Heinz Bu­de: Die Aus­ge­schlos­se­nen

Heinz Bude: Die Ausgeschlossenen
Heinz Bu­de: Die Aus­ge­schlos­se­nen

Im Haus der Ge­sell­schaft be­woh­nen bei­de Par­tei­en ih­re ei­ge­ne Eta­ge. Die ei­nen müs­sen sich mit dem Par­terre zu­frie­den­ge­ben, die an­de­ren schie­len auf die Bel­eta­ge. Man ist sich fremd, aber kei­ne der bei­den Grup­pen kann der an­de­ren be­strei­ten, dass sie da­zu­ge­hört. Die Ausgeschlossen…gibt es auf je­der Eta­ge. Sie drücken sich her­um, so­lan­ge es geht, un­ten ver­mut­lich län­ger als in der Mit­te. […] Es kann aber pas­sie­ren, dass ein Ein­zel­ner auf­grund ei­nes »kri­ti­schen Le­bens­er­eig­nis­ses« ins Stru­deln ge­rät und…vor die Tür ge­setzt wird. Nach und nach sam­meln sich die Aus­ge­schlos­se­nen im Flur und wis­sen nicht mehr, wo­hin sie ge­hö­ren.

Mit die­sem leicht re­si­gna­ti­ven Bild bi­lan­ziert Heinz Bu­de, Pro­fes­sor für Ma­kro­so­zio­lo­gie im Fach­be­reich Ge­sell­schafts­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Kas­sel, sei­ne öf­fent­li­che So­zio­lo­gie »Die Aus­ge­schlos­se­nen«. Ein Buch, so heisst es im Vor­wort, dass nüch­tern dar­stel­len will, was Sa­che ist und ex­pli­zit nicht nach Vor­schlä­gen sucht. Die So­zio­lo­gie, so Bu­de, be­weist ih­re Stär­ke im­mer noch an der Un­be­kannt­heit des so­zia­len Ob­jekts. (Des Ob­jekts?) Wei­ter heisst es: Sie er­regt Auf­merk­sam­keit, wenn sie zei­gen kann, dass die Din­ge an­ders lau­fen, als man er­war­ten wür­de, und wie es geht, dass es so kommt, wie nie­mand es will. Nur dann be­grei­fe man wirk­lich, dass das Gan­ze auch an­ders sein kann.

Wei­ter­le­sen ...