Peter Waldmann: Terrorismus – Provokation der MachtDiejenigen, die sich mit einer genauen und intensiven Beschäftigung über Terrorismus fast zwangsläufig jenseits von Hysterie und Affekt begeben, lernt der Mediennutzer fast ausschließlich über das Medium Buch kennen. Hier besteht (noch) die Möglichkeit, sich differenziert mit einem Phänomen auseinanderzusetzen, das in Wirklichkeit (fast) so alt ist wie die Menschheit. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 hatten Bücher über Terrorismus einen kaum für möglich gehaltenen Boom erfahren. Bis hinein in die populärwissenschaftliche Literatur gilt nun das als untersuchenswert, was gemeinhin früher als das hässliche Werkzeug einiger weniger fanatisierter Spinner abgetan wurde. Umso zahlreicher presch(t)en in den gängigen Medien die sogenannten »Terrorismus-Experten« nach vorne, die jedoch mit zumeist aus allgemein zugänglichen Quellen zusammengebastelten Thesen nur sehr oberflächliche Analysen anbieten und allzu gerne in fahrlässig konstruierte Bedrohungsszenarien verfallen.