Jour­na­li­sten sind kei­ne Mei­nungs­e­u­nu­chen

Aus­ge­rech­net in der sich mei­nungs­freu­dig ge­rie­ren­den Blogo­sphä­re stößt das neue En­ga­ge­ment des ZDF-Jour­na­li­sten Stef­fen Sei­bert als zu­künf­ti­ger Re­gie­rungs­spre­cher auf zum Teil dra­sti­sche Ab­leh­nung. So kann man bei­spiels­wei­se nach­le­sen: »Wo Jour­na­li­sten, und sei­en sie vor­mals auch noch so re­gie­rungs­freund­lich ge­we­sen, zu Pro­pa­gan­di­sten wer­den – und das ganz oh­ne sich vor der Öf­fent­lich­keit zu schä­men, oh­ne ei­nen Rest von Ali­bi vor­zu­schie­ben -, da ist die un­auf­dring­li­che Ber­lus­co­ni­sie­rung der Ge­sell­schaft zum Ta­ges­ord­nungs­punkt er­klärt wor­den.«

Was vie­len ge­schichts­ver­ges­se­nen Kom­men­ta­to­ren viel­leicht nicht prä­sent ist: Es gab im­mer schon Jour­na­li­sten, die von ih­rem Amt in die Re­gie­rungs­ad­mi­ni­stra­ti­on wech­sel­ten. Und es wa­ren nicht die schlech­te­sten: Con­rad Ah­lers bei­spiels­wei­se (ein »Spiegel«-Mann und spä­ter, nach Auf­ga­be sei­nes Re­gie­rungs­spre­cher­am­tes, ein po­le­mi­scher Regierungs­kritiker). Oder – eben­falls für die so­zi­al-li­be­ra­le Re­gie­rung, Klaus Böl­ling und Rü­di­ger von Wech­mar. Spä­ter dann für die Kohl-Re­gie­rung Pe­ter Bo­e­nisch und – auch vom ZDF – Fried­helm Ost. Für die Re­gie­rung Schrö­der sprach mit Uwe-Car­sten He­ye auch ein ge­lern­ter Jour­na­list.

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