Es ist längst ein Schimpfwort geworden: Die Gratiskultur im Internet sei Schuld für die Krise der gedruckten Medien. Niemand kaufe mehr eine Zeitung oder Zeitschrift, weil bzw. wenn die Artikel im Internet frei zur Verfügung stehen. Gezwungenermaßen machen aber fast alle mit, weil man sonst droht, im medialen Aufmerksamkeitsnirwana verschwinden. So die Klage.
So wird Gratiskultur zu einem Kampfbegriff für Leute, die die mangelnden Vermarktungsmöglichkeiten ihrer Produkte beklagen, weil inzwischen alle erwarten, dass ihnen die Informationen kostenfrei zur Verfügung stehen.
Ich deute Gratiskultur jetzt mal anders. Weil ich Gratiskultur schaffe. Mein Weblog ist gratis. Ich bezahle sogar Geld dafür, dass es keine Werbung gibt. Ich schreibe gratis. Hier und bei »Glanz und Elend«. Dort schreiben auch die anderen Kollegen gratis. Und auf vielen anderen Literaturforen auch. Das ist für mich Gratiskultur.