Eine Woche später sagte sie mir, sie habe endlich eine Spur gefunden.
Eine Spur?
Ja, und sie habe diese Spur gleich verfolgt. Tagelang hatte sie vergeblich versucht, irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, und jetzt, endlich. Ihr Sohn hatte fast nichts hinterlassen, nur die Bälle und Kegel, Quader und Tücher, ein paar Zauberutensilien. Und natürlich das Smartphone – ohne Kopfhörer, der war verschwunden – und den Computer. Diese beiden Geräte würden vermutlich alles enthalten (sie betonte das Wort ALLES), aber sie kenne das Passwort nicht, ihr Mann schon gar nicht, niemand kenne das Passwort außer ihrem Sohn, und ihn könne man nicht mehr fragen. Stundenlang habe sie alle möglichen Eingaben versucht, Geburtstage, Lieblingsmangafiguren, Namen von Familienangehörigen, Popbands, Sekkai, Anfang, Ende, Sekkaiowari, Sekkaino, Owarisekkai, alles mögliche, Zufallskombinationen, Zahlen und Buchstaben, abwechselnd, die Zeichen auf der Tastatur in Verbindungen, die wieder andere Zeichen ergaben, Kreuze, Zacken, umsonst. Sesam öffnete sich nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, daß er es noch tun würde, war gleich null.
Ein IT-Dienst? Wenn man den Schlüssel zu seiner Wohnung verliert, ruft man doch auch den Schlüsseldienst.
»Ich habe doch telephoniert«, sagte sie, fast schon ein wenig entrüstet. »Die machen das nur auf Anweisung der Polizei. Ich müsste die Polizei einschalten. Aber was soll ich denen sagen? Daß ich nach Adressen suche?«
»Und Hacker? Ich meine, es gibt Leute, die machen sich daraus ein Spiel, Computer knacken.«