Die Kri­se in der Ukrai­ne, die Rol­le der EU und das Po­si­ti­ons­pa­pier der Ne­os

Der Aus­gangs­punkt: Das Un­be­ha­gen mit Po­li­tik und Be­richt­erstat­tung

Es wä­re falsch zu be­haup­ten, dass die Me­di­en oder die Po­li­tik, die als ei­ne sol­che En­ti­tät gar nicht exi­stie­ren, in ih­rer Ge­samt­heit ein schwarz-wei­ßes Bild ge­zeich­net hät­ten und es noch im­mer tun, aber in der Brei­te der Be­richt­erstat­tung, in dem was man so hört, dem das auch der po­li­tisch we­nig In­ter­es­sier­te mit­be­kommt, tritt es deut­lich zu Ta­ge: Das Schwar­ze, das ist Russ­land oder per­so­na­li­siert: Pu­tin.

Die­ses Bild, das vie­le Bür­ger zu­min­dest ih­rem Ge­fühl nach für falsch hal­ten, be­darf der Kor­rek­tur, aber nicht im Sin­ne ei­ner Um­fär­bung, der Far­be Weiß, son­dern in der Wahl an­de­ren Dar­stel­lung, ei­ner in Grau­stu­fen: Aus­ge­wo­gen­heit statt zwei­er­lei Maß.

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Vom Miss­trau­en sich selbst ge­gen­über. An­mer­kun­gen zum An­ti­fa­schis­mus.

Er wis­se nicht, sag­te ein Freund vor et­li­chen Jah­ren in ei­ner Dis­kus­si­on über den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, was er da­mals für ein Schwein ge­we­sen wä­re: Sei­ne Wor­te fie­len mir in den ver­gan­ge­nen Ta­gen rund um die Dis­kus­sio­nen über den Aka­de­mi­ker­ball der FPÖ, die da­mit ver­bun­de­nen De­mon­stra­tio­nen und ge­walt­tä­ti­gen Aus­schrei­tun­gen wie­der ein: Es blieb das ein­zi­ge Mal bis­lang, dass sich je­mand in mei­nem Bei­sein oder auch öf­fent­lich nicht nur der­art ra­di­kal, son­dern über­haupt selbst das Miss­trau­en aus­ge­spro­chen hat­te: Noch im­mer nö­tigt mir die­ser Satz ei­ne Men­ge Re­spekt ab und ich hät­te ihn in der Ver­gan­gen­heit nicht aus­zu­spre­chen ver­mocht: Heu­te hin­ge­gen er­scheint es mir bei­na­he bil­lig ihn nach­zu­spre­chen, ob­wohl es das, so es ernst ge­meint und mit Nach­druck ge­schieht, kei­nes­wegs ist.

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Li­te­ra­tur und li­te­ra­risch. Ver­such ei­ner Nä­he­rung.

Li­te­ra­tur ist Spra­che, ist durch die Spra­che und die­se wie­der­um: ei­ne An­ord­nung von Zei­chen oder Lau­ten: So tri­vi­al die­ser Aus­gangs­punkt er­schei­nen mag, man stol­pert ge­ra­de­wegs ei­ner er­sten Dif­fe­renz in die Ar­me: Mit Li­te­ra­tur be­zeich­nen wir nicht je­de Art von Spra­che, son­dern ei­ne, die ge­wis­se Cha­rak­te­ri­sti­ka in sich trägt, de­ren Ei­gen­schaf­ten un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen ent­stan­den sind.

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Quo va­dis …? Rat­lo­sig­keit, po­li­ti­sche.

An die durch drei Punk­te ge­kenn­zeich­ne­te Leer­stel­le las­sen sich, je nach Grad der po­li­ti­schen Ex­tra­po­la­ti­on, ver­schie­de­ne Wor­te setz­ten: Bun­des­heer, Sozialdemo­kratie/Volkspartei, gro­ße Ko­ali­ti­on, Öster­reich; — die je­weils vor­an­ge­hen­de Be­zeich­nung als pars pro to­to der nach­fol­gen­den.

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Der Schwarm ist nicht nur di­gi­tal. Ei­ne Re­plik.

Das Netz und al­le da­mit ver­bun­de­nen Phä­no­me­ne las­sen sich nicht nur un­auf­ge­reg­ter, son­dern auch bes­ser ver­ste­hen, wenn man zwei (an­son­sten ei­gent­lich üb­li­che) An­nah­men trifft: Er­stens: Das Netz gibt es nicht, al­len­falls als Ver­ein­fa­chung und Ab­strak­ti­on, es ist ein Me­di­um über das In­di­vi­du­en mit­ein­an­der in­ter­agie­ren und kom­mu­ni­zie­ren, und da­mit viel­fäl­tig, wie die Welt selbst, auch wenn es nur ei­nen Teil der­sel­ben dar­stellt oder re­prä­sen­tiert. Zwei­tens: Al­le die dar­an teil­ha­ben, es ge­stal­ten oder kon­su­mie­ren, sind Men­schen und brin­gen grund­sätz­lich je­ne Mo­ti­ve, Hand­lun­gen oder Ver­hal­tens­wei­sen mit, die sie aus ih­rem All­tag ge­wohnt sind; des­halb soll­ten al­le Phä­no­me­ne des Net­zes zu­nächst ein­mal da­hin­ge­hend be­trach­tet wer­den, ob sie auch in der Welt au­ßer­halb des Net­zes be­ob­acht­bar sind. Das schließt nicht aus, dass die­ses Me­di­um spe­zi­fi­sche Pro­ble­me oder Phä­no­me­ne her­vor­bringt, för­dert oder fil­tert: Ge­nü­gen die be­kann­ten Er­klä­run­gen nicht mehr, dann müs­sen neue ge­fun­den und be­grün­det wer­den, die dann mit dem Me­di­um selbst zu­sam­men­hän­gen, es kenn­zeich­nen und als ty­pisch an­zu­se­hen wä­ren.

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Mehr di­rek­te De­mo­kra­tie! Ein Plä­doy­er für den Um­bau un­se­rer po­li­ti­schen Sy­ste­me.

Ei­ne Ver­dich­tung von In­di­zi­en, Zu­stän­den und Be­find­lich­kei­ten, im Be­son­de­ren, aber nicht aus­schließ­lich, der öster­rei­chi­schen, re­prä­sen­ta­ti­ven De­mo­kra­tie, soll ex­em­pla­risch die Not­wen­dig­keit ih­res Um­baus auf­zei­gen und sei­ne Rich­tung knapp skiz­zie­ren. Nicht mehr: Das War­um ent­schei­dend, die kon­kre­ten De­tails kön­nen zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt fol­gen — zu­erst muss nach Ei­nig­keit ge­fragt wer­den*.

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Som­mer­wet­ter

Die Wol­ken hin­gen schwer und in Trau­ben über den oran­ge­ro­ten Dä­chern bei­sam­men: Ju­lia ging ei­nen Schritt vom Fen­ster zu­rück, schlüpf­te in ih­re Turn­schu­he und öff­ne­te die Tür: Sie trat hin­aus auf die Stra­ße, über­quer­te die ge­pfla­ster­te Fahr­bahn, und spa­zier­te ge­mäch­lich da­hin.

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