Ta­pe­ten­wech­sel

Hoch­ge­schätz­tes Pu­bli­kum,

seit nun­mehr knapp acht Jah­ren (!) hat sich am äu­ße­ren Er­schei­nungs­bild des »Be­gleit­schrei­bens« nichts ge­än­dert. Heu­te nun soll dem ra­san­ten tech­ni­schen Fort­schritt (und dem zwi­schen­zeit­li­chen Wan­del der Ge­schmäcker und Ge­wohn­hei­ten) Rech­nung ge­tra­gen und die­ser li­te­ra­ri­sche Sa­lon op­tisch auf­ge­hübscht wer­den. Der Fo­kus des Face­lif­ts liegt da­bei auf ei­ner be­hut­sa­men Mo­der­ni­sie­rung, die fri­sche Vor­tei­le mit sich bringt, oh­ne da­bei Be­währ­tes auf­zu­ge­ben.

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Wir bea­men...

Hoch­ver­ehr­tes Pu­bli­kum,

das »Be­gleit­schrei­ben« zieht heu­te um zu ei­nem an­de­ren Web­ho­ster. Im Ver­lauf die­ser Mi­gra­ti­on wird es vor­aus­sicht­lich für ei­ni­ge we­ni­ge Stun­den off­line und nicht zu er­rei­chen sein, na­ment­lich dann, wenn die Adres­se nicht mehr auf den bis­he­ri­gen Ser­ver zeigt (mit dem Be­gleit­schrei­ben drin), son­dern schon auf den neu­en (der na­tür­lich noch jung­fräu­lich rein und bar je­der In­hal­te ist).

Ei­ne Ge­fähr­dung der ge­schätz­ten Le­ser­schaft be­steht zu kei­ner Zeit. Bit­te be­ach­ten Sie aber, daß der Stand vom 12.01.2019, 10:30 Uhr zur spä­te­ren Über­tra­gung ge­si­chert wor­den ist. Spä­ter ein­ge­gan­ge­ne Kom­men­ta­re wer­den nicht mehr be­rück­sich­tigt. Bit­te spa­ren Sie sich Ih­re wohl­be­dach­ten State­ments da­her auf die Zeit nach dem Um­zug auf... Ich wer­de an die­ser Stel­le ver­mel­den, wenn es fri­schen Mu­tes wei­ter­ge­hen kann. Dan­ke­schön!

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Vor­sich­ti­ge An­deu­tung

Letz­te Wo­che schick­te mir Leo­pold Fe­der­mair neun Tex­te. Es sind An­mer­kun­gen zu »le­gen­dä­ren Sät­zen« wie »Ich weiß, daß ich nichts weiß« oder aber das Mot­to die­ser Sei­te hier »Den­ken ist vor al­lem Mut«. Fe­der­mair trans­for­miert die­se Sät­ze in die heu­ti­ge Zeit und zeigt wie sie un­ter den Be­din­gun­gen des di­gi­ta­len Zeit­al­ters zu neu­er und auch – zu­wei­len – an­de­rer Be­deu­tung kom­men. Ich wür­de die­se Tex­te ger­ne in neun Tei­len über zwei, drei Mo­na­te ver­teilt pu­bli­zie­ren, zu­mal sie auch ge­nü­gend Stoff für Dis­kus­si­on bie­ten. Mit der Hand­voll re­gel­mä­ssi­ger Kom­men­ta­to­ren könn­ten sich zu­sätz­li­che in­ter­es­san­te Aspek­te er­ge­ben.

Fast zur glei­chen Zeit wur­de ich je­doch auf ei­ne an­de­re Sa­che auf­merk­sam, der ich bis­her kaum Be­deu­tung bei­gemes­sen hat­te. En­de Mai die­sen Jah­res tritt die so­ge­nann­te »Da­ten­schutz-Grund­ver­ord­nung« (DSGVO) der Eu­ro­päi­schen Uni­on in kraft. Bis­her hat­te ich die­ses Da­tum als für mich eher ir­rele­vant ein­ge­schätzt. Ein biss­chen goog­len hier und dort zeigt mir al­ler­dings, dass die Sa­chen nicht so ein­fach lie­gen. Es ist näm­lich keines­wegs so, dass die­ses Ver­ord­nungs­mon­strum nur die gro­ßen In­ter­net­an­bie­ter trifft. Auch Blogs wer­den da­von be­trof­fen sein. Et­wa, wenn es um die­sen neu­en Fe­tisch der Ent­äu­sse­rungs­kul­tur, das so­ge­nann­te »Recht auf Ver­ges­sen«, geht. Kom­men­ta­to­ren (meist Rechts­an­wäl­te) in­ter­pre­tie­ren dies so, dass am En­de auch der Blog­be­trei­ber es er­mög­li­chen muss, dass je­mand bei­spiels­wei­se sei­ne Kom­men­ta­re je­der­zeit lö­schen kön­nen muss – ob nach drei Mi­nu­ten oder eben auch in vier Jah­ren. IP- und E‑­Mail-Adres­sen müs­sen eben­falls ir­gend­wann ge­löscht wer­den. Oder es müs­sen eben Tools ein­ge­rich­tet wer­den, die dies er­mög­li­chen. Tools, die Word­Press nicht im An­ge­bot hat. Tools, die im­mer mehr Ar­beit ma­chen, weil sie nach Up­dates auch im­mer an­ge­passt wer­den müs­sen.

Na­tür­lich hat je­der das Recht sei­ne Mei­nung zu än­dern. Aber war­um muss dann ein Kom­men­tar­strang, in dem se­ri­ös dis­ku­tiert wur­de und der Re­kurs nimmt auf Kom­men­ta­re an­de­rer, aus­ein­an­der­ge­ris­sen wer­den? Kann man nicht ein­fach in ei­nem an­de­ren Kom­men­tar schrei­ben, dass man heu­te ei­ne an­de­re Mei­nung ver­tritt? Und war­um soll es plötz­lich ge­setz­lich ge­re­gelt wer­den, ob ich ei­ne Mail-Adres­se ei­nes meist mir un­be­kann­ten Kom­men­ta­tors wün­sche oder nicht?

Aber wenn ich den An­for­de­run­gen die­ser Ver­ord­nung nicht ge­nü­ge dro­hen Ab­mah­nun­gen – und es wird si­cher­lich ei­ne Men­ge »An­wäl­te« ge­ben, die im Ju­ni mit ih­ren dement­sprechenden »Ge­winn­ma­xi­mie­rungs­pro­gram­men« be­gin­nen wer­den. Set­ze ich mich dem aus? Schon die Im­pres­sumpflicht, die ei­ne Adres­se ver­lang­te statt ei­ner E‑Mail, stört mich. (Dass es im­mer noch Ak­teu­re gibt, die sich hier schein­bar fol­gen­los ent­zie­hen kön­nen, ist be­mer­kens­wert.) Und auch dass ich be­stimm­te Ana­ly­se­pro­gram­me auf An­ra­ten mei­nes »Ma­schi­ni­sten« ent­fernt ha­be (Ab­mahn­ge­fahr: man konn­te im Quell­text er­ken­nen, wer sie – halb il­le­gal schein­bar – ver­wen­det), stör­te mich schon sehr. War­um soll ich, der mit Müh und Not 30, 40 Le­ser pro Bei­trag er­reicht, in vor­aus­ei­len­dem Ge­hor­sam päpst­li­cher als der Papst sein? Den­noch ha­be ich es ge­macht. Wer mich jetzt liest – ich ha­be kei­ne Ah­nung, es sei denn, es kom­men­tiert je­mand. Die neue Ver­ord­nung macht aus je­den Blog­ger je­doch erst ein­mal ei­nen wü­ten­den Da­ten­samm­ler. Ein blo­ßer Hin­weis auf das, was man tut (und nicht tut) ge­nügt nicht mehr. Pa­ter­na­lis­mus halt, an­ge­ord­net von Idio­ten, die kei­ne Ah­nung ha­ben, was sie da­mit an­rich­ten.

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Über­druss

Nein, di­rek­te Nach­fra­gen war­um es hier in der letz­ten Zeit so ver­gleichs­wei­se ru­hig ist, gab es noch nicht. Viel­leicht fällt es im Ge­tüm­mel all der stünd­lich auf­fri­schen­den Feeds auch gar nicht auf, wenn hier we­ni­ger los ist. Klagt man doch all­ge­mein eher über zu viel An­ge­bot. Den­noch treibt es mich zur Er­klä­rung, die aber we­der Re­chen­schaft noch An­kla­ge wer­den soll.

Zu­nächst ein­mal schrei­be ich an ei­nem wei­te­ren Band zu Pe­ter Hand­ke. Es sind Es­says oder, viel­leicht bes­ser, Auf­sät­ze, oder, viel­leicht noch bes­ser: Be­gleit­schrei­ben zum Werk Hand­kes. Sechs Tex­te sind fer­tig, der sie­ben­te hat es in sich und ich er­fah­re fast zum er­sten Mal was es be­deu­ten kann ei­ne »Schreib­hem­mung« zu ha­ben. Wo­bei es na­tür­lich kei­ne Schreib­hem­mung ist, son­dern eher ei­ne Art Ge­hemmt­heit, die mir bis­her voll­kommen fremd war. Wäh­rend des Schrei­bens an die­sem Text stel­le ich näm­lich fest, wie sich mein Ur­teil, mit dem ich den Text be­gon­nen ha­be, än­dert. Das ist nicht ganz neu für mich. Aber neu ist, dass ich nicht weiß, in wel­che Rich­tung die­se Än­de­rung ver­läuft. So sit­ze ich fest, ob­wohl Ter­mi­ne am Ho­ri­zont ste­hen. Hin­zu kommt, dass ich Mit­te Ok­to­ber ei­nen Vor­trag über Hand­ke im In­ter­net hal­ten soll. Ur­sprüng­lich als Ab­len­kung zum ver­flix­ten Text ge­dacht, ent­puppt er sich eher als zu­sätz­li­che Be­la­stung.

Aber es wä­re nicht auf­rich­tig, wenn ich mei­ne Fast-Ab­sti­nenz al­lei­ne da­mit be­grün­den wür­de. Es hat sich auch in den letz­ten Mo­na­ten ein ge­wis­ser Über­druss ein­ge­stellt. Ein Über­druss am Füt­tern der Blog­ma­schi­ne mit Be­spre­chun­gen bei­spiels­wei­se zu Neu­erscheinungen, die kei­ner kom­men­tie­ren kann (man­gels Kennt­nis des Bu­ches) oder kom­men­tie­ren mag (aus an­de­ren Grün­den). Hin­zu kommt, dass mich kaum ei­ne der Neu­erschei­nun­gen, die ei­nem in den Ver­lags­pro­gram­men an­ge­prie­sen wer­den an­ge­spro­chen ha­ben. Es gibt zwei, drei Bü­cher (die ich auch le­sen wer­de), aber das Be­dürf­nis, sich auf Neu­es oder eben das Al­te ein­zu­las­sen, schwin­det.

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Ich bin kein Mit­glied der Netz­ge­mein­de

Im­mer häu­fi­ger hö­re ich von ihr: der »Netz­ge­mein­de«. Es wird an sie ap­pel­liert, über sie phi­lo­so­phiert, ge­gen sie po­le­mi­siert oder mit ihr ar­gu­men­tiert. Im All­ge­mei­nen ver­steht man un­ter dem Be­griff wohl Leu­te, die sich in Blogs, auf Twit­ter und/oder Face­book mel­den, aus­tau­schen und ko­or­di­nie­ren. Ober­fläch­lich be­trach­tet ge­hö­re ich al­so auch da­zu. So wird man ver­ein­nahmt. Zu den gu­ten Vor­sät­zen ei­ni­ger selbst­er­nann­ter Spre­cher die­ser so­ge­nann­ten Netz­ge­mein­de ge­hör­te es of­fen­sicht­lich, das in­zwi­schen trä­ge ge­wordene Volk auf­zu­rüt­teln. Da ist dann auch schnell von der »Kri­se der Blog­ger« die Re­de. Und das dann aus­ge­rech­net aus der Kra­wall­fa­brik »Frei­tag«, die vom »Neobieder­meier« der In­ter­net-Couch-Po­ta­toes schwa­felt, die sich lie­ber in den Mau­ern des »Club Ro­bin­son« à la Goog­le+ und Face­book tum­meln. Als Re­fe­renz­grö­ßen da­für die­nen je­ne, die mit Ver­trä­gen bei den »Alt­me­di­en« aus­ge­stat­tet sind. Da­bei ha­be ich längst auf­ge­ge­ben die­se Sek­ten­füh­rer zu le­sen, da sie mir schon vor Jah­ren au­ßer selbst­re­fe­ren­zi­el­lem Wort­ge­klin­gel nichts zu sa­gen hat­ten. »Spie­gel On­line« reicht das heu­te im­mer noch. Was ei­ni­ges über die­ses Me­di­um ver­rät.

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Se­lek­ti­ve Wahr­neh­mung

»Das gro­ße Schwei­gen der Au­toren« lau­tet die Über­schrift ei­nes Ar­ti­kels von Da­ni­el Lenz bei »Buch­re­port«. Er be­klagt dar­in, dass die »Hoch­ka­rä­ter« der deut­schen (!) Li­te­ra­tur nichts zur »di­gi­ta­len Re­vo­lu­ti­on« und dem Ver­lags- und Buch­han­dels­ster­ben sa­gen.

Wer wä­ren denn die »Hoch­ka­rä­ter«? Drei Bei­spie­le nennt er da: Rai­nald Goetz, Tho­mas Hett­che und Mat­thi­as Po­ly­ticki, die schnell als Pio­nie­re (oder ir­gend et­was in die­ser Rich­tung) apo­stro­phiert wer­den. El­frie­de Je­lin­eks »Neid«-Roman, der aus­schließ­lich und voll­stän­dig im Netz steht, nennt Lenz nicht. Ver­mut­lich, weil es kei­ne »deut­sche« Schrift­stel­le­rin ist. (Zu­ge­ge­ben: Der­zeit hat die HP Je­lin­eks tech­ni­sche Pro­ble­me, aber über über die­se Sei­te geht’s.)

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Al­ban Ni­ko­lai Herbst: Klei­ne Theo­rie des Li­te­ra­ri­schen Blog­gens

Wäh­rend di­ver­se In­ter­net­ak­ti­vi­sten mit ih­ren schein­gewichtigen Pro­phe­zei­un­gen ent­we­der das Netz­paradies oder den Vor­hof der Höl­le aus­ge­ru­fen ha­ben und so­ge­nann­te »Al­pha-Blog­ger«, die schon län­ger zu­meist un­in­spi­riert ih­re Ich-AGs in Wer­be­spots, Talk­shows oder On­line­ko­lum­nen pfle­gen und da­bei nur ei­nen reiz- und in­halts­lo­sen Raum der Selbst­re­fe­ren­tia­li­tät fül­len (trau­riger Hö­he­punkt war das lä­cher­li­che In­ter­net-Ma­ni­­fest von 2009), schreibt Al­ban Ni­ko­lai Herbst seit sie­ben Jah­ren ei­nen Web­log, der, wür­de man ihn aus­drucken wol­len, in­zwi­schen Ar­no-Schmidt-Aus­ma­ße an­neh­men wür­de. Herbst, der Schrift­steller, be­treibt (s)einen Li­te­ra­ri­schen Web­log. Zu le­sen ist das vir­tu­el­le Kon­vo­lut seit 2004 un­ter dem wuch­ti­gen Ti­tel Die Dschun­gel. An­ders­welt.; die Web­adres­se weist in­des auf sei­nen Ur­heber hin (der längst nicht mehr der al­lei­ni­ge Au­tor ist). Auch wenn die zum Teil äu­ßerst theo­re­ti­sche, ja di­stan­zier­te Be­trach­tung an­de­res ver­mu­ten las­sen könn­te: Herbst ist tief in sein Ge­we­be ver­sun­ken, mit ihm und in ihm fast phy­sisch in­fil­triert. Da­bei ist auch die­ser Blog von nar­ziss­ti­schen Selbst­dar­stel­lun­gen nicht frei, aber im Ge­gen­satz zu den mei­sten ideo­lo­gisch ver­bohr­ten Netz­theo­re­ti­kern mit ih­ren ehr­pus­se­li­gen Allein­vertretungsansprüchen sind sei­ne Re­fle­xio­nen nicht nur les­bar, son­dern wer­den in der täg­li­chen Pra­xis ver­sucht. Der Le­ser kann die Ent­wick­lung des Den­kens zum und über den Li­te­ra­ri­schen Web­log über die Jah­re hin­weg nicht nur nach­le­sen, son­dern auch im Me­di­um sel­ber er­fah­ren. Dies in­klu­si­ve der fast zwangs­läu­fig ent­ste­hen­den Irr­tü­mer und not­we­ni­gen Kor­rek­tu­ren. Die »Klei­ne Theo­rie des Li­te­ra­ri­schen Blog­gens« ist in­zwi­schen on­line auf 131 Tex­te an­ge­wach­sen (Stand: 21. Ok­to­ber 2011). In der »edi­ti­on ta­ber­na kri­ti­ka« ist nun ei­ne Pa­per­back-Aus­ga­be mit 133 Tex­ten auf rd. 130 Sei­ten er­schie­nen.

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»Das hat dir der Teu­fel ge­sagt«

I. Rum­pel­stilz­chen

Man mag sich die Ver­zweif­lung der Mül­lers­toch­ter vor­stel­len: Da ist sie von ih­rem geld­gei­len Va­ter zwecks Ver­hei­ra­tung zum Kö­nig ge­schickt wor­den. Sie kön­ne, so der Va­ter, Stroh zu Gold spin­nen – ei­ne Ei­gen­schaft, die über even­tu­el­le op­ti­sche und/oder cha­rak­ter­li­che De­fi­zi­te da­mals wie heu­te groß­zü­gig hin­weg­se­hen lässt. So nimmt denn der Kö­nig die Aus­sa­ge für ba­re Mün­ze, sperrt die Mül­lers­toch­ter über Nacht in ein Zim­mer und ver­gat­tert sie, das Ver­spre­chen ein­zu­hal­ten. An­dern­falls dro­he ihr der Tod.

In ih­rer Ver­zweif­lung zeigt sich ein klei­nes Männ­chen, wel­ches Ret­tung ver­spricht und am näch­sten Mor­gen ist das Stroh zu Gold ge­spon­nen. Noch zwei­mal wie­der­holt sich dies – der Kö­nig woll­te si­cher­heits­hal­ber ein One-Hit-Won­der ver­mei­den. Wa­ren die Be­loh­nun­gen, die das Männ­lein be­kam, an­fangs in An­be­tracht des zu Gold ge­spon­ne­nen Stroh selt­sam be­schei­de­ne Ga­ben (ein Hals­band und ein Ring), so for­der­te das Männ­chen in der drit­ten und ent­schei­den­den Nacht das er­ste Kind, wel­ches nach der Hoch­zeit zwi­schen ihr und Kö­nig ge­bo­ren wird. In ih­rer Not wil­ligt sie ein. Es kommt zur Hoch­zeit und zum Kind. Ein Jahr da­nach er­hält die Frau Be­such von dem Männ­chen, der sei­nen Lohn ein­for­dert. Sie ver­sucht, ihn mit al­len mög­li­chen Reich­tü­mern ab­zu­fin­den. Aber dies reizt ihn nicht – schließ­lich ver­fügt er ja über Fä­hig­kei­ten, mit de­nen er sich sel­ber die­se Reich­tü­mer schaf­fen könn­te. Er be­harrt auf sei­ner For­de­rung, gibt ihr je­doch ei­ne ver­meint­li­che Chan­ce: Wenn sie bin­nen drei Ta­ge sei­nen Na­men er­ra­te, ver­zich­tet er auf sei­ne For­de­rung.

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