Da unser Rückflug sich verzögerte, hatten wir, Vater und Sohn, unverhofft ein paar Stunden Zeit und gingen in den Berliner Zoo. Während Noam um die Habitate exotischer Tiere strolchte, saß ich da und schaute den gefangenen Affen zu. Alle sprangen lebhaft und verspielt von einem Ast zum anderen. Mit einer Hand hielten sie sich fest, streckten die andere nach dem nächsten Ast aus und hangelten sich weiter. Ein Affe saß allein abseits und mischte sich nicht unter die anderen. Ich erkundigte mich bei einem vorbeigehenden Tierpfleger, was das hier habe. »Er ist anders«, antwortete er. »Er kann nicht klettern, weil er Angst hat, den Ast loszulassen. Wenn man sich mit beiden Händen an dem Ast festhält, kann man nicht klettern. Das ist sein Schicksal. Er sitzt den ganzen Tag auf dem Boden wie ein Trauernder, der vom Leben um ihn herum isoliert ist.«
Aus »Hitler besiegen« von Avraham Burg [Seite 28] –.
Und derart treibt’s auch mancher Mensch.
So ist es.
Wie es bereits Gedankenpflug gesagt hat, lässt sich das auch auf Menschen übertragen. Ich finde das eine sehr interessante Metaphorik, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass das Buch von dem Trauma des Holocausts im Kopf des Isrealiten handelt. Da lassen sich natürlich Parallelen erkennen.
Ich bin auf Ihre Rezension gespannt.