Tatsächlich eine gelungene Neuauflage von Leo Perutz’ 1918 erschienenem Buch »Zwischen neun und neun«. Neben der temporeichen Erzählung gibt es einen kleinen aber feinen, fünfseitigen Anmerkungsteil und ein kenntnisreiches,

»Zwischen neun und neun« – das sind zwölf Stunden im Leben des Stanislaus Demba im Mai 1917. Demba lebt als Student in Wien und ist ein kauziger, zuweilen cholerischer Geselle, der sich als Nachhilfe- bzw. Hauslehrer in den besseren Kreisen verdingt. Er hat herausbekommen, dass seine Freundin Sonja einen neuen Liebhaber hat, mit dem sie am nächsten Tag nach Venedig fahren will. Demba will dies unbedingt verhindern, akzeptiert Sonjas Abwendung nicht und glaubt, sie umstimmen und mit ihr die Reise machen zu können, wenn er ihr das Geld in den nächsten Stunden vorlegt. So hastet er nun durch die Großstadt, möchte ein (gestohlenes) Buch verkaufen, treibt Schulden ein, erbittet Vorschüsse und findet sich sogar am Bukidomino-Spieltisch wieder, obwohl er die Regeln gar nicht kennt.