Kei­ne Em­pa­thie, nir­gends

Wir ha­ben nach 43 Ta­gen Hanns Mar­tin Schley­ers kläg­li­che und kor­rup­te Exi­stenz be­en­det.

Herr Schmidt, der in sei­nem Macht­kal­kül von An­fang an mit Schley­ers Tod spe­ku­lier­te, kann ihn in der Rue Charles Pe­guy in Mül­hau­sen in ei­nem grü­nen Au­di 100 mit Bad Horn­bur­ger Kenn­zei­chen ab­ho­len. Für un­se­ren Schmerz und un­se­re Wut über die Mas­sa­ker von Mo­ga­di­schu und Stamm­heim ist sein Tod be­deu­tungs­los. An­dre­as, Gud­run, Jan, Irm­gard und uns über­rascht die fa­schi­sti­sche Dra­ma­tur­gie der Im­pe­ria­li­sten zur Ver­nich­tung der Be­frei­ungs­be­we­gung nicht.

Wir wer­den Schmidt und den ihn un­ter­stüt­zen­den Im­pe­ria­li­sten nie das ver­gos­se­ne Blut ver­ges­sen. Der Kampf hat erst be­gon­nen. Frei­heit durch be­waff­ne­ten an­ti­im­pe­ria­li­sti­schen Kampf.

Das ist der Ori­gi­nal-Text des Kom­man­dos »Sieg­fried Haus­ner«. Am 19.10.1977 – al­so vor fast 30 Jah­ren – fand die Po­li­zei am an­ge­ge­be­nen Ort die Lei­che des ent­führ­ten Hanns-Mar­tin Schley­er.

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Au­ge um Au­ge, Zahn um Zahn

»SPIEGEL TV Spe­cial« zu Mün­chen 1972 und die Fol­gen

Es ist wohl et­was an­de­res, wenn sich ein Re­gis­seur wie Ste­ven Spiel­berg mit der The­ma­tik des Olym­pia-At­ten­tats 1972 be­schäf­tigt. Plötz­lich ist, in zeit­li­cher Nä­he zum Start sei­nes Fil­mes „Mün­chen“, das The­ma (me­di­al) in al­ler Mun­de. Par­al­lel hier­zu rückt na­tür­lich auch der über­ra­schen­de Wahl­sieg der „Ha­mas“ in den pa­lä­sti­nen­si­schen Ge­bie­ten, der Kon­flikt um das ira­ni­sche Atom­pro­gramm und die Hy­ste­rie (auf bei­den Sei­ten) um un­säg­li­che Mo­ham­med-Ka­ri­ka­tu­ren den „Na­hen Osten“ bzw. die mus­li­mi­sche Welt in den Fo­kus.

Der Be­richt von „SPIEGEL TV“ (auf „VOX“ ge­stern ab 21.55 Uhr) folg­te dem be­kann­ten Mu­ster: Aus­schnit­te aus (fik­tio­na­len) Dar­stel­lun­gen (als sol­che ge­kenn­zeich­net), do­ku­men­ta­ri­schen Fil­men oder Fo­to­gra­fien und Be­fra­gun­gen von Prot­ago­ni­sten – dies al­les ge­kop­pelt mit nach­ge­stell­ten Sze­nen soll­ten das Ra­che­pro­jekt der is­rae­li­schen Re­gie­rung nach dem An­schlag 1972 auf­zei­gen.

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