Hans Her­bert von Ar­nim: Volks­par­tei­en oh­ne Volk

Hans Herbert von Arnim: Volksparteien ohne Volk
Hans Her­bert von Ar­nim: Volks­par­tei­en oh­ne Volk

»Das Ver­sa­gen der Po­li­tik« will Hans Her­bert von Ar­nim in sei­nem Buch »Volks­par­tei­en oh­ne Volk« – ja, was? – auf­li­sten, ent­wickeln, ent­hül­len? Aber au­ßer ein paar Be­mer­kun­gen über die Subventions­politik zur an­son­sten eher als Ba­sti­on des frei­en Mark­tes auftreten­den Eu­ro­päi­schen Uni­on und ei­ner zweit­klas­si­gen Politiker­schelte hin­sicht­lich ih­rer Ver­säum­nis­se was die ak­tu­el­le Finanz­krise an­geht, er­fährt man über ein po­ten­ti­el­les Politik­versagen kaum et­was.

Denn so weit kommt von Ar­nim ein­fach zu sel­ten, weil er nur zwei gro­ße The­men hat: Par­tei­en- und Po­li­ti­ker­fi­nan­zie­rung und das Wahl­recht, wel­ches, so die The­se, den Volks­wil­len nicht nur nicht aus­drückt, son­dern igno­riert. Auch wenn ei­nem die­se Themen­be­schränkung als Grün­de für ei­ne im­mer wei­ter be­haup­te­te Politikver­drossenheit ein biss­chen ein­di­men­sio­nal er­schei­nen – war­um nicht neue Argum­ente le­sen, die dann viel­leicht je­ne Un­ter­su­chun­gen re­la­ti­vie­ren, die in man­geln­der Kon­si­stenz der Po­li­tik (bei­spiels­wei­se durch all­zu an­bie­dern­de Aus­rich­tung der Pro­gram­ma­tik an je­weils ak­tu­el­le Um­fra­ge­trends) als Haupt­grund für ei­ne sich breit­ma­chen­de Po­li­tik­mü­dig­keit aus­ma­chen?

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Eu­phe­mis­men in der Po­li­tik – (I.) Pro­be­ab­stim­mung

Die Pro­be­ab­stim­mung ist in kei­nem Re­gel- oder gar Ge­set­zes­werk vor­ge­se­hen. Sie ist ein Brauch der po­li­ti­schen Par­tei­en. Vor gro­ssen und als wich­tig de­kla­rier­ten Ge­set­zes­vor­ha­ben wird in den / der Fraktion(en) vor der ei­gent­li­chen Ab­stim­mung im Par­la­ment ei­ne in­ter­ne Ab­stim­mung durch­ge­führt (not­falls meh­re­re; es wird so lan­ge »ge­probt«; bis das Er­geb­nis stimmt!). Die­ses Ver­fah­ren nennt man Pro­be­ab­stim­mung. Der frei ge­wähl­te, de ju­re nur sei­nem Ge­wis­sen ver­ant­wort­li­che Ab­ge­ord­ne­te wird auf Ein­heits­li­nie ge­trimmt.

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