A.d.L.e.R: Aus dem Leben einer Rikschafahrerin – Nr. 7
Ich stehe am Reichstag, es ist heiß, ich bin auf der Schattenseite unter den Bäumen, und neben mir ist ein ganz frischer Kollege, ein Lehramtstudent mit einem entsetzlichen Redebedürfnis. Es ist sein fünfter Arbeitstag, er hat das berühmte Anfängerglück und ist der Poesie dieses dreckigen Jobs restlos verfallen. Aus dem Reichstag heraus wälzt sich die Rampe herunter eine Busladung butterfahrender Seniorinnen und Senioren in beige und pastell, überquert unter Lebensgefahr die Scheidemannstraße zu uns herüber und marschiert weiter in Richtung Tor. Die müssen zum Bus. Als die Gruppe vorüber ist und der Kollege mit mir bespricht, was eben geschah, kommt ein Paar heran.