In den letzten Tagen konnte man beobachten, wie Peter Sloterdijks Diktum von der Streßgesellschaft von den Medien mit Bravour umgesetzt wurde.
Die Rede ist von den vermeintlichen Einbrüchen auf den internationalen Aktienmärkten. Tatsächlich scheinen diese auf den ersten Blick dramatisch; Rückgänge der Indizes von 5–7% an einigen Börsen an einem Tag sind sicherlich ungewöhnlich. Aber das reicht nicht. Sie werden als halbe Apokalypse geschildert. Verbrauchermagazine geben rührende Ratschläge, die mit dem Begriff »Ruhe bewahren« zusammengefasst werden können.
Ein Ratschlag, der mit dem Hype, der da unablässig erzeugt wird, schwer in Einklang zu bringen ist. Da ist von Milliarden Euro die Rede, die »vernichtet« worden sind – ein hanebüchender Unsinn, weil die meisten Anleger ihre Aktien gehalten haben (s. u.). Da wird sich schnell an den höchsten Aktienkurs orientiert und ein imaginärer Verlust ausgerechnet.