»Inanimate I know I am and I will remain«
Lloyd Cole: Period Piece
Die Frage ist wie immer, wer spricht. Der Sänger, ja, aber er spricht im Namen der Mauer, von der nichts übrig ist als mineralische, also unbelebte, erfundene, mit Zucker verzierte Souvenirs. Wie einst die bitteren, angeblich heilsamen, jedenfalls notwendigen Pillen, die man uns schmackhaft machte. Aber: Wenn der Stein etwas weiß, und mehr noch, wenn er etwas von sich weiß, wie kann er dann tot sein? Der Sänger also, den Tod weder fürchtend noch verachtend, vielleicht sogar – insgeheim? – liebend, zugleich distanzierend, belebt, indem er sich widerspricht, die Mauer, die selbst in der Vergangenheit sehend, fühlend und blühend war. Jetzt erst, lange im nachhinein, darf sie tanzen und bleiben. Tanzend bleiben, schließlich waren das die besten Jahre, und es sieht nicht so aus, als würden sie wiederkehren.
Niemals.
Oder doch. Nicht die besten, aber bessere Zeiten. Ohne Widerspruch einstweilen.
© Leopold Federmair