Von Ären

Gibt es ei­ne Ge­mein­sam­keit zwi­schen dem Tod von Gün­ter Grass und dem Weg­gang von Jür­gen Klopp von Bo­rus­sia Dort­mund? Zu­nächst er­scheint die­ser Zu­sam­men­hang ver­rückt: Hier der Tod ei­nes 87jährigen Schrift­stel­lers, der mehr als 50 Jah­re gro­ße An­er­ken­nung ge­noß aber auch gleich­zei­tig po­la­ri­sier­te. Und dort ein ver­gleichs­wei­se tri­via­les Er­eig­nis: Ein Fuß­ball­trai­ner ver­lässt den Ver­ein. Zwar nicht ...

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Mar­tin Ge­ss­mann: Mit Nietz­sche im Sta­di­on

An­mer­kung zur Le­se­run­de:

Der Text zu Ge­ss­mann ist viel­leicht et­was lang ge­wor­den. Un­ge­dul­di­gen sei ge­sagt, dass der Pro­log »Fuß­ball und Po­li­tik« nicht zwin­gend für das Ver­ständ­nis der Äu­ße­run­gen zum Ge­ss­mann-Buch ist. Es ist viel­leicht auch ein biss­chen un­fair, noch ein zwei­tes Buch ins Spiel zu brin­gen, aber ich konn­te nicht wi­der­ste­hen. Wer möch­te, kann den Pro­log über­sprin­gen und so­fort auf Auf­tritt der Phi­lo­so­phen klicken.

Pro­log: Fuß­ball und Po­li­tik (Nor­bert Seitz)

Als bei der Fuß­ball-WM 1998 Gast­ge­ber Frank­reich Welt­mei­ster wur­de, in­iti­ier­te Da­ni­el Cohn-Ben­dit, da­mals Mo­de­ra­tor der Schwei­zer Li­te­ra­tur­sen­dung »Li­te­ra­tur­club«, ei­ne »Spe­zi­al­sen­dung«, die dann tat­säch­lich ei­nen Tag nach dem End­spiel aus­ge­strahlt wur­de. Am Ort, an dem nor­ma­ler­wei­se über li­te­ra­ri­sche Neu­erschei­nun­gen dis­ku­tiert wur­de, lud der sicht- wie hör­bar auf­ge­wühl­te Mo­de­ra­tor vier Gä­ste ein, um über Par­al­le­len zwi­schen Fuß­ball und Po­li­tik und den viel­leicht hier­aus re­sul­tie­ren­den Kon­se­quen­zen zu disku­tieren.1 Cohn-Ben­dit führ­te die Run­de ziel­ge­rich­tet in ei­ne Dis­kus­si­on um ein Buch von Nor­bert Seitz mit dem Ti­tel »Dop­pel­päs­se«. Seitz’ Buch wur­de sei­ner­zeit stark re­zi­piert Der Ti­tel ist dop­pel­deu­tig. Zum ei­nen geht um den Dop­pel­pass zwi­schen Fuß­ball und Po­li­tik (das, was man hoch­tra­bend In­ter­de­pen­den­zen nen­nen könn­te), zum an­de­ren wird auf die Mög­lich­keit der dop­pel­ten Staats­bür­ger­schaft an­ge­spielt, die En­de der 1990er Jah­ren in Deutsch­land für gro­ße Dis­kus­sio­nen sorg­te. Ver­kürzt lau­tet die The­se des Bu­ches, dass sich der Zu­stand und die po­li­ti­sche La­ge ei­ner Ge­sell­schaft (vul­go: Na­ti­on) in de­ren Fuß­ball­spiel spie­gelt (und um­ge­kehrt!).

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  1. Zu Gast waren die Historikerin Christiane Eisenberg, der Theaterregisseur und –intendant Stephan Müller, Johnny Klinke, der als "Lebenskünstler" vorgestellt wurde (er betreibt ein Varieté-Theater in Frankfurt, der Heimatstadt Cohn-Bendits) und der Schriftsteller Thomas Hürlimann

Jür­gen Klopp

Al­les mo­kiert sich wie­der mal über Jür­gen Klopp, den Trai­ner von Bo­rus­sia Dort­mund. Die hat­ten ge­stern ge­gen Re­al Ma­drid 3:0 ver­lo­ren. Der so­ge­nann­te »Bran­chen­dienst« Me­dia (ei­ne Art Por­tal für me­dia­le Quo­ten­nut­ten) kon­sta­tier­te den näch­sten Eklat, nach­dem sich Klopp vor ein paar Wo­chen mit Oli­ver Kahn an­ge­legt hat­te. Wer den Dia­log ge­nau ver­folgt kann nur mit ...

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