Dass Guido Knopp beim ZDF in Rente geht, hält Fernsehverantwortliche nicht von der weiteren Nazi-Fiktionalisierung ab. Gestern also wieder einmal zur besten Sendezeit im Fernsehen ein Film über den Nationalsozialismus. Diesmal ging es um Erwin Rommel (ARD, 20:15 Uhr) (lächerlich, wie die ARD in der Mediathek den Film nur zwischen 20 und 6 Uhr zeigt und betont, er sei für »Jugendliche unter 12 Jahren« nicht geeignet; ein entsprechender Hinweis unterblieb gestern). Man fand eine leidlich illustre Besetzung vor; Ulrich Tukur gab Erwin Rommel und wenn Tukur zur Rede ansetzte, versuchte er den Duktus Rommels zu erreichen. Am Sonntag gibt es auf SWR2 im Rundfunk noch Hörspiel basierend auf Niki Steins Film. Warum eigentlich? Es gibt keinen Anlass. Da war wohl einfach ein Film fertig. Oder sollte man bis 2014 warten – zum 70. Todestag des »Wüstenfuchs«? Soviel Ehre dann doch nicht. Gut so.
Tukur
Dieter Wedel: Gier / ARD
Dieter Wedel hat einen Film über die »Gier« gemacht. Über Finanzjongleure, die Anlegern sagenhafte Renditen versprechen. Wobei die meisten dieser Anleger den Unterschied zwischen Rendite und Gewinn noch nicht einmal so genau kennen, weshalb man die vereinfachende Formulierung »Faktor« verwendet. »Faktor 13« bedeutet, dass man das 13fache des »eingesetzten« Geldes zurückbekommen soll. Bei dieser Art Versprechen fragt offensichtlich niemand, wie dies geschehen soll. Die Antizipation des erwartenden Gewinns genügt zuerst einmal.