Zwölf Aufsätze, Berichte (manchmal sind es auch Reportagen) und zwei Vorworte von acht Autoren – »Die Taschenspieler« versammelt Belege über die zunehmende Entfremdung zwischen Staat bzw. Regierungsmacht und dem »normalen« Bürger. Und das sehr aktuell – Redaktionsschluss war Anfang September 2010. Schwerpunkt dieser Betrachtungen ist Baden-Württemberg – das ist bei Klöpfer & Meyer, wo dieses Buch erschienen ist, kein Wunder. Es gibt allerdings auch drei Ausreisser: einen Beitrag über einen italienischen Giftmüllskandal, der über jahrzehntelange Versenkungen von Giftmüllschiffen in der italienischen Adria berichtet, ein Lehrstück in Sachen Atommüllentsorgung am Beispiel der Deponie Asse (interessant hier die Attribute: von Versuchseinlagerungen über »Forschungsbergwerk« bis zur Endlagerstätte reich[t]en die offiziösen Zuordnungen ) und am Ende einen sehr informativen Beitrag von Markus Köhler über die Problematik des fliegenden Gerichtsstands im Presserecht, welcher dazu dient, unliebsame Presseartikel durch einstweilige Verfügungen von Presserechtsaktivisten, die an jeder Ecke das Persönlichkeitsrecht von Mandanten verletzt sehen (Stichwort: Haarfarbe des Ex-Bundeskanzlers und andere Kleinigkeiten), vor allem vor dem Hamburger Landgericht zu beklagen – was auch zumeist gelingt.