Anderthalb Stunden Spaziergang bei schönem Frühlingswetter. Gut besuchte Wege; viele Fahrradfahrer. Versuche von Normalität. Herumtollende Kinder (Familien). Ich war der einzige mit Maske.
In der ARD füllt man die Sportschau-Sendezeit mit einem Fußballklassiker. EM 2016, Deutschland-Italien. Typisch deutsch: Es ist ein Spiel, dass die Deutschen verloren haben. Typisch Blödmann, der ich bin: siehe hier.
Die Weltfremdheit des Fußballs ist erstaunlich. Der Transfermarkt hat bereits begonnen. Als würde es danach einfach so weitergehen. Die Bekenntnisse der Kickermillionäre, auf Gehalt zu »verzichten« überschlagen sich. 20% gelten als heldenhaft. Von jemandem, der 6 Millionen im Monat oder mehr verdient?
Sehe das Plakat einer Veranstaltung für heute. Großes Schild darüber: Verlegt auf den 9. Oktober. Was bis dahin wohl geschehen ist?
Etliche »Prominente« beschwören jetzt sektenartig das Zurückschlagen der Natur. Oder sie begrüssen das Virus im Zeichen der Klimabilanz. Detlev Buck ist so einer. Der Wanderprediger der Zeit, Bernd Ulrich, anthropomorphisiert: »Als hätte die Klimakrise beschlossen, zwecks Beschleunigung und besserer Wahrnehmung zum Virus zu werden.« Esoterisches Geraune. Erbärmlich.
Ein Glück, dass solche Leute keine exekutive Verantwortung haben. Aber was ist mit solchen »Politikern« wie Kühnert und Marquardt? Selbstinszenierer par excellence. Praxis vom Alltag haben sie keine. Vom Dauerstudenten direkt in die Parteigremien und ins Parlament. Stoff für einen Horrorfilm.
Text zum Seiler fertig. Das Buch aus dem Gedächtnis streichen. Schnell.
Nach ein paar Tagen jammern schon alle herum, dass sie kein Geld bekommen. Auch und gerade die Künstler. Ich kann nicht verstehen, dass man keine Rücklagen gebildet haben will. Wenn dem so ist, kann man Spahn keinen Vorwurf machen, dass er keine Vorräte (Atemschutzmasken oder sogar Beatmungsgeräte) angelegt hat. Es ist natürlich eher abwegig in einer Zeit Rücklagen zu bilden, die solche Krisen nur aus den Nachrichten aus anderen, weit entfernten Ländern kennt. Wohl gemerkt: Ich bestreite die Einschnitte nicht. Aber es bewahrheitet sich jetzt wieder einmal: Man muss sehr schnell sehr laut rufen, damit man gehört wird. (Die Hilfen des Staates selber klingen groß. Heruntergebrochen auf den jeweils Einzelnen ist es ein kleines Rinnsal nur, vor allem wenn die Lage noch mehrere Wochen dauern wird.)
Kastberger setzt sich für den bereits abgesagten Bachmannpreis ein. Vermutlich schwebt ihm so etwas wie eine Zuschaltung über Skype vor. Möglich wäre das. Aber wer weiß, wie die Lage im Juni aussieht? Zwei Juroren haben den Offenen Brief nicht unterschrieben. Gomringer und Winkels (der Jury-Vorsitzende). Zwei der drei deutschen Juroren. Laut Kastberger hat Winkels eine andere Meinung.
Die Unermüdlichkeit Kastbergers bewundere ich.
Ertappe mich dabei Filme, mit normalen sozialen Interaktionen auf den ersten Blick als merkwürdig zu empfinden. Gewöhnt man sich so schnell an das Ungewöhnliche?
Verrückt: Habe gesehen, dass morgen auf Tele 5 ein Louis de Funès Film kommt. den will ich auf einmal unbedingt anschauen.
Danke, gerne gelesen! Habe den Bachmannpreis jetzt schon etwas länger nicht mehr verfolgt und war überrascht, dass Philipp Tingler jetzt auch Juror ist, dabei hatte ich ihn doch noch gut in Erinnerung, wie er im Literaturclub bei manchem Beurteilen eines Werkes das Verdikt »typische Bachmann-« oder auch »Klagenfurt-Literatur« fällte, was nicht positiv gemeint war. Dass nun der Bewerb ausfallen soll, finde ich angesichts dieses speziellen Neuzugangs bei der Jury bedauerlich, gerne hätte ich gewußt, wie Tingler die Sache angeht und ob er vor den Autoren auch so harsche Urteile abzugeben imstande ist – ich vermute: ja.
Das EM-Spiel 2016 Deutschland – Italien endete nach regulärer Spielzeit und Verlängerung 1:1 und 6:5 nach Elfmeterschießen für das DFB-Team. Ein Niederlagenspiel in diesen Zeiten zu zeigen, wäre purer Defätismus.
@NoSports
Korrigiert. Danke für Ihren Einwand. Kommentierte aus der Erinnerung. Sollte man nie machen.
@Erik Fricke
Tingler wäre, wie Brigitte Schwens-Harrant, zum ersten Mal dabeigewesen. Bisweilen schätzte ich seine urteile im »Literaturclub«, den ich aber lange nicht mehr gesehen habe. Meiner Erfahrung nach haben Juroren, die schnell und häufig fallbeilartige Urteile fällen, in Klagenfurt einen schweren Stand. Sie müssen für »ihre« Texte ja antichambrieren, was meist zur Zähmung führt. Wie auch immer, wir werden es wohl heuer nicht miterleben.