
Das katholische Abenteuer
Dabei gibt es sofort Grund zur Kritik. Der eigentlich schöne Buchtitel »Das katholisches Abenteuer« wird durch die flapsig-überflüssige Unterzeile »Eine Provokation« sofort wieder nivelliert (das hätte sich vielleicht dem Leser noch selber erschlossen). Und der hehre Anspruch, hier erzähle jemand von seinem katholischen Glauben in den Zeiten des forsch-plappernden Atheismus wird durch das blöde Cover mit Hörnchen, Dreizack und Heiligenschein konterkariert. Marketing ist wohl alles und Matthias Matussek muss unbedingt als Feuilleton-Krawallbär verkauft werden – drunter geht’s nicht.
Schade, denn da hat jemand durchaus etwas zu sagen. In den besten Augenblicken berührt das Bild des gläubigen Katholiken Matussek in der zynischen Spaßgesellschaft mit ihrer anödende[n] Dauerironie sogar.