Hin­rich von Haa­ren: Brand­ha­gen

Hinrich von Haaren: Brandhagen
Hin­rich von Haa­ren: Brand­ha­gen
»Pan­ora­ma ei­ner klei­nen Ge­sell­schaft« unter­titelt Hin­rich von Haa­ren sein Buch »Brand­hagen«. Am En­de, nach 300 Sei­ten, kommt er dar­auf zu­rück und zieht fast ei­ne Bi­lanz sei­nes Ro­mans, den ich lie­ber »Er­zählung« nen­nen möch­te: Und nach und nach ent­stand so in mir ein Bild, das mei­ne Ge­danken ver­viel­fäl­tig­te, ein Pan­ora­ma, über das Kran­ken­zim­mer, über Erd­mu­tes Kam­mer, die Klei­ne Stra­ße, Hohen­graben, über Brand­hagen hin­aus, ein Pano­rama, in dem ich leben­dig war, im­mer le­ben­dig ge­we­sen war, von dem ich aber auch mit un­fehl­ba­rer Si­cher­heit wuss­te, dass ich dar­in wohl schon bald je­ne zer­set­zen­den Zwei­fel, je­ne Ver­wüstung und Flucht ent­decken wür­de, die wir nur für den kat­zen­haf­ten Mo­ment der Kind­heit und auch dann nur mit frem­den, po­rö­sen Wor­ten ver­bor­gen hal­ten kön­nen.

Um es gleich vor­weg zu neh­men: »Brand­ha­gen« ist ein im be­sten Sin­ne be­mer­kens­wer­tes Buch. Er­zählt wer­den 12, 13 Jah­re ei­ner Kind­heit En­de der 1960er/Anfang der 1970er Jah­re. Die er­sten Er­in­ne­run­gen des Ich-Er­zäh­lers set­zen viel­leicht mit drei oder vier Jah­ren ein; am En­de ist er 15 oder 16. Al­les spielt sich in dem nord­deut­schen (fik­ti­ven) Dorf Brand­ha­gen ab.

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Hin­rich von Haa­ren: Die Über­leb­ten

Hinrich von Haaren: Die Überlebten
Hin­rich von Haa­ren: Die Über­leb­ten
Drei län­ge­re Er­zäh­lun­gen legt der 1964 ge­bo­re­ne Hin­rich von Haa­ren in sei­nem Pro­sa­de­but vor. Die Er­zäh­lun­gen sind ent­ge­gen dem gän­gi­gen Zeit­ge­schmack nicht mit­ein­an­der ver­knüpft und von­ein­an­der un­ab­hän­gig. Und den­noch ent­steht am En­de nicht zu­letzt durch den Ti­tel »Die Über­leb­ten« ei­ne Klam­mer, die die so schein­bar dis­pa­ra­ten Ge­schich­ten un­ter ei­nem ge­mein­sa­men Leit­mo­tiv stellt.

»Auf ei­nem dunk­len See« spielt un­ter ei­ner Tou­ri­sten­grup­pe in Ägyp­ten. Die Prot­ago­ni­sten, mehr­heit­lich aus an­gel­säch­si­schen Län­dern stam­mend, wer­den frag­men­ta­risch skiz­ziert. Zu­nächst er­scheint al­les harm­los: Da stür­zen sich ei­ni­ge West­ler in den ganz nor­ma­len Ägyp­ten-Rund­rei­se-Wahn­sinn in­klu­si­ve Fahrt auf halblu­xu­riö­sem Schiff auf dem Nil. Plötz­lich stirbt ei­ne Rei­sen­de und die Grup­pe wird nun ge­zeigt, wie sie zwi­schen »busi­ness as usu­al«, Ex­al­tiert­heit und Trau­er­be­wäl­ti­gung (Hil­fe für den Ehe­mann) la­viert.

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