Wer ein Buch mit dem Untertitel Wie man in 15 Minuten die Welt unbegreiflich macht schreibt, sollte mindestens in der Lage sein, diese Behauptung argumentativ zu belegen. Oder meint der Autor – was auch zitiert wird -, dass die Nachrichtensendungen für den »normalen Zuschauer« schlichtweg nicht mehr zu verstehen sind? Wenn ja: Was hat das dann mit der Sendedauer zu tun? Hat es vielleicht etwas mit der in den Sendungen verwandten Sprache zu tun (vielleicht zu viele Fremdwörter?) oder mit der Rezeptionsfähigkeit des Publikums? Fragen über Fragen.
Walter van Rossum macht zunächst neugierig. Aber manchmal ist das so eine Sache mit dem Anspruch und der Wirklichkeit. Früh merkt der Leser: Da hat eigentlich jemand überhaupt kein Interesse an einer auch nur halbwegs seriösen medienkritischen Analyse der Nachrichtensendungen, speziell und überwiegend der »Tagesschau« und den »Tagesthemen«. Stattdessen gefällt sich der Autor in der Pose des Allwissenden, der dem Redaktionsteam von »ARD-aktuell« mal so richtig die Meinung sagt. Das geschieht in einer Mischung zwischen Überlegenheitsgestus eines Michael Moore-Adepten und der Wut eines abgeblitzten Tanzstunden-Verehrers. Weiterlesen