An­dre­as Mai­er: Das Zim­mer

Andreas Maier: Das Zimmer
An­dre­as Mai­er: Das Zim­mer
Spä­te­stens in den Ko­lum­nen, die An­dre­as Mai­er für »Voll­text« ge­schrie­ben hat­te und die im Früh­jahr ge­sam­melt un­ter dem Ti­tel »On­kel J.« er­schie­nen wa­ren, konn­te man den »Hei­mat­dich­ter« Mai­er in der Tra­di­ti­on ei­nes Her­mann Lenz, Pe­ter Kurz­eck oder Ar­nold Stad­ler ent­decken. Mai­er als der Dich­ter der Wet­ter­au, die in­zwi­schen nur noch aus Orts­um­ge­hungs­stra­ßen zu be­stehen scheint (da­ge­gen hat­te of­fen­sicht­lich nie je­mand de­mon­striert und auch das Fäl­len der Bäu­me er­reg­te kei­ne Ge­mü­ter). Da­bei war der ele­gi­sche Ab­ge­sang auf die Wet­ter­au (und den Wichs­busch!), poin­tiert und fast ein biss­chen po­le­misch vor­ge­bracht, auch ein Aus­druck der Trau­er um die Un­mög­lich­keit, wie je­ner On­kel J. zu al­tern. Das wa­ren Pro­to­kol­le der ver­pass­ten Ge­le­gen­hei­ten, Ar­ti­ku­la­tio­nen ei­nes vor­ent­hal­te­nen Wei­ter-Le­bens. Aber es blitz­te auch ein vi­ru­len­tes Ge­fühl der Aus­weg­lo­sig­keit auf, das sich dann zu­wei­len in ei­ne Tho­mas-Bern­hard-ähn­li­che Iro­nie stürz­te, um die dro­hen­de Me­lan­cho­lie zu ban­nen. Na­tür­lich konn­te Mai­er in der klei­nen Ko­lum­nen­form kei­nen gro­ßen epi­schen Ent­wurf vor­neh­men. In »Das Zim­mer« holt er das nun auf ver­blüf­fen­de Wei­se nach. Den in ei­nem sol­chen Pro­jekt lau­ern­den Be­dro­hun­gen (sen­ti­men­ta­le Hin­ga­be oder bei­ßen­der Zy­nis­mus) er­liegt Mai­er glück­li­cher­wei­se nicht.

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An­dre­as Mai­er: On­kel J.

Andreas Maier: Onkel J.
An­dre­as Mai­er: On­kel J.
In den letz­ten Jah­ren ha­be ich viel­leicht zwei oder drei Aus­ga­ben der Li­te­ra­tur­zeit­schrift »Voll­text« ge­kauft. Ein­mal weiß ich es ganz ge­nau, weil dort Al­ban Ni­ko­lai Herbsts Ro­man »Mee­re« ab­ge­druckt war. Tat­säch­lich der gan­ze Ro­man. Voll­text eben. Die an­de­ren Ma­le weiß ich die Kauf­grün­de nicht mehr. Die Aus­ga­be mit »Mee­re« hat­te ich nach der Lek­tü­re kur­ze Zeit spä­ter ei­ner Freun­din ge­schickt. Die an­de­ren Aus­gaben fin­de ich nicht mehr, was ei­gent­lich un­ge­wöhn­lich ist, da ich ei­gent­lich so schnell nichts weg­wer­fe. Neu­lich ha­be ich so­gar noch zwei Aus­ga­ben von »Li­te­ra­tu­ren« ge­fun­den, die drei, vier Jah­re alt wa­ren.

Da ich nun of­fen­sicht­lich so ober­fläch­lich die we­ni­gen Aus­ga­ben von »Voll­text« ge­le­sen ha­be, ist mir ent­gan­gen, dass dort An­dre­as Mai­er Kolum­nen ge­schrie­ben hat. Viel­leicht schreibt er dort noch im­mer Ko­lum­nen. Je­den­falls sind nun drei­und­zwan­zig Ko­lum­nen, die An­dre­as Mai­er von 2005 bis 2010 in »Voll­text« ge­schrie­ben hat, in ei­nem Büch­lein er­schie­nen. Es heißt »On­kel J.« und im Un­ter­ti­tel »Hei­mat­kun­de«. Es ist sehr schön, dass die­se Ko­lum­nen jetzt zusammen­gefasst er­schie­nen sind.

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