Al Qai­da – Tex­te des Ter­rors (II)

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  • Die Tex­te Bin La­dens

Gilles Kepel / Jean-Pierre Milleli: Al-Qaida - Texte des Terrors

Gil­les Ke­pel / Jean-Pierre Mil­le­li: Al-Qai­da – Tex­te des Ter­rors

Die au­then­ti­schen Tex­te sind von ei­ner recht per­fi­den, of­fen­bar un­ge­heu­er wirk­sa­men Dem­ago­gie; text­lich für je­den ver­ständ­lich, sich strin­gent an den (po­li­ti­schen) „Feh­lern“ des Fein­des ori­en­tie­rend (die die­ser mit fort­schrei­ten­der Zeit im­mer be­reit­wil­li­ger zu ma­chen scheint), um dann am En­de me­ta­phern­reich die Ein­heit der Um­ma, der Ge­mein­schaft der Mus­li­me be­schwö­rend und dann dem Feind dro­hend. (Über den emi­nent wich­ti­gen, il­lu­stra­ti­ven Cha­rak­ter sei­ner Vi­deo­bot­schaf­ten ist schon ein­ge­gan­gen wor­den.)

Im Ge­gen­satz zu Ab­dul­lah Azz­am und Ay­man al-Za­wa­hi­ri, die zu ih­rer je­wei­li­gen Zeit re­li­giö­se (al­so auch ideo­lo­gi­sche) Vor­den­ker wa­ren (hier­über wird noch zu spre­chen sein), ist Bin La­den eher der „Mar­ke­ting­ma­na­ger“, der, die Re­li­gio­si­tät im­pli­zit vor­aus­set­zend, mit der Zeit sei­ne Bot­schaf­ten als La­ge­be­schrei­bun­gen im „Hei­li­gen Krieg“ in­sze­niert, stets re­kur­rie­rend auf dem den Mud­scha­hed­din aus­schliess­lich zu­ge­schrie­be­nen Sieg in Af­gha­ni­stan, der die Ver­trei­bung der so­wje­ti­schen Trup­pen be­wirk­te.

Zwar hält Bin La­den die klas­si­schen Re­geln mus­li­mi­scher Rhe­to­rik ein (Ein­lei­tung mit dem Lob Got­tes und des Pro­phe­ten, Zi­tat von Ge­dich­ten und Ko­ran­ver­sen und dem Schluss mit ei­ner Bit­te), aber der Kern ist Pro­pa­gan­da fürs Volk, Auf­zei­gen der Nie­der­la­gen, die den Un­gläu­bi­gen be­reits zu­ge­fügt wur­den, Durch­hal­te­pa­ro­len, Zu­kunfts­ver­spre­chen, Dro­hun­gen und Sie­ges­be­schwö­run­gen – al­so „Pu­blic Re­la­ti­ons“ (so nen­ne man das in­zwi­schen, wie ich neu­lich be­lehrt wur­de).

Es gibt noch ei­nen an­de­ren Un­ter­schied Tex­ten Azz­ams und al-Za­wa­hi­ris. Wäh­rend die­se auch deut­lich mis­sio­na­ri­sche Kom­po­nen­ten pro­pa­gie­ren, den „Hei­li­gen Krieg“ zur per­sön­li­chen Pflicht je­den Mus­lims po­stu­lie­ren, um am En­de den Glau­ben auch wei­ter zu ver­brei­ten, so ver­wen­det Bin La­den häu­fig die Rhe­to­rik der Ver­tei­di­gung ge­gen den Kreuz­zug ge­gen die mus­li­mi­sche Welt oder zi­tiert an­de­re Ge­lehr­te: Was den Ver­tei­di­gungs­kampf an­be­trifft, so ist am nö­tig­sten von al­len, und den zu­rück­zu­schla­gen, der die Eh­re und die Re­li­gi­on an­greift, ist nach ein­hel­li­ger Mei­nung Pflicht.

Ins­ge­samt wer­den acht Tex­te Bin La­dens vor­ge­stellt. Der er­ste, 1991 erst­mals er­schie­nen, ist ein Mo­no­log Bin La­dens, der die Hi­sto­rie des Krie­ges in Af­gha­ni­stan aus sei­ner Sicht dar­stellt. Zwei an­de­re sind In­ter­views (ei­nes mit Pe­ter Ar­nett [1997, al­so ein Jahr vor dem „off­zi­el­len“ er­sten Ter­ror­an­schlag von Al-Qai­da] und ei­nes mit Al-Dscha­si­ra [im De­zem­ber 1998; es sind eher Mo­no­lo­ge über sein bis­he­ri­ges Le­ben und die Zie­le, die er ver­folgt: Un­ser Ziel ist es des­halb, das Land des Is­lam vom Un­glau­ben zu be­frei­en und das Ge­setz Got­tes (ge­lobt und ge­prie­sen sei Er!) an­zu­wen­den]).

In den frü­hen Tex­ten Bin La­dens wer­den zwei Punk­te, die ihn an­trei­ben, im­mer wie­der her­aus­ge­stellt: Die Sta­tio­nie­rung der ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen im „Land der bei­den Hei­li­gen Stät­ten“ (in­ak­zep­ta­bel für ihn: das Ver­hal­ten der Frau­en in der US-Ar­mee) und der seit Jahr­zehn­ten an­dau­ern­de Kon­flikt um Pa­lä­sti­na.

Zwar zeigt Bin La­den, dass er sich sehr gut in der Welt aus­kennt, was die „Un­ter­drückun­gen“ oder „Un­ge­rech­tig­kei­ten“, die Mus­li­men in der Welt zu­ge­fügt wer­den, bei­spiels­wei­se in Ta­dschi­ki­stan, Bir­ma, den Phil­ip­pi­nen, Kasch­mir, As­sam, Eri­trea, Bos­ni­en, So­ma­lia, Tsche­tsche­ni­en – aber dies dürf­ten nur Ne­ben­schau­plät­ze für ihn sein, zu­mal et­li­che der oben ge­nann­ten Kon­flik­te, die Bin La­den in ei­ner Bot­schaft von 1996 auf­zählt, oft ge­nug Kon­flik­te mit eher se­zes­sio­ni­sti­schem Cha­rak­ter wa­ren bzw. sind.

Im Lau­fe des Jah­res 1998 kommt noch der Boy­kott der Ver­ein­ten Na­tio­nen ge­gen den Irak da­zu, den er auch noch er­wähnt. Da­bei muss un­be­dingt be­rück­sich­tigt wer­den, dass dies nicht mit ei­ner „Bru­der­schaft“ Bin La­dens mit Sad­dam Hus­sein ein­her geht; den ira­ki­schen Ex-Dik­ta­tor lehn­te Bin La­den al­lei­ne schon we­gen sei­nes prot­zi­gen Lai­zis­mus ab. Aber der Boy­kott, ei­ner der „Spät­fol­gen“ des Feld­zugs der USA im Irak 1991, pass­te na­tür­lich ex­akt ins Kon­zept Bin La­dens, zu­mal die Über­wa­chung der Flug­ver­bots­zo­ne u. a. vom Stütz­punkt der US-Trup­pen in Sau­di-Ara­bi­en ge­schah.

In den Tex­ten nach dem 11.9.2001, die ab­ge­druckt sind, brü­stet sich Bin La­den na­tür­lich mit der schö­nen Ope­ra­ti­on, die den My­thos vom gro­ssen Ame­ri­ka zum Ein­sturz ge­bracht ha­ben soll. Die da­nach statt­ge­fun­de­ne Be­sei­ti­gung des Ta­li­ban-Re­gimes in Af­gha­ni­stans und der Irak­krieg der USA ab 2003 lie­fern Bin La­den im­mer neue Recht­fer­ti­gun­gen, die er ver­wen­det, um sei­nen An­hän­gern zu zei­gen, wel­che Ag­gres­so­ren die USA dar­stel­len. Im Ok­to­ber 2003 wer­den die Prio­ri­tätn „ver­la­gert“ – vom Hei­li­gen Krieg von der ara­bi­schen Halb­in­sel (Sau­di Ara­bi­en) hin zur Be­kämp­fung der Be­sat­zungs­trup­pen und de­ren Un­ter­stüt­zer im Irak. Das be­deu­tet al­ler­dings wohl nicht, dass die an­de­ren Schau­plät­ze aus den Au­gen ver­lo­ren wur­den.

  • »Bot­schaft an das ame­ri­ka­ni­sche Volk«

Am 30. Ok­to­ber 2004, we­ni­ge Ta­ge vor den Prä­si­dent­schafts­wah­len in den USA, mel­det sich Bin La­den er­neut. Sei­ne Vi­deo-Prä­sen­ta­ti­on war dies­mal sehr viel „west­li­cher“; die Höh­le wur­de mit dem Schreib­tisch ver­tauscht, es gab kein Ma­schi­nen­ge­wehr im Bild und die mus­li­mi­sche Rhe­to­rik wur­de zu Gun­sten der Ver­ständ­lich­keit für Nicht-Mus­li­me weg­ge­las­sen bzw. ab­ge­schwächt. Der Text ist noch mehr ver­tei­di­gend aus­ge­rich­tet – fast könn­te man so­gar sa­gen, er sei „recht­fer­ti­gend“. Et­wa, wenn er sagt:

Beim An­blick der zer­stör­ten Tür­me im Li­ba­non [um die bei­den höch­sten Tür­me von Bei­rut, das „Ho­li­day Inn“ und den „Murr“-Turm, tob­te wäh­rend des li­ba­ne­si­schen Bür­ger­krie­ges die „Schlacht der Ho­tels“ im Sep­tem­ber 1975] ist mir die Idee ge­kom­men, dem Mör­der mit glei­cher Mün­ze heim­zu­zah­len und die Tür­me in Ame­ri­ka zu zer­stö­ren, da­mit Ame­ri­ka ein we­nig von dem er­lei­det, was wir er­lit­ten ha­ben, und auf­hört, un­se­re Frau­en und Kin­der zu tö­ten. Da­mals ha­be ich be­grif­fen, dass es leit lan­gem ein ame­ri­ka­ni­sches Ge­setz ist, ab­sicht­lich Frau­en und Kin­der zu tö­ten: Der Staats­ter­ror heisst Frei­heit und De­mo­kra­tie, und der Wi­der­stand heisst Ter­ro­ris­mus und Op­po­si­ti­on. Ge­nau­so ver­hält es sich mit der Un­ge­rech­tig­keit und dem Em­bar­go, bis der Tod ein­tritt, wie es Bush se­ni­or im Irak ge­macht hat, wo er das gröss­te Mas­sa­ker an Kin­dern ver­ur­sach­te, oder die mas­si­ven Bom­ben­an­grif­fe auf Mil­lio­nen Kin­der, wie es Bush ju­ni­or ge­macht hat, um ei­nen al­ten Ver­bün­de­ten [Sad­dam Hus­sein] zu stür­zen und ihn durch ei­nen neu­en zu er­set­zen, da­mit er, ne­ben an­de­ren Ver­bre­chen, das ira­ki­sche Öl ste­hen konn­te.

Vor die­sem Hin­ter­grund sind die Er­eig­nis­se vom 11. Sep­tem­ber ge­sche­hen als ei­ne Er­wi­de­rung auf die­se ge­wal­ti­gen Un­ge­rech­tig­kei­ten, denn kann man dem ei­nen Vor­wurf ma­chen, der sich nur ver­tei­digt? Ist es auch Ter­ro­ris­mus, wenn man sich ver­tei­digt und den Un­ter­drücker be­straft?

In die­sem Zu­sam­men­hang ist es sehr in­ter­es­sant, dass Bin La­den mit der Ver­tei­di­gungs­rhe­to­rik nicht nur an die An­fän­ge der Be­sied­lung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten an­knüpft, son­dern das noch heu­te von der sehr ein­fluss­rei­chen Waf­fen­lob­by vor­ge­brach­te „Ar­gu­ment“ der „Selbst­ver­tei­di­gung“ auf­greift – ei­ne For­mu­lie­rung, die al­so, so ver­mut­lich das Kal­kül, auch dem ein­fa­chen Durch­schnitts­ame­ri­ka­ner be­kannt sein dürf­te.

Bin La­den setzt fort: Wenn es so ist, hat­ten wir kei­ne an­de­re Wahl.

Die Pas­sa­ge zeigt, mit wel­chem Ge­schick Bin La­den of­fen­sicht­lich nicht nur mus­li­mi­sche Rhe­to­rik be­herrscht. Wei­ter heisst es:

...ha­ben sich die an­geb­li­chen Ver­tei­di­ger der Frei­heit im Wei­ssen Haus und die Fern­seh­sen­der, die un­ter ih­rer Knu­te ste­hen, die Mü­he ge­macht, sich mit ih­nen [den Per­so­nen, die Bin La­den Jah­re vor­her in­ter­viewt hat­ten] zu un­ter­hal­ten und dem ame­ri­ka­ni­schen Volk mit­zu­tei­len, was sie über die Grün­de des Kamp­fes, den wir ge­gen euch füh­ren, er­fah­ren hat­ten?

Wenn ihr die­se Grün­de ver­mei­det, seid ihr auf dem rich­ti­gen Weg, um euch wie­der der Si­cher­heit zu er­freu­en, die ihr vor dem 11. Sep­tem­ber 2001 ge­nos­sen habt. Nun zum Krieg und sei­nen Grün­den.

Die Fol­gen sind, dem all­mäch­ti­gen Gott sei Dank, höchst po­si­tiv, sie über­stei­gen je­de Er­war­tung und je­des Mass, und zwar aus meh­re­ren Grün­den. Wir wuss­ten ge­nau, wie die Re­gie­rung Bush zu be­han­deln war, denn sie äh­nelt den Re­gi­men in un­se­ren Län­dern, die zur Hälf­te von Mi­li­tärs re­giert wer­den und zur an­de­ren Hälf­te von Kö­nigs­söh­nen oder Prä­si­den­ten. Wir ken­nen sie gut, denn bei­de Ar­ten zeich­nen sich aus durch Hoch­mut und Ar­ro­ganz, Gier und Kor­rup­ti­on.

[...] Dar­um hat er [Bush sen.] den Des­po­tis­mus und die Ver­ach­tung der Frei­hei­ten auf sei­nen Sohn über­tra­gen, der dar­aus ein „pa­trio­ti­sches Ge­setz“ ge­macht hat un­ter dem Vor­wand, den Ter­ro­ris­mus zu be­kämp­fen.

Bush se­ni­or ist es ge­lun­gen, sei­ne Söh­ne an die Spit­ze von Bun­des­staa­ten zu brin­gen mit Hil­fe von Wahl­be­trug, der für schwie­ri­ge Zei­ten von uns nach Flo­ri­da ex­por­tiert wur­de.

Bin La­den zeigt sich über die Po­li­tik der USA in­for­miert und formt ne­ben­bei die Wahr­heit so, wie sie ihm passt, wie auch bei die­ser Ver­spot­tung von Bush jr.:

...es wä­re uns nie­mals in den Sinn ge­kom­men, das der ober­ste Chef der ame­ri­ka­ni­schen Streit­kräf­te 50.000 Mit­bür­ger in den Tür­men mit ih­rer Qual al­lein las­sen wür­de in dem Au­gen­blick, als sie ihn am drin­gend­sten brauch­ten, weil er lie­ber ei­nem klei­nen Mäd­chen zu­hör­te, das von sei­ner Zie­ge und ih­ren Hör­ner­stö­ssen er­zähl­te, als sich um die Flug­zeu­ge und ih­re Hör­ner­stö­sse ge­gen die Wol­ken­krat­zer zu küm­mern...

Zu­recht wird im Kom­men­tar auf Mi­cha­el Moo­res Film „Fah­ren­heit 9/11“ ver­wie­sen, den Bin La­den si­cher­lich ge­se­hen hat.

Es wur­de sei­ner­zeit in den Me­di­en kol­por­tiert, dass Bin La­den mit die­sem „Bei­trag“ Par­tei für Ker­ry er­grif­fen ha­be. Da­bei wird Ker­rys Na­me wird nur ein­mal ge­nannt:

Wisst, dass es bes­ser ist, zum Gu­ten zu­rück­zu­keh­ren, als im Irr­tum zu ver­har­ren, und dass ver­nünf­ti­ge Leu­te we­der ih­re Si­cher­heit noch ihr Geld, noch ih­re Kin­der für den Lüg­ner im Wei­ssen Haus ver­nach­läs­si­gen.

Zum Schluss sa­ge ich euch in al­ler Of­fen­heit, dass eu­re Si­cher­heit nicht in den Hän­den von Ker­ry, Bush oder Al-Qai­da liegt; eu­re Si­cher­heit liegt in eu­ren Hän­den, und je­der Staat, der un­se­re Si­cher­heit nicht ver­nach­läs­sigt, sorgt für sei­ne Si­cher­heit.

Kurz vor­her ei­ne an­de­re Dro­hung: Ich will euch nur dar­an er­in­nern, dass je­der Ak­ti­on ei­ne Re­ak­ti­on nach sich zieht.

  • Zwi­schen­bi­lanz

Das Buch ver­mei­det ei­ne Be­wer­tung der Tex­te Bin La­dens; die Kom­men­ta­re ver­su­chen, sach­li­che Er­läu­te­run­gen zu Be­grif­fen, hi­sto­ri­schen Da­ten oder Per­so­nen zu ge­ben (auch klei­ne­re In­ter­pre­ta­tio­nen von Ko­ran-Zi­ta­ten), was gröss­ten­teils ge­lingt.

Nach die­ser Lek­tü­re scheint klar zu sein, dass es ein gro­sser Feh­ler der Bush-Ad­mi­ni­stra­ti­on war nach dem 11. Sep­tem­ber vom „Krieg ge­gen den Ter­ro­ris­mus“ und so­gar – am An­fang – vom „Kreuz­zug“ zu spre­chen. Da­mit wur­de nicht nur die Rhe­to­rik von Al-Qai­da, die, wie sich noch zei­gen wird, min­de­stens seit Mit­te der 90er Jah­re vom Hei­li­gen Krieg und des­sen Pflicht spricht, über­nom­men, son­dern den Pre­dig­ten der Vor­den­ker des Ter­ro­ris­mus nach­träg­lich Was­ser auf die Müh­len ge­ge­ben.

Des­wei­te­ren war die Be­sat­zung des Irak und Be­sei­ti­gung von Sad­dam Hus­sein in Wirk­lich­keit ein Re­kru­tie­rungs­pro­gramm für Al-Qai­da (wie sich noch zei­gen wird, dürf­te die „Ein­heit der Mus­li­me“, die Bin La­den in sei­nen Tex­ten be­schwört, ver­mut­lich bald zu Gun­sten ei­ner sun­ni­tisch do­mi­nie­ren­den Glau­bens­rich­tung „ab­ge­löst“ wer­den, was nicht oh­ne Pro­ble­me vor sich ab­ge­hen dürf­te).

Kann es im üb­ri­gen sein, dass das An­spre­chen nie­de­rer In­stink­te, das Aus­las­sen, Zu­recht­bie­gen und Fäl­schen von Wahr­hei­ten, die un­heim­li­chen Droh­ge­bär­den, die wahn­wit­zi­gen Ver­schwö­rungs­theo­rien, die fal­schen Ver­spre­chun­gen, die schein­bar nicht mehr auf­zu­hal­ten­den Ge­walt­es­ka­la­tio­nen – kurz, dass sich bei­de Sei­ten mit zu­neh­men­der Dau­er im­mer ähn­li­cher wer­den?

...wird fort­ge­setzt