Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten III

Der auf­klä­re­ri­sche An­spruch muss sein, dass die In­di­vi­du­en, die durch ih­re Angst zu ei­ner Mas­se zu­sam­men­ge­bun­den wur­den, ih­res Zu­stands ein­sich­tig wer­den und die dar­aus er­wach­sen­den Kon­se­quen­zen be­grei­fen. Über­mäch­ti­ge Angst macht nicht nur ge­fü­gig, sie lässt die exi­sten­zi­el­len Bin­dun­gen des In­di­vi­du­ums als be­deu­tungs­los er­schei­nen. * * * Die Angst ent­zieht dem In­tel­lekt sei­ne Kraft, sie schwächt ...

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Apho­ris­men, No­ta­te und Un­ein­sich­tig­kei­ten II

Die Fra­ge nach der Wahr­heit kenn­zeich­net die Wis­sen­schaft, die nach der Rich­tig­keit die Po­li­tik. Ei­ne neue Steu­er­ge­setz­ge­bung ist eben­so we­nig wahr, wie Maß­nah­men zum Er­halt der Ge­sund­heit. Sie sind Vor­ha­ben oder Er­geb­nis be­stimm­ter Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men mensch­li­cher Ge­mein­schaft und durch die­se be­grün­det. Oh­ne die­se, wä­ren sie nicht und sie könn­ten in die­sen auch an­ders sein. Sie er­fül­len ih­ren Sinn und Zweck, sind ei­nem Ziel oder ei­ner Sa­che an­ge­mes­sen, zu­tref­fend, rich­tig eben. Und na­tür­lich auch mo­ra­lisch wie recht­lich zu be­wer­ten und in prak­ti­scher Hin­sicht fol­gen­reich. Na­tur­ge­setz­lich­keit ist der Po­li­tik fremd und wer die­se in sie hin­ein­trägt, be­ginnt ein au­to­ri­tä­res Spiel. Das be­deu­tet nicht, dass die Po­li­tik sich nicht um die Er­geb­nis­se der Wis­sen­schaft zu küm­mern hät­te, aber sehr wohl, dass er­ste­re die Ver­ant­wor­tung trägt, Ab­wä­gun­gen und Ent­schei­dun­gen trifft, nicht letz­te­re. Die me­dia­le Über­prä­senz von Wis­sen­schaft­lern in ei­ner Kri­se ist ein Zei­chen für die Ent­schei­dungs­schwä­che der Po­li­tik. Die Auf­ga­be der Po­li­tik aber ist es, zu füh­ren, zu for­mu­lie­ren wie wir ein Pro­blem lö­sen wol­len und ih­re dies­be­züg­li­chen Ver­spre­chen auf die na­he oder fer­ne Zu­kunft hin, wer­den ge­wiss plau­si­bler, wenn Er­kann­tes in de­ren Be­din­gun­gen und da­mit: die ih­res Han­delns, ein­geht.

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Ver­blüf­fen­de Ähn­lich­kei­ten zwei­er jour­na­li­sti­scher Tex­te

Bei­de Tex­te sind Mel­dun­gen zum pro­gno­sti­zier­ten Aus­gang der Par­la­ments­wah­len in Po­len und wur­den am 25.10.2015 pu­bli­ziert; bei­de ent­hal­ten Pas­sa­gen mit bei­na­he iden­tem Wort­laut, da­ne­ben auch Un­ter­schie­de wie die pro­gno­sti­zier­ten Pro­zent­wer­te der an­ge­tre­te­nen Par­tei­en; der er­ste Text ent­stammt ei­ner deut­schen Zei­tung (FAZ), der zwei­te dem öf­fent­li­chen Rund­funk in Öster­reich (ORF); der er­ste gibt sei­ne Quel­le, die ...

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Pe­gi­da: Phä­no­men ei­ner Ent­frem­dung?

Wenn die hier ver­tre­te­ne Le­se­rich­tung, mög­li­cher­wei­se auch nur in Tei­len, zu­tref­fend sein soll­te, dann ist die Aus­ein­an­der­set­zung mit Pe­gi­da be­deut­sam, weil ih­re Er­geb­nis­se über das kon­kre­te Phä­no­men hin­aus rei­chen: Pe­gi­da wä­re dann, mehr in ih­rer Zu­sam­men­set­zung als in ih­ren For­de­run­gen, ei­ne Keim­zel­le ge­sell­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen und zu­gleich de­ren er­stes Re­sul­tat. — Pe­gi­da ist kei­ne Ge­fahr, aber viel­leicht ei­ne Weg­mar­ke; Hy­ste­ri­sie­run­gen sind un­an­ge­bracht.

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No com­ment? Ein Vor­schlag für die Zu­sam­men­füh­rung, Ver­dich­tung und In­te­gra­ti­on von On­line-Kom­men­ta­ren.

Chri­stoph Kap­pes fass­te in sei­nem, vor et­li­chen Ta­gen ver­öf­fent­lich­tem, Text über Kom­men­ta­re, Trol­le und di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on, die Maß­nah­men der Süd­deut­schen Zei­tung in dem fol­gen­den Pa­ra­do­xon zu­sam­men: »Darf das Mei­nen (-> Mei­nungs­frei­heit) ein­ge­schränkt wer­den, um das Mei­nen (-> Mei­nungs­bil­dung) si­cher­zu­stel­len?« Sind al­so ein­schrän­ken­de Maß­nah­men er­for­der­lich um On­line-Dis­kus­sio­nen zu er­mög­li­chen, bzw. die­se teil­wei­se oder ganz ab­zu­schal­ten, um ei­nen Raum der Mei­nungs­bil­dung über­haupt zu er­hal­ten? Ein Recht auf Kom­men­tie­rung gä­be es nicht1.

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  1. Im Allgemeinen ist das sicher richtig, manche ad personam gerichteten Angriffe von Journalisten könnten allerdings als Rechtfertigung dienen.