Die ganze Diskussion erinnert mich fatal an das Aufkommen der »Do-It-Yourself«-Bewegung, die in Deutschland irgendwann Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre durchbrach. Kern war ja nicht, dass jemand in seinem Häuschen oder Wohnung kleinere Reparaturen vornahm oder der heute noch teilweise in Dörfern praktizierte »Austausch« von Fertigkeiten untereinander (der Schreiner hilft dem Fliesenleger und vice versa).
Hingabe und engagiertes Tun
Es ging um die Ermöglichung einer Autarkie von dem, was (1.) viel Geld kostete und (2.) dann doch qualitativ hinter dem zurückfiel, was man sich vorstellte. Im Wirtschaftswunderland wurde seinerzeit oft genug handwerklich unzureichend gearbeitet (inzwischen werden die ersten Bauten, in den 60er Jahren hastig errichtet, abgerissen). Handwerker sein hiess damals: Man hatte keine Zeit – und nicht genug Fachkräfte. Der Wohnungs- oder gar Häuslebesitzer war mit dem angebotenen nicht mehr zufrieden. Der Heimwerker wurde erschaffen – anfangs belächelt, später wenn nicht bewundert, dann geachtet. Und wie so oft wurde der Trend vom Fernsehen aufgegriffen – und massenkompatibel gemacht. »Vollendet« wurde diese Entwicklung durch die Baumärkte, die dieses Konzept perfekt umsetzten, in dem sie alle Produkte für den Massenverkauf zur Verfügung stellten. Weiterlesen