht. Das kommt über die üb­li­chen in­tel­lek­tu­el­len Schmal­spur-Res­sen­ti­ments nicht hin­aus. Merk­wür­dig die­se Ge­schich­te um den Twit­ter-Krieg mit Mrs. C. (ge­meint ist Aye­let Wald­man), der im ame­ri­ka­ni­schen Ori­gi­nal im­mer­hin nur ei­ne »Schlacht« ist.

Wenn ir­gend mög­lich, ver­knüpft Roi­phe ih­re Er­kennt­nis­se mit As­so­zia­tio­nen aus der an­gel­säch­si­schen Li­te­ra­tur. Und wenn sie über ame­ri­ka­ni­sche Li­te­ra­tur schreibt, wird es in­for­ma­tiv. Dann schreibt sie Es­says. Et­wa wenn sie Sex­sze­nen in den Bü­chern von Phil­ipp Roth, John Up­dike, Saul Bel­low, D. H. Law­rence, Nor­man Mailer und Mi­cha­el Cha­b­on ge­gen­ein­an­der stellt und – ja, war­um nicht? – »un­ter­sucht«, ge­wich­tet, ver­gleicht, di­ver­si­fi­ziert (Die Nack­ten und die Hin- und Her­ge­ris­se­nen). Der Schluss ist wun­der­bar. Roi­phe fragt, sich an die über männ­li­che Dar­stel­lung von Se­xua­li­tät bi­got­ten Auf­re­ger und Auf­re­ge­rin­nen wen­dend: War­um kön­nen wir die­se äl­te­ren Schrift­stel­ler, die den Tod mit Sex über­win­den woll­ten, nicht mit dem­sel­ben Stolz be­trach­ten wie die Er­fin­der der er­sten, flug­un­fä­hi­gen Flug­zeu­ge, die mit ih­ren sper­ri­gen, un­mög­li­chen Ge­rä­ten auf der Roll­bahn stan­den und in den Him­mel blick­ten?

Di­rekt da­nach gibt es ei­nen Es­say über Schrei­ben­de Frau­en, in dem sich Roi­phe vor al­lem der fe­mi­ni­sti­schen Li­te­ra­tur­kri­ti­ke­rin Elai­ne Show­al­ter und ih­ren in­zwi­schen längst zu Stan­dard­wer­ken ge­wor­de­nen Ka­non-Bü­chern wid­met. Lehr­reich auch der Text über Su­san Son­tag und die von ih­rem Sohn Da­vid Rieff her­aus­ge­ge­be­nen Ta­ge­bü­cher. Mein Fa­vo­rit ist aber Ha­sen­herz lebt nicht mehr. Ka­tie Roi­phe er­greift hier la­ko­nisch, aber ein­deu­tig Par­tei für ei­nen dem Ver­ges­sen an­heim fal­len­den: Es ist trau­rig zu se­hen, dass John Up­dike nur drei Jah­re nach sei­nem Tod fast un­merk­lich aus der Mo­de ge­kom­men ist, dass er es nicht mehr auf Be­ste-Ro­ma­ne-al­ler-Zei­ten-Li­sten wie die der Mo­dern Li­bra­ry schafft und dass sei­nem Ruf, ob­wohl sein über­wäl­ti­gen­des schrei­be­ri­sches Ta­lent al­lent­hal­ben An­er­ken­nung fin­det, ein leich­ter Ge­ruch der Ab­leh­nung an­haf­tet.

Ka­tie Roi­phe ist, was die Ver­mitt­lung ame­ri­ka­ni­scher Li­te­ra­tur der Mo­der­ne an­geht, ei­ne hoch­in­ter­es­san­te Ent­deckung. Sie könn­te das deutsch­spra­chi­ge Feuil­le­ton jen­seits des fest­ge­fah­re­nen, an­ti­po­di­schen Stel­lungs­krie­ges (hier fast un­er­träg­lich-vor­aus­ei­len­de Zu­nei­gung für je­den neu­en Schreib­schul­ab­sol­ven­ten­er­st­ling, dort ab­grund­tie­fes Res­sen­ti­ment) auf an­ge­neh­me Art an­re­gen und in­spi­rie­ren. Lei­der wirkt das Buch zu­wei­len ein biss­chen lieb­los auf­be­rei­tet. Auf die feh­len­den bi­blio­gra­phi­schen Da­ten wur­de schon hin­ge­wie­sen. Man ver­misst auch schmerz­lich die ein oder an­de­re Er­läu­te­rung zu spe­zi­fisch ame­ri­ka­ni­schen Ei­gen­hei­ten. So manch fei­ne An­spie­lung dürf­te dem eu­ro­päi­schen Le­ser da­mit ent­ge­hen.

Die kur­siv ge­setz­ten Pas­sa­gen sind Zi­ta­te aus dem be­spro­che­nen Buch

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  1. Wie­der ein­mal ist die Sym­pa­thie, die Du dem re­zen­sier­ten Buch und des­sen Au­torin ent­ge­gen­bringst, aus je­dem Dei­ner Sät­ze spür- und nach­voll­zieh­bar und schafft Le­se­lust. Wenn ich jetzt ganz sim­pel schrei­be: „ Muss ich sel­ber le­sen, muss mir der näch­ste Be­such un­be­dingt aus Deutsch­land mit­brin­gen!“, so darfst Du das mit Fug und Recht als Kom­pli­ment für die­se schö­ne Buch­vor­stel­lung ver­ste­hen.