Koch-Mehrin – ei­ne Lüg­ne­rin?

Das ist die In­for­ma­ti­on zur Prä­senz­quo­te der FDP-Spit­zen­kan­di­da­tin Sil­va­na Koch-Mehrin aus dem In­ter­net-Por­tal »Parlorama.eu«:

Présence125 séance(s) plénière(s) : 41 %
From 20/07/2004 to 07/05/2009

Mit ih­rer 41%-Präsenzquote liegt Frau Koch-Mehrin auf Platz 104 von 104 deut­schen EU-Par­la­men­ta­ri­ern. Sie sel­ber be­haup­tet in ei­ner ei­des­statt­li­chen Ver­si­che­rung, dass es rund 75% sein sol­len, was die F.A.Z. zu der Ver­mu­tung treibt, dass die Da­me even­tu­ell ge­lo­gen ha­ben könn­te.


Den gan­zen Fall kann man hier bei ZAPP auf­be­rei­tet se­hen.

Schlim­mer als die of­fen­sicht­lich ge­rin­ge Prä­senz und Ar­beits­lei­stung im EP von Koch-Mehrin fin­de ich die Me­tho­den, die­se In­for­ma­tio­nen zu un­ter­drücken. Aus­ge­rech­net von ei­ner FDP-Ab­ge­ord­ne­ten. Im­mer­hin gab es in die­ser Par­tei ein­mal be­deu­ten­de Rechts­staats­po­lit­ker.

Bleibt zu hof­fen, dass die schein­bar so strah­len­de Zu­kunft von Frau Koch-Me­rin (sie wur­de als EU-Kom­mis­sa­rin ge­nau­so »ge­han­delt« wie als Bil­dungs­mi­ni­ste­rin in ei­ner schwarz-gel­ben Re­gie­rung im Herbst) erst ein­mal ge­stoppt ist.


PS: Um der Aus­ge­wo­gen­heit die Eh­re zu ge­ben hier (pdf-Do­ku­ment) die Stel­lung­nah­me von Frau Koch-Mehrin, die sich ih­re Prä­senz hoch- bzw. schön­rech­net. Zu ih­ren Ak­ti­vi­tä­ten sagt sie lei­der nichts.


PPS (06.06.09): In ei­nem In­ter­view im »Ta­ges­spie­gel« nann­te die CDU-Eu­ro­pa­ab­ge­ord­ne­te In­ge Gräß­le Frau Koch-Mehrin »das Mil­li Va­nil­li der Po­li­tik« und be­zeich­ne­te sie als »Kunst­fi­gur«. Har­te Wor­te. (»Mil­li Va­nil­li« war ei­ne Pop­grup­pe, die En­de der 80er/Anfang der 90er Jah­re sehr gro­sse Er­fol­ge fei­er­te. Spä­ter stell­te sich her­aus, dass die Sän­ger gar nicht auf den Plat­ten ge­sun­gen hat­ten...)

35 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ehr­lich ge­sagt, bin ich er­leich­tert. Ich ha­be sie mehr­fach im Fern­se­hen ge­se­hen und hat­te dort kei­nen schlech­ten Ein­druck von ihr. Ih­re po­li­ti­schen An­sich­ten sind mir zwar su­spekt, aber ihr per­sön­li­ches Auf­tre­ten war in Ord­nung. Wie­so ist sie in der FDP, dach­te ich. Nun stimmt mein Welt­bild wie­der, sie passt in die Par­tei der Bes­ser­ver­die­nen­den gut hin­ein. Lei­stung muss sich schließ­lich loh­nen, fin­det ja auch Herr We­ster­wel­le.

  2. Ich ge­ste­he, dass ich die Da­me bei der letz­ten Eu­ro­pa­wahl in ei­nem An­flug von Pro­test so­gar ge­wählt ha­be (ich ha­be aus der Eu­ro­pa­wahl im­mer »Pro­test­wah­len« ge­macht; ’99 die da­ma­li­ge PDS ge­wählt, usw).

    Das Kli­schee der Par­tei der Bes­ser­ver­die­nen­den fin­de ich per se nicht er­füllt. In den Kom­men­ta­ren zum FAZ-Ar­ti­kel wird deut­lich, dass »man« dies von Po­li­ti­kern al­ler Par­tei­en fast er­war­tet – bei SKM ist’s nur dies­mal her­aus­ge­kom­men. Und auch nur, weil sie ih­re Prä­senz bzw. Nicht­prä­senz nicht ver­sucht hat, ar­gu­men­ta­tiv zu be­grün­den, son­dern mit ad­vo­ka­ti­schen Win­kel­zü­gen die Aus­sa­gen tot­schwei­gen woll­te. Wenn der FDP-Ge­ne­ral­se­kre­tär Nie­bel dem SWR-In­ten­dan­ten ei­nen Brief schreibt, kri­ti­sche Fra­gen an SKM aus ei­ner auf­ge­zeich­ne­ten Talk­show her­aus­zu­schnei­den, so sind dies Zu­stän­de wie in ei­ner Ba­na­nen­re­pu­blik. In­ter­es­sant wä­re es al­ler­dings, ob dies auch pu­blik ge­macht wor­den wä­re, wenn die Cau­sa bei einem/einer CDU- oder SPD-Kan­di­da­ten her­aus­ge­kom­men wä­re (sie­he Kochs [sic!] Vor­ge­hen im ZDF-Ver­wal­tungs­rat ge­gen Bren­der).

  3. wenn das al­les ist das die Da­me auf dem Stecken
    oder wo­him­mer ei­ne Da­me es hat
    dann kä­me sie uns in der USA
    ja ganz gross­ar­tig vor!
    900 Eu­ro­par­lia­men­ta­ri­er! Don­ner­wet­ter!
    Kein Wun­der, dass das nicht gut läuft!
    Und macht es ueber­haupt was aus ob
    man da hin­fährt oder nicht?
    Al­so wenn der »Keu­sch­nig« 1999 die Li­ste PDS
    ge­wählt hat, dann wahr­schein­lich auch mei­nen On­kel
    den Gra­fen von Ein­sie­del, dem äl­te­sten Par­lia­men­ta­rer
    auch so ein Trotz­kopf und Uni­kum – vom flot­ten
    Jagd­flie­ger zum PDS­ler!

  4. Die PDS­ler hat­te ich 1999 we­gen ih­rer strik­ten Geg­ner­schaft zum Ju­go­sla­wi­en­krieg der NATO ge­wählt. Nicht aus An­hän­ger­schaft.

    Ame­ri­ka­ner wer­den nie be­grei­fen, wie die EU funk­tio­niert. Sie wer­den glau­ben, dass sie NICHT funk­tio­niert. Und sie ha­ben recht da­mit.

  5. Die Hal­tung der Lin­ken ge­gen­über Krie­gen mit deut­scher Be­tei­li­gung ist die ein­zi­ge ver­läss­li­che Kon­stan­te ih­rer Po­li­tik, an­son­sten sind die Kol­la­te­ral­schä­den des Ele­fan­ten im Por­zel­lan­la­den aka La­fon­taine schon be­trächt­lich und die vie­len West­sek­tie­rer ner­ven auch ge­wal­tig. Aber we­gen der Hal­tung al­ler an­de­ren Par­tei­en ge­gen­über der Vorn­ever­tei­di­gung der Bun­des­wehr am HIn­du­kusch und sonst­wo hat man (oder ge­nau­er ge­sagt ha­be ich) gar kei­ne an­de­re Wahl.

  6. Wo­bei na­tür­lich
    der Ko­so­vo-/Ju­go­sla­wi­en-Krieg ’99 wie Af­gha­ni­stan heu­te streng ge­nom­men nichts mit der EU zu tun ha­ben, d. h. die In­ter­ven­tio­nen (im er­sten Fall war es ein hand­fe­ster Krieg) hät­ten auch oh­ne die EU statt­ge­fun­den. Da­her spre­che ich von ei­ner Pro­test­wahl: Ich be­stra­fe die EU-Par­la­men­ta­ri­er für et­was, was sie pri­mär nicht zu ver­ant­wor­ten ha­ben.

    Mei­ne Wahl wird dies­mal ganz an­ders aus­fal­len: Ich wer­de ei­ner klei­nen, per se chan­cen­lo­sen Par­tei mei­ne Stim­me ge­ben, mit der ich (über­ra­schen­der­wei­se) gar nicht so we­ni­ge po­li­ti­sche Über­ein­stim­mun­gen fest­stel­len konn­te...

  7. Mei­ne Wahl wird dies­mal ganz an­ders aus­fal­len: Ich wer­de ei­ner klei­nen, per se chan­cen­lo­sen Par­tei mei­ne Stim­me ge­ben, mit der ich (über­ra­schen­der­wei­se) gar nicht so we­ni­ge po­li­ti­sche Über­ein­stim­mun­gen fest­stel­len konn­te...

    Ich war noch nie so rat­los wie die­ses Jahr. Die all­jähr­li­che Be­fra­gung des Wahl-O-Mat hat mich in ei­ne tie­fe Kri­se ge­stürzt, da ich die höch­ste Über­ein­stim­mung mit der Par­tei der bi­bel­treu­en Chri­sten ha­be. Das Le­ben ist manch­mal zy­nisch. Wie im­mer ist die Über­ein­stim­mung aber bei kei­ner Par­tei sehr aus­ge­prägt, was auch mei­ner ei­ge­nen Be­ob­ach­tung ent­spricht.

    P.S. Könn­te man nicht das block­quo­te ‑Tag et­was hüb­scher for­ma­tie­ren?

  8. Ich hat­te den Wahl-O-Ma­ten der FAZ kon­sul­tiert – da kann man nur acht Par­tei­en an­klicken (die PBC hat­te ich nicht aus­ge­sucht). Die mei­sten Über­ein­stim­mun­gen hat­te ich wohl mit Herrn Schulz; nur ein Punkt da­hin­ter kam dann om­ni­nö­se Par­tei.

    PS: Wel­ches »-Tag«???

  9. Bei dem »ech­ten« Wahl-O-Mat kann man auf ein­mal auch nur acht Par­tei­en aus­wäh­len, dann aber ei­ne er­neu­te Aus­wahl tref­fen.

    P.S. Wenn man zi­tie­ren möch­te, soll­te man üb­li­cher­wei­se nicht das ein­fa­che Tag (HTML-Code) für kur­si­ven Text neh­men, son­dern den Be­reich in <blockquote>Zitat...</blockquote> ein­schlie­ßen. Die ent­spre­chen­de For­ma­tie­rung wie z.B. bei Köpp­nick macht Tex­te da­durch über­sicht­li­cher.

  10. Ja, mit »Block­quo­te« ha­be ich lan­ge ex­pe­ri­men­tiert, um ei­ne mir zu­sa­gen­de Lö­sung zu fin­den. Ich woll­te ur­sprüng­lich kei­ne kur­si­ve Schrift, weil man die schlech­ter le­sen kann. Ich ha­be zu­erst mit Grau­fär­bung des Hin­ter­grun­des ex­pe­ri­men­tiert. Aber was auf mei­nem Mo­ni­tor schon wie ein sehr kräf­ti­ges Grau aus­sah, war auf an­de­ren Bild­schir­men kaum zu er­ken­nen.

    Ei­ne all­sei­ti­ge Um­ran­dung wirkt hin­ge­gen zu kräf­tig, so dass ich jetzt bei ei­ner Lö­sung an­ge­langt bin, mit der ich – ge­ra­de so – zu­frie­den bin. Der lin­ke, senk­rech­te Strich kenn­zeich­net län­ge­re Zi­ta­te, als ei­ge­ner Ab­satz mit »Block­quo­te« for­ma­tiert. Kur­siv bleibt für Aus­zeich­nun­gen im flie­ßen­den Text zu­sätz­lich mög­lich.

    Ty­po­gra­phie­fe­ti­schi­sten wür­den au­ßer­dem hier noch auf den Un­ter­schied zwi­schen Ita­lic und Em­pha­sis hin­wei­sen, was aber auf dem Bild­schirm üb­li­cher­wei­se gleich dar­ge­stellt wird.

  11. Beim Wahl-o-ma­ten kommt bei mir im­mer das­sel­be Er­geb­nis, nur die letz­ten drei tau­schen re­gel­mä­ßig un­ter­ein­an­der: Lin­ke, Grü­ne, Pi­ra­ten, SPD, FW, FDP, CSU, CDU. Ich bin de­mo­kra­tisch sehr ge­fe­stigt ;-)

  12. @Peter42/Köppnick
    block­quo­te
    Block­quo­te be­nut­ze ich zu­sam­men mit Kur­siv nur, wenn ich ei­nen län­ge­ren Text zi­tie­re. Bei Buch­be­spre­chun­gen ver­wen­de ich im­mer nur kur­siv, da ich oft nur ei­ni­ge Wör­ter zi­tie­re – an­son­sten wür­de der Text noch un­über­sicht­li­cher. Bei copy+paste in Word ver­schwin­det m. E. die Kur­siv­set­zung dann, was mei­nen Text dann un­le­ser­lich bzw. auch un­ver­ständ­lich macht. Das ist na­tür­lich ex­trem le­ser­un­freund­lich, aber es gä­be im­mer­hin noch an­de­re Mög­lich­kei­ten den Text zu ko­pie­ren...

    Wahl-O-Mat
    Zum er­neu­ten Aus­su­chen von acht an­de­ren Par­tei­en war ich zu faul. Mei­ne Li­ste stimmt bis auf ei­nen mit der von Köpp­nick über­ein. Wo­bei ich mir spä­ter über­legt hat­te, dass es Un­sinn war, die CSu auf­zu­neh­men, da die­se hier nicht wähl­bar ist.

  13. @Gregor
    Dei­ne Aus­sa­ge bzgl. des Wahloma­ten be­stä­tigt ei­ne mei­ner Be­ob­ach­tun­gen: Die mei­sten Men­schen wäh­len nicht auf­grund von pro­gram­ma­ti­schen Aus­sa­gen, son­dern auf­grund von (Vor)Urteilen über Per­so­nen und ih­rer ei­ge­nen So­zia­li­sie­rung. Die Lin­ke hat schon im­mer das mo­dern­ste Pro­gramm, aber sie müs­sen un­ent­wegt ge­gen die in den Mas­sen­me­di­en ge­schür­ten Res­sen­ti­ments kämp­fen, ge­gen 20 Jah­re al­te Vor­ur­tei­le und im In­ne­ren ge­gen vie­le Spin­ner, die in die­ser Par­tei ih­re Hei­mat ge­fun­den zu ha­ben glau­ben. Und in ei­nem bay­ri­schen Kuh­kaff ist man so­zi­al mau­se­tot, wenn man zu­gibt, grün oder leuch­tendrot ge­wählt zu ha­ben.

  14. @Köppnick
    Im Wahloma­ten hat­te ich sehr wohl die Lin­ke drin – sie be­kam aber nur die viert­mei­sten Punk­te.

    Ich glau­be, dass ich sehr wohl in der La­ge bin, auf Si­tua­tio­nen und Zei­ten­wen­dun­gen in mei­nem Wahl­ver­hal­ten zu re­flek­tie­ren. An­de­rer­seits stimmt es, dass ich bei ei­ner Bun­des­tags­wahl bis­her im­mer de­zi­diert »halb-links« ge­wählt ha­be, was bei­spiels­wei­se da­zu führ­te, dass ich Mit­te der 90er Jah­re ei­nen Trot­tel wie Ru­dolf Schar­ping wähl­te.

    Dass es in den Me­di­en Res­sen­ti­ments ge­gen die Lin­ke gibt, mag sein. Aber die be­ein­flus­sen mich eher nicht, da ich die­se aus der Ent­wick­lung der Bun­des­re­pu­blik in den 80er Jah­ren bzgl. der Grü­nen ken­ne.

    Die Lin­ke ist für mich aus zwei Grün­den der­zeit (auch als Pro­test) un­wähl­bar: Er­stens hat sie ei­ne ex­trem fun­da­men­tal­op­po­si­tio­nel­le Aus­rich­tung, die zu­nächst ein­mal grund­sätz­lich ge­gen Al­les ist und ent­we­der mehr (oder we­ni­ger) for­dert. For­de­run­gen sind na­tür­lich op­por­tun, aber sie soll­ten den Hauch ei­ner Se­rio­si­tät be­hal­ten, d. h. ir­gend­wo an den Rea­li­tä­ten an­docken (den Sy­stem­wech­sel be­treibt die Lin­ke ja nicht; selbst Frau Wa­gen­knecht hat da­zu rea­li­stisch be­trach­tet gar kei­ne Lust). Zum Zwei­ten wird sie durch La­fon­taine, Ernst und an­de­re Leu­te tri­via­li­siert und po­pu­la­ri­siert. Sie re­du­ziert ih­re po­li­ti­schen Aus­sa­gen auf Schlag­wor­te (die, was die Eu­ro­pa­wah­len an­geht, teil­wei­se da­mit gar nichts zu tun ha­ben wie »Raus auf Af­gha­ni­stan«).

    Schlag­wor­te ver­wen­den zwar die an­de­ren auch, aber ich kann nicht mit dem Fin­ger auf an­de­re zei­gen, wenn man ei­ge­ner An­spruch dar­in be­steht, mich gleich­zei­tig von dem an­de­ren zu un­ter­schei­den.

    Ei­ner­seits steht die Lin­ke mit ih­rem fun­da­men­tal­op­po­si­tio­nel­len Flü­gel (zu­dem ich durch­aus auch La­fon­taine rech­ne) in et­wa auf dem Ni­veau der »fun­da­men­ta­li­sti­schen Grü­nen« von En­de der 70er/Anfang der 80er Jah­re. Theo­re­tisch be­hält man na­tür­lich da­durch län­ger ei­ne ge­wis­se Kom­pe­tenz beim Wäh­ler, da man sich noch nicht in die Müh­len der An­pas­sung in Ko­ali­tio­nen be­ge­ben muss­te. Dort, wo das ge­schieht und ei­ne star­ke Per­sön­lich­keit beim an­de­ren Ko­ali­ti­ons­part­ner ist (bei­des ist wich­tig), ver­liert die Lin­ke nach­weis­lich Stim­men (Ber­lin). Sie wird »ent­zau­bert«, weil die Rea­li­tät ein biss­chen an­ders aus­schaut als die Wunsch­vor­stel­lun­gen – man bleibt Kell­ner; der Koch ist je­mand an­de­res.

    La­fon­taine (und auch Gy­si) ha­ben in ih­rer bis­he­ri­gen po­li­ti­schen Kar­rie­re ge­zeigt, dass sie vor gro­ssen Auf­ga­ben zu­rück­schrecken. Zwar war La­fo­na­taine sehr lan­ge Mi­ni­ster­prä­si­dent des Saar­lands, aber das war’s dann auch. Ich sag’ mal, dass je­der halb­wegs Ge­schick­te die­ses Amt oh­ne gro­sse Pro­ble­me über­steht, da das Saar­land letzt­lich völ­lig be­deu­tungs­los ist. Die in­tel­lek­tu­el­len Köp­fe in der Lin­ken (bspw. Brié) spie­len seit La­fon­tai­nes Coup so gut wie kei­ne Rol­le mehr; den letz­ten in­ter­es­san­ten Kopf (Bis­ky) will man jetzt nach Eu­ro­pa ver­frach­ten.

    Ich blei­be da­bei, dass die Lin­ke ab 2013 durch ei­nen SPD-Kanz­ler­kan­di­da­ten Wo­we­reit sa­lon­fä­hig ge­macht wer­den wird. Dass dies nach der Wahl im Herbst in ei­ner Art Putsch pas­siert (wie in Bay­ern in der CSU im ver­gan­ge­nen Jahr) hal­te ich für un­wahr­schein­lich, aber nicht aus­ge­schlos­sen (es gin­ge nur, wenn Rot-Rot-Grün über 50% kom­men wür­den, was ich im Mo­ment nicht glau­be). Glaubt man ei­ni­gen Ar­ti­keln, so ru­mort es in der Lin­ken durch­aus ge­gen Leu­te wie La­fon­taine. Die­ser Pro­zess könn­te nach 2, 3 Jah­ren ab­ge­schlos­sen sein, d. h. dann könn­ten an­de­re Leu­te in Füh­rungs­po­si­tio­nen kom­men.

  15. Ich weiß auch nicht, was aus der Lin­ken in der Zu­kunft wer­den wird. Der­zeit ha­be ich we­gen mei­ner Hal­tung zum Krieg über­haupt kei­ne Al­ter­na­ti­ve, die Lin­ken sind ja der­zeit die Ein­zi­gen, die jed­we­de Kriegs­be­tei­li­gung ab­leh­nen.

    Zwi­schen mei­ner Mei­nung über Gy­si und La­fon­taine lie­gen Wel­ten. Gy­si hat in ei­ner Zeit un­glaub­lich viel ris­kiert, in der er ein­fach hät­te »un­ter­tau­chen« kön­nen, und er hat auch die Schmutz­kam­pa­gnen ge­gen sich aus­ge­hal­ten. La­fon­taine war schon im­mer Be­stand­teil des bun­des­deut­schen Estab­lish­ments, al­les was zwi­schen ihm und der SPD läuft, ist – in bei­den Rich­tun­gen – ni­veau­lo­ser Kin­der­gar­ten.

  16. al­so das mit NATO trup­pen im hin­du­kusch und dem ko­so­vo
    al­so das mit NATO trup­pen im hin­du­kusch wie der hund so schoen auf deutsch heisst
    er­klaert sich die­ser grü­ne aus der glo­ba­len er­waer­mung, da sind die at­lan­tisch, pa­zi­fisch
    und in­disch ozea­ne im be­griff über­zu­schwap­pen, das mit­tel meer be­son­ders mehr, und NATO, mit den al­ler-mo­dern­sten waf­fen,
    macht da eben bi­schen vor­sprung, ist die van­guard, baut da dei­che und so was.
    man koenn­te ja herrn zig­bi­niev brzisn­ki eu­ro­paei­sche staats bür­ger­schaft [zu­rück] ge­ben
    der wür­de euch al­len den hind­kusch er­klae­ren, der ist schon seit 1978
    bei der an­ge­le­gen­heit an­we­send. ich fin­de es ei­gent­lich ganz
    in ord­nung, dass die jun­gen deut­schen ker­le ih­ren tain im
    hin­du­kusch an­statt mal­lor­ca krie­gen.

  17. Na­ja, dann will ich mei­ne The­se aus­brei­ten: Schrö­der hat­te nach dem 11.9. den USA »be­din­gungs­lo­se So­li­da­ri­tät« ver­spro­chen (was ein Blöd­sinn war, aber das ist ja egal). Er wuss­te nicht, was Bush und Che­ney plan­ten. Af­gha­ni­stan war das Vor­spiel zum Irak. Als dies ei­ni­ge Mo­na­te spä­ter däm­mer­te, die Ame­ri­ka­ner erst in Af­gha­ni­stan ein­mar­schier­ten (halb­wegs mit UN-Man­dat), schloss Schrö­der Deutsch­land an, um beim dro­hen­den Irak­krieg (der dann erst zwei Jah­re spä­ter Rea­li­tät wer­den soll­te) »nein« sa­gen zu kön­nen.

    Deutsch­land ist in Af­gha­ni­stan: oh­ne Ein­la­dung, weit­ge­hend oh­ne Funk­ti­on. Um die Sol­da­ten tut es mir leid; die kön­nen nichts da­zu. Raus kann man nicht, oh­ne al­les zu ver­ra­ten, was man vor­her für wich­tig hielt und die paar Pro­jek­te, die ei­ni­gen ge­nutzt ha­ben, auch noch zu ver­ra­ten. Raus wird man aber müs­sen, weil noch nie ei­ne Macht in Af­gha­ni­stan re­üs­siert hat.

  18. Nur kurz zu Schrö­der:
    Hat­te er nicht von un­ein­ge­schränk­ter So­li­da­ri­tät ge­spro­chen? Ich fin­de, das ist ein, wenn auch nur win­zi­ger, Un­ter­schied zu »be­din­gungs­los«, ei­ner, der ei­nen Un­ter­schied mach­te – zu­min­dest für mich, der sonst an Schrö­der nicht viel fin­den konn­te. Aber da fand ich ihn doch ei­ni­ger­ma­ßen gut...
    (»Un­ein­ge­schränkt« al­so im Gei­ste, aber nicht oh­ne Be­din­gun­gen.)

     
    [EDIT: 2009-06-07 14:04]

  19. @en-passant – Au weia!
    Ein Faux­pas! Ja, Sie ha­ben na­tür­lich Recht! Ich war wohl zu stark in der Dis­kus­si­on um das be­din­gungs­lo­se Grund­ein­kom­men... (Ach was, nur Aus­re­den.)

    Tat­säch­lich war die Re­zep­ti­on des »un­ein­ge­schränkt« ähn­lich wie »be­din­gungs­los« – min­de­stens bei den Kri­ti­kern die­ser Aus­sa­ge, so dass es tat­säch­lich mehr als nur ei­ne Lie­der­lich­keit ist, die­se Be­grif­fe in die­sem Zu­sam­men­hang zu ver­wech­seln.

    Es ist ja in der Tat ein Un­ter­schied, auch wenn Syn­onym­da­ten­ban­ken hier schnell an die Gren­zen ih­rer lei­stungs­fä­hig­keit (Nu­an­cie­rung) sto­ssen:

    Syn­ony­me: ab­so­lut, be­din­gungs­los, gren­zen­los, schran­ken­los, un­be­dingt, un­be­grenzt, un­be­schränkt, voll­stän­dig, vor­be­halt­los, völ­lig

    [EDIT: 2009-06-07 14:15]

  20. hier was von mei­nen trot­ky­isti­schen freun­den ueber eu­re wah­len
    http://www.wsws.org/articles/2009/jun2009/euro-j06.shtml

    “Eu­ro­pean Left”: Pious wis­hes and right-wing po­li­ci­es
    By Lu­cas Ad­ler and Pe­ter Schwarz
    6 Ju­ne 2009
    The wa­ve of cor­po­ra­te bank­rupt­ci­es of re­cent months has dealt a shat­te­ring blow to the free mar­ket ideo­lo­gi­cal nostrums of the bour­geoi­sie. Even con­ser­va­ti­ve Eu­ro­pean po­li­ti­ci­ans are paying lip ser­vice to the need for “so­cial re­spon­si­bi­li­ty” and sta­te re­gu­la­ti­on, in or­der to main­tain so­me sort of cre­di­bi­li­ty wi­th their elec­to­ra­tes.
    Un­der the­se con­di­ti­ons, it now ap­pears li­kely that the main lo­sers in the Eu­ro­pean Uni­on par­lia­men­ta­ry elec­tions to be com­ple­ted this weekend will be Europe’s so­cial de­mo­cra­tic par­ties. This is bound up wi­th the fact that the pre­vious go­vern­ment in Ger­ma­ny, hea­ded by So­cial De­mo­cra­tic Par­ty (SPD) lea­der Ger­hard Schrö­der, the La­bour go­vern­ments of To­ny Blair and Gor­don Brown, and the So­cia­list Par­ty go­vern­ment of Jo­sé Za­pa­tero in Spain have all be­en trail­bla­zers for de­re­gu­la­ti­on of fi­nan­cial mar­kets and the des­truc­tion of so­cial wel­fa­re pro­gram­mes. They all clai­med that such free mar­ket po­li­ci­es would en­su­re fu­ture eco­no­mic pro­spe­ri­ty.
    Mil­li­ons in Ger­ma­ny have suf­fe­r­ed the con­se­quen­ces of the Hartz IV an­ti-wel­fa­re laws and other so­cial de­mo­cra­tic “re­forms.” The re­sults have be­en si­mi­lar in the rest of Eu­ro­pe.
    The­re are ma­ny in­di­ca­ti­ons that the elec­tion re­sult at the weekend will, in par­ti­cu­lar, be the de­ath sentence—or at least a hu­ge nail in the coffin—for the Bri­tish La­bour go­vern­ment.
    See­king to fill the po­li­ti­cal va­cu­um left by the­se par­ties is the “Eu­ro­pean Left—a com­bi­na­ti­on of par­ties that de­scri­be them­sel­ves as “so­cia­list” or “com­mu­nist” and curr­ent­ly have 41 de­pu­ties in the Eu­ro­pean par­lia­ment.
    The main or­ga­ni­sa­ti­ons in the group in­clude the Ger­man Left Par­ty, the Com­mu­nist Par­ty of France, the Ita­li­an Re­foun­ded Com­mu­nism (PRC) and the Greek Syn­as­pis­mos. The chair­man of the Eu­ro­pean Left is Lo­thar Bis­ky, a lea­der of the Ger­man Left Par­ty along­side Os­kar La­fon­taine. Bis­ky re­pla­ced Fausto Ber­ti­not­ti (PRC) as head of the Eu­ro­pean Left in No­vem­ber 2007.
    The Eu­ro­pean Left has pu­blished a joint plat­form for the Eu­ro­pean elec­tion. The de­cla­ra­ti­on re­sem­bles a lar­ge de­part­ment store wi­th a hu­ge va­rie­ty of pro­ducts un­der a sin­gle ro­of. It con­ta­ins a se­ries of lof­ty pro­mi­ses on every conceiva­ble to­pic: en­du­ring eco­no­mic de­ve­lo­p­ment and so­cial ju­sti­ce, peace and co­ope­ra­ti­on, equal rights for wo­men, de­mo­cra­tic par­ti­ci­pa­ti­on and so­li­da­ri­ty, an­ti-fa­scism, an­ti-ra­cism, ci­vil free­doms, hu­man rights, etc.

  21. ein link zum the­ma af­gha­ni­stan von dem be­sten vom freund
    tom engle­hardt ge­mach­ten

    http://www.tomdispatch.com/

    http://www.tomdispatch.com/post/175003/tariq_ali_flight_path_to_disaster_in_afghanistan

    und ein klei­nes brecht­sches ge­dicht von mir:

    HOW TO FAIL A STATE…

    A fai­led sta­te
    Is li­ke a dwarf star
    It never ma­de it, po­or thing
    It needs a think-tank to keep it on life-sup­port,
    Mi­cha­el O’Hanlon of The Broo­kings per­haps…
    He’s good for a new set of sug­ge­sti­ons every month…
    I’m su­re he goes to church on Sun­day and prays for fai­led and fai­ling sta­tes…
    And gi­ves no end of Fs

    Ins­truc­tion on how to pro­du­ce a a “fai­led sta­te”:
    Get a Stan of so­me kind, ratt­le its go­vern­ment in your mo­ney ma­ker…
    Crea­te a fright…
    Get an in­te­re­sted par­ty to in­ter­ve­ne…
    In­itia­te an upri­sing against the in­va­der…
    What the hell, the U.N. won’t mind.

    Lots of things you can do…
    No end of op­por­tu­ni­ties…
    But first you need to de­fi­ne a sta­te… Well, the­re must be a go­vern­ment that holds the ma­jo­ri­ty shares of vio­lence power to dis­pen­se, yes Flower Child­ren, that’s how things are…

    Thence you find so­me­thing that ap­pro­xi­ma­tes the de­fi­ni­ti­on…

    You de­sta­bi­li­ze so­me­thing that ends in Stan… or Lia… or La
    its be­co­mes shaky…
    the out­ly­ing pro­vin­ces are not in its con­trol..

    You get a for­eign power to in­va­de it… say, so­me be­ars, or co­yo­tes or ants…

    You sup­port an insur­gen­cy against the oc­cu­pa­ti­on…

    You sup­p­ly it wi­th wea­pons…

    When the insur­gen­cy is a spec­ta­cu­lar suc­cess
    You pa­ra­de a few of its lea­ders for the me­dia…
    the in­va­der wi­th­draws, licking wounds…
    wi­thers on the vi­ne be­cau­se con­gress, mis­si­on ac­com­plished, won’t fund it…

    now the insur­gen­cy fends for its­elf in a coun­try wi­de ci­vil war bet­ween insur­gen­cy lea­ders trans­for­med in­to war lords…
    if you have a spe­cial ani­mo­si­ty for them you call them thugs…
    what the hell
    call them anything you want
    not­hing they can do about it any­way…
    kil­ling by naming,
    that too has be­en go­ing on a long time…
    that kind of con­sig­ning…

    And ho­o­p­la, Mi­cha­el O’Hanlon has his a geo­gra­phic en­ti­ty that he can call a “fai­led sta­te”, so­me­thing li­ke a dwarf star, po­or thing, that never had its shi­ning day… and you bring in the think tanks to think upon the mi­se­ry.

    You hold con­fe­ren­ces…
    So­meone ge­ts an­o­ther de­gree…
    You hand out grants…
    You im­port so­me left over insur­gen­ts that want to stu­dy law or may­be al­so start a Stan re­stau­rant of so­me sort…
    You find so­me blee­ding he­arts…
    And ever­ything is cool un­less it isn’t.
    © Mi­cha­el Rol­off, 2008

  22. Es sind kei­ne Da­da­isten, son­der Il­men­au­er Stu­den­ten. Es gibt hier fast 7000 Stu­den­ten ge­gen­über 26.000 Ein­woh­nern. Wie groß die Chan­cen zum Ein­zug in den Stadt­rat sind, weiß ich nicht, aber die mei­sten der in Il­men­au mit Haupt­wohn­sitz an­ge­mel­de­ten Stu­den­ten wer­den wohl für Pro Bock­wurst stim­men, um ei­nen ei­ge­nen Sitz im Stadt­rat zu be­kom­men. Ge­wis­ser­ma­ßen das Pen­dant zu den Frei­en Wäh­lern, die es auch noch gibt.

  23. Ich fin­de sol­che po­li­ti­schen Zu­sam­men­schlüs­se auf Stadt- oder Kom­mu­nal­ebe­ne sehr gut. Da wird dann nicht mehr nur ge­meckert, son­dern ei­ne Al­ter­na­ti­ve auf­ge­baut. Bei mir gibt’s im­mer dann Pro­ble­me, wenn die ernst­haf­ten lo­kal­po­li­ti­schen Am­bi­tio­nen mit mehr oder we­ni­ger lu­sti­gen Über­trei­bun­gen ge­würzt wer­den: In­itia­ti­ve für Bil­dung, Wis­sen­schaft klingt für mich sehr gut, und die Ma­ni­fe­stie­rung der Bock­wurst als Kul­tur­gut ist dann die Kon­ter­ka­rie­rung von Ernst­haf­tig­keit.

    Es wird aber so sein, dass es an mei­nem Po­li­tik­ver­ständ­nis liegt. Ich könn­te mir vor­stel­len ei­ne In­itia­ti­ve für Bil­dung und Wis­sen­schaft zu wäh­len (wo­bei man wis­sen müss­te, wie das aus­sieht – das wis­sen die Leu­te aber wohl sel­ber noch nicht), aber mit der Im­ple­men­tie­rung der Bock­wurst als Kul­tur­gut hät­te ich so mei­ne Schwie­rig­kei­ten...

    Den­noch müss­te man sol­che In­itia­ti­ven vor Ort ei­gent­lich un­ter­stüt­zen.

  24. Da fehlt dir das In­si­der­wis­sen. Hier in Thü­rin­gen ist die Thü­rin­ger Brat­wurst so hei­lig wie in Bay­ern das Kreuz. Wenn ich in ei­nem an­de­ren Bun­des­land bin oder gar im Aus­land und dort wird Thü­rin­ger Brat­wurst an­ge­bo­ten, dann wen­de ich mich mit Grau­sen ab. In­so­fern ist »Pro Bock­wurst« ein ge­nia­ler Mar­ke­ting­ein­fall. Ei­ne hal­be Stun­de von mei­nem Wohn­ort gibt es das er­ste und ein­zi­ge Deut­sche Brat­wurst­mu­se­um. Als ich vor­hin im Wahl­lo­kal war, war »Pro Bock­wurst« un­ter den ge­ra­de dort An­we­sen­den (Ge­ne­ra­ti­on 50+) das Haupt­ge­sprächs­the­ma.

  25. Es wird wohl da­von ab­hän­gen, wie vie­le Stu­den­ten hier ih­ren Erst­wohn­sitz ha­ben und wie vie­le da­von wäh­len ge­gan­gen sind. Ich glau­be al­so eher, dass PB kei­ne Chan­ce hat. Hier ge­winnt im­mer die CDU, ge­folgt von der Lin­ken, da­hin­ter mit ei­ni­gem Ab­stand die SPD. Al­le üb­ri­gen blei­ben i.a. un­ter 5%. Auf kom­mu­na­ler Ebe­ne klappt die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen CDU und Lin­ke sehr gut, es sind ja fast al­les Uni-Leu­te und kei­ne Bonn­li­ner Ideo­lo­gen.

  26. So­fort nach Il­men­au...
    Al­so ich fahr jetzt mal per »Goog­le Earth« nach dem mir bis jetzt un­be­kann­ten Il­men­au, und fla­nier da mal rum.
    Vor ein paar Wo­chen hab ich auf die­se Wei­se in Schö­ne­beck bei Ve­ge­sack rum­ge­schnup­pert und so­gar mei­ne ein­sti­gen Weg­ver­kür­zun­gen zur Volks­schu­le über die Wie­sen nach­ver­fol­gen kön­nen, da ste­hen die Schil­der der »Grü­nen«: rund, grün be­ran­det und auf ei­nem wei­ssen Feld das Zei­chen für ei­ne Krä­he, schwarz! Das scheint mir zu ver­bie­ten ei­nen ein­zi­gen Grass­halm zu flücken!
    Das Schloss Schö­ne­beck ist jetzt ge­putzt im Ver­gleich zu der Zeit da ich da weg im Herbst 1950, kei­ne Flücht­lings Wä­sche hängt da mehr aus den Fen­stern, fast lackiert sieht der Ka­sten aus, wie ein wirk­li­ches Schloss! da, bei der mir so be­lieb­ten Ge­trei­de und Sä­ge­müh­le. Hab so­gar das Haus se­hen kön­nen in dem ich bis dann ge­wohnt ha­be, ge­hört jetzt der Stadt Bre­men, und wird zum Un­ter­halt von se­ni­len Ver­rück­ten ge­braucht, ob die mich mit mei­ner lie­be zur Bock­wurst da viel­leicht auf­neh­men, so als alt jung Ein­säs­si­ger?

    Hier in Se­at­tle, wo ich schon 15 Jah­re le­be, geht die lo­ka­le De­mo­kra­tie so halb­wegs, Se­at­tle so­wie der Be­zirk [King Coun­ty] wird auch manch­mal als »the So­viet of Se­at­tle« ge­nannt, das ist ein biss­chen über­trie­ben. aber als Re­pu­bli­ka­ner hat man über­haupt kei­ne Chan­ce, un­se­rer Re­pre­sen­tant ist Jim McDer­mott, auch be­kannt als »Bagh­dad« Jim, im Re­pre­sen­tan­ten Haus gibts nur ei­nen der wei­ter Links liegt, und das is mein Kan­di­dat Den­nis Ku­ci­n­ich

    http://en.wikipedia.org/wiki/Dennis_Kucinich

    Der sich be­liebt macht in dem er die Wahr­heit sagt.
    Vor dem ha­ben die Me­di­en ei­ne Hei­den­angst und er­lau­ben ihm sel­ten bei den Wahl Dis­kus­sio­nen un­ter den Kan­di­da­ten teil­zu­neh­men.

  27. Schö­nen­born­sche Ma­the­ma­tik
    Als kur­ze Nach­le­se viel­leicht noch­mal ein Hin­weis zum The­ma Ob­jek­ti­vi­tät in den Ta­ges­the­men:

    Jörg Schö­nen­born kom­men­tier­te die ver­mut­li­che neue Sitz­ver­tei­lung im neu­en Eu­ro­pa­par­la­ment. Die Ver­lu­ste des so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen La­gers be­nann­te er mit ge­wal­tig ge­schrumpft. Bei den Grü­nen kon­sta­tier­te er leich­te Ge­win­ne.

    Wenn man mal ge­nau­er hin­sah, zeig­te sich, dass die er­ste »Frak­ti­on« Ver­lu­ste von 18,9% hat­te, die zwei­te um 17,7% wuchs. Man mer­ke sich al­so nach dem II.Schönenbornschen Ge­setz der Sta­ti­stik: Zwi­schen ge­wal­tig und leicht liegt 1,2

  28. ge­stern Il­men­au be­sucht
    die klei­ne sSadt liegt ja sehr zen­tral und zu­kunfts­traech­tig, sehr viel tech­ni­sche In­sti­tu­te am Stadt­rand.... ob die 7000 Stu­den­ten all »pro-
    Bock­wurst« ge­waehlt ha­ben geht aus den FAZ Kom­mu­nal WAhl Er­geb­nis­sen [das ein­zie­ge was ich mir hier am frue­hen kla­ren feuch­ten Mor­gen an­ge­se­hen ha­be] nicht her­aus. Ilm hat si­cher­lich ei­ne ei­ge­ne Zei­tung.
    Die Ilm ist schoen, er­in­nert mich aber eher an die »Beck« in Schoe­ne­beck als an die We­ser. Auch Au­en scheint es noch zu ge­ben. Was mir [ei­nem] bei der Be­nut­zung von Goog­le-Earth auf­faellt: wie ei­gent­lich un­be­voel­kert die Welt doch ist! Al­so bleibt noch viel ueb­rig fuer wei­te­re Scha­fe.

    al­so das hier ist in Link zu den Wahl­er­geb­nis­sen im Kreis Ilm,
    al­so nichts Pro-Bock­wurst schein­bar:

    http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp

  29. es ist ja kaum zu fas­sen die­se ruehm­li­che pro­vin­ciel ei­tel­keit!

    Il­men­au: »Pro Bock­wurst« lan­det vor der FDP

    Il­men­au. (ddp/tlz) Ku­rio­se Wahl­ver­ei­ni­gun­gen ha­ben bei den Ge­mein­de­rats­wah­len in Thü­rin­gen be­acht­li­che Er­fol­ge er­zielt. Laut Lan­des­amt für Sta­ti­stik wur­de der Grill­ver­ein in Win­ge­ro­de mit 36,8 Pro­zent zweit­stärk­ste Kraft. Der Ver­ein «Die Quer­schlä­ger» er­reich­te in Rott­le­ben 29,6 Pro­zent, der Tisch­ten­nis­club «Schnel­le Kel­le» in De­es­bach auf 25,3 Pro­zent. Der Land­knechts­ver­ein «Ver­lo­re­nes Fähn­lein» lan­de­te in Meu­se­bach bei 16,1 Pro­zent. Al­ler­dings wa­ren die Er­fol­ge an­ge­sichts man­geln­der Kon­kur­renz in den Ge­mein­den we­nig über­ra­schend. An­ders in Il­men­au: Hier kam der Ver­ein «Pro Bock­wurst» auf 6,4 Pro­zent und lan­de­te so­gar vor der FDP