Gruss aus der Kü­che

Re­por­ter­spra­che bei der Fuß­­ball-EM – Es ist (zum Glück) bald vor­bei. Ich weiß nicht war­um, aber ich kann mit mei­nem schon et­was äl­te­ren Fern­se­her das Schwei­zer Fern­se­hen un­ver­schlüs­selt emp­fan­gen. Das ist manch­mal in­ter­es­sant, et­wa bei in­ter­na­tio­na­len Nach­rich­ten, wenn dort un­auf­ge­reg­te Kor­re­spon­den­ten Sach­ver­hal­te be­rich­ten statt nur Mei­nun­gen ab­zu­ge­ben. Groß­ar­tig ist das je­doch bei Sport­er­eig­nis­sen wie der ...

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Fuß­ball­spra­che – einst und jetzt

Ei­ne ernst­ge­mein­te Re­por­ter­po­le­mik – Ger­ne auch als Bin­­go-Vor­­la­­ge Re­por­ter EINST Re­por­ter HEUTE Das hat es noch nie ge­ge­ben… …schreibt Ge­schich­te! Heim­vor­teil! Wie kommt man mit dem Druck des Heim­spiels zu­recht? Wie sieht die Tak­tik des Geg­ners aus? Was schrei­ben wir auf die Ka­pi­täns­bin­de? Was bringt der neue Spie­ler für das Team? Wel­che Wer­te ver­tritt er? ...

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Ka­der­pla­nung

Der Ka­der für die EM steht und jetzt be­ginnt für Jour­na­li­sten, Ex­per­ten und Tak­tik­freaks die schwie­rig­ste Zeit: Wie ver­fas­se ich ei­ne Stel­lung­nah­me, die mir al­le In­ter­pre­ta­ti­ons­mög­lich­kei­ten nach der EM of­fen­lässt, ei­ne The­se, die im­mer stimmt, ob Deutsch­land nach der Vor­run­de aus­schei­det oder erst im Halb­fi­na­le oder so­gar Eu­ro­pa­mei­ster wird, ei­ne Aus­sa­ge, die be­deu­tungs­voll klingt, je­der­zeit ...

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Na­tio­nal­mann­schaft

Sel­ten, dass zwei Freund­schafts­spie­le der deut­schen Män­­ner-Fuß­­bal­l­na­tio­nal­­man­n­­schaft fast schon über das Schick­sal des Bun­des­trai­ners ent­schei­den sol­len. Aber so ist die Stim­mung der­zeit. Da kam es schlecht an, als Kai Ha­vertz ge­stern auf ei­ner der wirk­lich über­flüs­si­gen »Pres­se­kon­fe­ren­zen« ein we­nig klag­te, dass die Fan-Un­­ter­­stüt­­zung bei der WM in Ka­tar auch nicht so groß ge­we­sen sei. Nun ...

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Me­sut Özil

Jetzt hat er sich al­so doch ge­mel­det. In drei kurz hin­ter­ein­an­der ge­schal­te­ten Tex­ten – auf Eng­lisch und auf ei­ge­nem Brief­pa­pier. Wer auch im­mer die Tex­te ver­fasst hat – die Dra­ma­tur­gie spricht für ein sorg­sam kon­stru­ier­tes Vor­ge­hen. Zu­nächst pocht Me­sut Özil auf sei­ne tür­ki­schen Wur­zeln und be­grün­det da­mit den Fo­to­ter­min mit Er­doğan. Er ne­giert da­bei die ...

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Noch ein­mal über Fuß­ball

Ge­ra­de hat­te man sich mit den Hof­fen­heim-Bu­ben ar­ran­giert, da stür­men die Brau­se-Bul­len von Leip­zig durch die Fuß­ball­li­gen und er­drei­sten sich ei­nen bis­he­ri­gen zwei­ten Platz in der Bun­des­li­ga. Der Fuß­ball droht, so die gän­gi­ge Mei­nung un­ter de­nen, die sich »Fans« nen­nen, sei­ne Un­schuld zu ver­lie­ren. In Dort­mund konn­te man neu­lich se­hen, wie das Fuß­ball­volk da­zu steht: RB Leip­zig wird in ei­ner Mi­schung aus Co­me­dy und Trum­pis­mus für al­le Un­ge­mach des Fuß­balls ver­ant­wort­lich ge­macht. Das ist wirk­lich lu­stig, wenn es nicht so ernst ge­meint wä­re. Aus­ge­rech­net von de­nen, die of­fen­sicht­lich ver­ges­sen ha­ben, das Bo­rus­sia Dort­mund zu­letzt 100 Mil­lio­nen Eu­ro Trans­fer Ein- und Aus­ga­ben tä­tig­te und dass es ihr hei­li­ger BVB war, der als er­ster (und bis­her ein­zi­ger) Ver­ein in Deutsch­land die Profiabteilung(en) in ei­ne Ak­ti­en­ge­sell­schaft um­wan­del­te. ich weiß nicht, ob es Dumm­heit oder ein­fach nur Nai­vi­tät ist, die den Span im Au­ge des an­de­ren sieht, aber den ei­ge­nen Bal­ken wahr­zu­neh­men nicht be­reit ist.

Der Fuß­ball war und ist auch oh­ne Hof­fen­heim und Leip­zig längst durch­kom­mer­zia­li­siert bis hin zur Per­ver­si­on. Die Fuß­ball­ver­bän­de tun ihr üb­ri­ges da­zu. Da­mit ist nicht nur der Grö­ßen­wahn­sinn kor­rup­ter Or­ga­ni­sa­tio­nen wie UEFA und FIFA ge­meint. Der DFB ist sel­ber zur Pro­fit­ma­schi­ne ge­wor­den und ein En­de ist nicht ab­zu­se­hen. Ge­ra­de wird an der Ver­än­de­rung des DFB-Po­kals ge­schraubt, da­mit man noch mehr Ein­nah­men ge­ne­rie­ren kann und ver­meint­lich un­at­trak­ti­ve Spie­le für die »Gro­ßen« mi­ni­miert wer­den.

Ich kom­me aus Mön­chen­glad­bach und ha­be die Hoch­zeit die­ses Fuß­ball­ver­eins er­lebt. Mön­chen­glad­bach war tief­ste Pro­vinz; kein Mensch kann­te die­sen Ort und es gab auch we­nig Ver­an­las­sung da­zu. Bis es die Bo­rus­sia schaff­te. Das Iden­ti­fi­ka­ti­ons­po­ten­ti­al war groß; vie­le Spie­ler ka­men tat­säch­lich da­mals aus der Re­gi­on. Bei der Mei­ster­fei­er fuhr der Bus an un­se­rem Haus vor­über. Es wa­ren die Bos­se der Bo­rus­sia und von Bay­ern Mün­chen, die dann an­de­re We­ge gin­gen. Mön­chen­glad­bach war ge­zwun­gen, Spie­ler zu ver­kau­fen. Aber man kauf­te auch ein. Plötz­lich kam zum Bei­spiel ein dä­ni­scher Spie­ler nach Mön­chen­glad­bach, den wir be­staunt ha­ben wie ein Wun­der­werk. Nach ein paar To­ren lieb­ten wir ihn.

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Wer kommt mit?

Wer ge­stern die gän­gi­gen Nach­rich­ten­por­ta­le in deut­schen Me­di­en ver­folg­te, rieb sich die Au­gen: Stun­den­lan­ge Hin­ter­­grund- und Vor­der­grund­be­rich­te über ei­nen Kon­gress ei­nes in­ter­na­tio­na­len Sport­ver­bands. Da­bei wur­de von der an­ste­hen­den Wahl des Vor­sit­zen­den die­ses Ver­ban­des mit ei­ner In­ten­si­tät be­rich­tet, dass man kurz glaub­te, das Schick­sal der Welt wür­de sich hier ent­schei­den. Und da­für ja wirk­lich al­les schon ...

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War­um nicht?

Gro­ße Auf­re­gung in der Fuß­ball­welt: Das Bun­des­land Bre­men möch­te bei so­ge­nann­ten »Ri­si­ko­spie­len« die Ko­sten für Po­li­zei­ein­sät­ze den Bun­des­li­ga­clubs in Rech­nung stel­len. All­über­all wohl­fei­le Em­pö­rung, vor al­lem na­tür­lich bei der DFL und des­sen Chef Rein­hard Rau­ball. Den Hin­weis auf die Mil­lio­nen­ge­häl­ter und Ab­lö­se­sum­men, die Ver­ei­ne be­zah­len, wer­den pau­schal als »Po­le­mik« ab­ge­tan. »Dar­um geht es nicht«, sag­te Rau­ball in der NRZ.

Was aber, wenn es ge­nau dar­um geht? Seit Jah­ren lau­fen die In­itia­ti­ven von Ver­ei­nen und dem DFB mehr oder we­ni­ger ins Lee­re, wenn es um so­ge­nann­te »Fan­pro­jek­te« geht, die die aus­ufern­de Ge­walt vor, wäh­rend und nach Spie­len – mei­stens so­ge­nann­ten »Der­bys« – in so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Ma­nier prä­ven­tiv be­kämp­fen sol­len. Das kann man be­kla­gen und dann zur Ta­ges­ord­nung über­ge­hen. Oder man kann Maß­nah­men er­grei­fen, die den Ver­ei­nen mehr ab­ver­langt, als ein paar tau­send Eu­ro zur Ge­wis­sens­be­ru­hi­gung ab­zu­zwacken und an­son­sten busi­ness as usu­al zu be­trei­ben.

Die Bre­mer In­itia­ti­ve führt zu ei­ner Wie­der­be­le­gung alt be­kann­ter Ste­reo­ty­pen. Et­wa wenn es im­mer wie­der heißt, die Ran­da­lie­rer sei­en kei­ne Fuß­ball­fans und das al­les hät­te mit Fuß­ball nichts zu tun. Mit was hat es denn dann zu tun? Mit Hal­len­hand­ball? Das ist un­ge­fähr so, als be­haup­te man, dass die rund 3000 Ver­kehrs­to­ten im Jahr auf deut­schen Stra­ßen nichts mit dem Au­to­fah­ren zu tun ha­ben. Ach ja, das ist ja auch so ein The­ma: Ge­schwin­dig­keits­be­gren­zung. Aber ich schwei­fe ab.

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