La­ko­ta Coun­try

Es gibt ei­nen neu­en Staat auf die­ser Welt. Na­nu, wer­den Sie sa­gen – hat sich das Ko­so­vo jetzt schon un­ab­hän­gig er­klärt? Nein, das Ko­so­vo ist es nicht. Es ist »La­ko­ta Coun­try«. Mit­ten in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka. Ei­ne Se­zes­si­on.

Am 19.12.2007 ha­ben die La­ko­ta Sioux al­le Ver­trä­ge mit den USA ge­kün­digt; das En­de von »150 Jah­ren Ko­lo­nia­lis­mus«, wie es in der Er­klä­rung heisst. Dies sei, so wird ver­si­chert, völ­ker­recht­lich voll­kom­men le­gal. Den Bot­schaf­ten von Bo­li­vi­en, Ve­ne­zue­la, Chi­le und Süd­afri­ka sei die Er­klä­rung be­reits über­ge­ben wor­den; Ir­land und Ost­ti­mor hät­ten schon »In­ter­es­se« ge­zeigt. Den Ver­ein­ten Na­tio­nen und an­de­ren Län­dern wür­de sie noch zu­ge­hen.

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Ri­chard Ford: Die La­ge des Lan­des

Richard Ford: Die Lage des Landes
Ri­chard Ford:
Die La­ge des Lan­des

Frank Bas­com­be ist 55 Jah­re alt und wir be­fin­den uns im In­ter­re­gnum des Jah­res 2000, als Clin­ton fast nicht mehr, Go­re wohl doch nicht und Bush auch noch nicht ganz si­cher Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka ist. Wir fol­gen ihm drei Ta­ge im No­vem­ber bis Thanks­gi­ving (am En­de gibt es ei­ne klei­ne Aus­nah­me, als ein klei­ner Zeit­sprung er­folgt).
Bas­com­be hat als Im­mo­bi­li­en­mak­ler an der Ost­kü­ste von den fet­ten Jah­ren der Clin­ton-Wirt­schafts­po­li­tik enorm pro­fi­tiert. Ein biss­chen stört ihn die­ser Hype schon, der selbst für her­un­ter­ge­kom­me­ne Häu­ser sechs­stel­li­ge Dol­lar­sum­men er­zielt (Ame­ri­ka ist ein Land, das sich in ei­nem ei­ge­nen Treu­hand­kon­to ver­lo­ren hat.). Und ein biss­chen ver­schanzt sich Bas­com­be auch hin­ter ei­ner Mas­ke (Rein­las­sen, aber nicht ganz ein­las­sen).

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»Schön – wie so vie­les« – Mi­cha­el Rol­off zu Pe­ter Hand­ke (II)

…und der Hand­ke-Re­zep­ti­on in Deutsch­land und den USA, Se­zes­sio­nen und Frei­heits­kämp­fen, Karl-Heinz Boh­rer und der Au­ssen­po­li­tik der Ver­ei­nig­ten Staa­ten.

fort­ge­setzt von hier

Es gab in den deut­schen Feuil­le­tons 1996 kaum Be­für­wor­ter für Hand­kes Po­si­ti­on; fast nur Hä­me. An­dre­as Kilb in der ZEIT da­mals war recht aus­ge­wo­gen. Mar­tin Wal­ser hat, glau­be ich, auch was po­si­ti­ves da­zu ge­sagt. Ei­ni­ge schwie­gen. Wil­fried F. Schoel­ler, da­mals beim Hes­si­schen Rund­funk, sass wäh­rend der Frank­fur­ter Le­sung nur un­weit von mir und war sicht­lich auf Hand­kes Sei­te. Ei­ne Sen­dung, die Hand­kes Po­si­ti­on mal aus­ge­wo­gen dar­stell­te, gab es nicht. Wä­re die »Win­ter­li­che Rei­se« oh­ne die­se fron­ta­le Me­di­en­kri­tik ge­we­sen, son­dern ein pu­rer Rei­se­be­richt – man wä­re nicht so über ihn her­ge­fal­len.

Es war, glau­be ich, nicht nur die Me­di­en­kri­tik. Das Buch be­ginnt ja ge­nau­so gut be­grün­det wie das »Ab­schied des Träu­mers vom Neun­ten Land«. Hand­ke gibt Re­chen­schaft ab für sei­ne Po­si­ti­on – al­so man kann ganz ver­nünf­tig mit ihm über­ein­stim­men, oder eben nicht. Ja, dann kommt die Pro­vo­ka­ti­on über die Me­di­en, aber so­weit ich mich jetzt er­in­ne­re, stürz­ten sich die­se Leu­te doch auf ihn, weil er et­was an­de­res be­rich­te­te, nicht was sie in ih­ren Ver­teu­fe­lun­gen be­stä­tig­te. »An­ders­gel­be Nu­del­ne­ster« war das aus­lö­sen­de Wort wor­auf sich die Bie­ster stürz­ten. Kommt mir vor wie bei ei­ner He­xen­jagd.

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T. C. Boyle: Amé­ri­ca

Ein viel­ge­rühm­ter Ro­man – aber war­um? An­geb­lich sei das al­le­go­ri­sche, bild­haf­te so stark, so mäch­tig: hie die ein­wan­dern­den Me­xi­ka­ner, die ihr Stück vom Wohl­stand mit­ha­ben wol­len – dort das li­be­ra­le Bür­ger­tum der USA, schliess­lich ka­pi­tu­lie­rend vor den Scharf­ma­chern und Emi­gran­ten­has­sern. Es ist in T. C. Boyl­es »Amé­ri­ca« dann tat­säch­lich so, wie sich Lies­chen Mül­ler im ...

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