»Hirnstimulation, Auswirkungen auf den Nucleus ventralis intermedius thalami: Ich sehe die Notwendigkeit einer retrospektiven Studie, in welcher der Tremor berücksichtigt wird. Ist er essentiell? Was ist überhaupt essentiell? Essentielle Fettsäuren, Fette und Glyceride, ungesättigt, gehärtet, was ist heute noch gesund? Gemüse, Obst, Früchte? Frau im Supermarkt packt Schale mit Erdbeeren in ihren Einkaufswagen, kein gesunder Eindruck, aufgedunsenes Gesicht, blasser Teint, große Augenringe, Pi mal den Radius 1 zum Quadrat minus Pi mal den Radius 2 zum Quadrat, Ringbeschleuniger, Synchrotonstrahlung, im Bereich der Gigaelektronenvolt, Lichtgeschwindigkeit, Massenzuwachs. Ratlosigkeit der Massen, breite Orientierungslosigkeit in der Bevölkerung, Hat S. eine Affäre?
Count Lecrin
Die Essenz der Solaris
Solaris ist im gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem ein fremder Planet, der von Ozeanen bedeckt ist, und in dessen Orbit die Menschheit der Erde eine Raumstation errichtet hat. Auf diesem Planeten werden alle dem Menschen bekannten Naturgesetze außer Kraft gesetzt. Als der Protagonist des Romanes, ein Psychologe, auf die Station kommt, entdeckt er, dass einer von den drei dort stationierten Forschern sich das Leben genommen hat, und die anderen beiden geistig verwirrt scheinen und deswegen alle Geräte abschalteten. Kurz darauf entdeckt er auf der Station seine kürzlich verstorbene Frau, die Suizid beging. Er empfindet Schuldgefühle für das Geschehene, weil er nicht erkannt, was seine Frau wirklich bedrückte und ihre Sorgen nicht verstand und hält sich somit für verrückt und bemerkt, dass auch die anderen beiden noch lebenden Forscher jeweils eines dieser surrealen Abbilder, die aus den Erinnerungen und Träumen des jeweiligen Individuums entstanden sind, verbergen. Anders als die anderen beiden Forscher schafft es der Psychologe, seine Gestalt mit der Wahrheit zu konfrontieren. Das Abbild seiner Frau erkennt dann ihre scheinbare Existenz als das, was es ist, doch er möchte es nicht als solches erkennen und formt sich Träume von einem unmöglichen Zusammenleben auf der Erde. Als die anderen beiden Forscher eine Möglichkeit entwickeln, diese Gestalten zu zerstören, ist der Psychologe erst einmal dagegen, diese auch anzuwenden, doch das Trugbild selbst bittet darum und hilft bei der erfolgreichen Ausführung. Nach dem alle Abbilder für immer zerstört worden sind, erkundet jener noch die Oberfläche des Planeten, vielleicht um in den geheimnisvollen Ozeanen nach den Lösungen dieser bizarren Rätsel zu suchen.
Die unzähligen Pfade des Sterbens
Wie kann man die Frage über die Rechtfertigung von Sterbehilfe beantworten? Wie kann man akzeptieren, dass auch schon Kinder manchmal sterben müssen? Wie kann man verstehen, dass jemand noch in der Blütezeit des Lebens den sogenannten Schnitter trifft?
Keiner kann Antworten darauf geben. Man kann nur vermuten, denn die Wahrheit liegt, falls es überhaupt eine gibt, hinter vielen Fassaden und Trugbildern verborgen, und der größte Schleier vor unseren Augen ist der der Unwissenheit und des ewigen Schweigens. Jede Spekulation in diese Richtung, jede noch so begründete Annahme ist, wie, wenn man in einem großen kreisförmigen Saal steht, und von diesem in alle Richtungen Gänge abgehen, und diese mit Vorhängen verdeckt sind. Schiebt man einen Vorhang beiseite, so sieht man nichts als Dunkelheit und setzt man auch nur einen Fuß hinter die Schwelle der Finsternis, so geht man damit bereits das Risiko ein, in die Schluchten des Irrtums zu fallen. Man kann warten, bis sich die Vorhänge von selber öffnen, man den richtigen Weg geweist bekommt, doch dann ist es meistens bereits zu spät, noch aus eigener Kraft umzukehren. Ein freiwilliges Gehen, in zweierlei Hinsicht, kann dann nicht mehr erwartet werden. Schwerwiegendes Wehklagen und Jammern sind dann der Preis für eine geringe Risikofreudigkeit. Sollten wir dann nicht lieber selbst den Weg der Wahrheit suchen? Je eher wir wissen, welchen Pfad wir später einschlagen müssen, desto besser können wir uns auf die Reise vorbereiten. Wir haben immerhin das Licht unserer Vernunft, welches uns wenigstens einen kleinen Teil der Dunkelheit hinter den Vorhängen offenbart.
Die totale Konvergenz
Ich möchte mich ausdrücklich von einer klaren politischen Position distanzieren, ich kritisiere zumeist eher die rechtsextreme Seite, hier ist es einmal kurz umgekehrt.
Die Leitregel vom Kommunismus ist ja: Jeder Mensch ist gleich. Wenn ich diesen Apercu lese, so kann ich immer nur müde grinsen bestenfalls, wenn nicht sogar meine Mimik aufgrund überschäumender Aggressionen gegenüber der menschlichen Einfalt verbiegen, so, wie wenn man einen Eisenstab vor lauter Zorn zu biegen versucht. Dabei erinnern sowohl der Gesichtsausdruck des Biegenden als auch die Form des Eisen im übertragenden Sinne an meine besagte Mimik.
Denn ich kann das nicht einsehen. Es ist nicht jeder Mensch gleich, viel mehr noch, es ist KEIN Mensch gleich. Und dies ist nicht nur auf Marxismus und Lenismus bezogen, sondern auch auf alle anderen Staatsformen und Verfassungen, in denen jeder Mensch als gleich gilt.
Ich möchte mich hierbei AUSDRÜCKLICH davon distanzieren, diese Ungleichheit an irgendwelchen Äußerlichkeiten, etwa der Hautfarbe oder ähnliches, festzumachen.
Die Todesouvertüre
Wie schön ist es, vergänglich zu sein, zu wissen, dass das Leben nicht unbegrenzt viele Tage hat? Es ist sicherlich besser, als wenn wir ewiglich existierten. Was kann man schon mit unendlich viel Zeit anfangen? Aber dass Vergänglichkeit sogar schön sein kann, ist eine Erfahrung, die ein Menschen auch erleben kann. Wenn uns der Tod etwa von grausamen Leiden erlöst, oder bestimmte Krankheiten, Probleme oder andere schädigende Sachverhalte nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden.