
Die Buchstaben um 90 Grad gedreht und gestapelt zu einem fragilen Turm: »Beuys«. In der Ecke rechts unten der verwaiste Beuys-Hut, darüber prahlerisch »Die Biographie«. Schon 2010 wirbelte Riegel (der sich »HP Riegel« nennt) mit seiner Biographie zu Jörg Immendorff (auch die Biographie), dessen »Assistent und Privatsekretär« er einige Jahre war, nicht nur die Szene auf. Immendorff, der »egomanische Populist«, wurde von ihm wahlweise der »pathologischen Aggression« (die frühen Jahre), der politischen Bedeutungslosigkeit seiner Kunst (der Café-Deutschland-Komplex kam zufällig, nämlich durch die Wiedervereinigung zu einer ihr dann ungehörig zugesprochenen Bedeutung) und der Saturiertheit bezichtigt. Von »Kollektivisten, über die populistische Kiez-Phase zur prominenten Medienfigur« – so vermischte Riegel Leben und Werk und arbeitete sich ausgiebig an Immendorffs Vorlieben zum Rotlichtmilieu und Kokainkonsum ab; über letzteres spekulierte er mehr als er Fakten lieferte.