Ein treffender Spruch. Das Einzige was nicht stimmt, ist die Einzahl des Trostlosen. Es fällt schwer, weiße Schafe in der Herde der schwarzen Soutanenträger wahrzunehmen.
Vielleicht ist die Einzahl aber sogar essentiell. In dem Sinne, dass Trost von einer Institution für den einzelnen nur Surrogat sein kann (das berühmte Opium?). – Die einzelnen (Verzweifelten?) läsen dann lieber Kierkegaard, dessen Sprung zur Erlösung im Glauben man aber auch schlechterdings imitieren könnte (wenn er denn selbst je gesprungen ist und nicht nur sein Pseudonym)?
Vielleicht geht es aber auch gar nicht um das weite Feld Glauben kontra Religion, sondern nur um die Entfernung der Institution vom einzelnen (die so allgemein festzustellen auch schwierig ist, – für Gläubige gibt es doch viele Möglichkeiten sich selbst zu einzubringen und nicht bloss im Meer der Amen-Sager unterzugehen – was abstösst oder befremdet, sind heute vermutlich vielfach diese archaisch-anmutenden Rituale, so dass es gar nicht mehr dazu kommt, dass die Jugend sich in den Schoss der Religion begibt.)
Wie dem auch sei. Das Singular sollte da stehen, glaube ich. Selbst wenn es viele sind, so finden sie sich ja vermutlich gerade nicht zu einer Gruppe zusammen, schon die Anwesenheit eines anderen könnte Trost spenden, der Trostlose ist aber gerade allein.
hätte ich mich mal eingeloggt.. und diesen Halbsatz genauer gelesen. Da steht ja »wahrzunehmen« – also geht es wohl darum, dass die Kirche als Institution schon unfähig ist, das Leid des einzelnen überhaupt zu erkennen.. oder gelten zu lassen (um den Spruch zu aktualisieren)...
Diese kleinen Formen sind schon trickreich, da wird man leicht aufs Glatteis geführt (Kafka war ja wohl ein Meister darin)..
Ja, Phorkyas, die Einzahl ist essentiell für diese Aussage. Ich verstehe es ähnlich wie Sie: der Gläubige bleibt inmitten der ritualisierten Gesten und Handlungen dann doch alleine. So sah es Handke wohl, der ja nie dezidiert Atheist war und vor allem kein Kirchenstürmer.
Ich habe nur einmal eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Das war beim Tod meines Vaters. Da kam ein evangelischer Pastor in unser Haus. Mein Vater war überhaupt nicht religiös und der Pastor kannte meinen Vater auch gar nicht. Aber er hat mit uns über ihn gesprochen und sehr schöne Worte an seinem Grab gefunden. Diese Geste werde ich nie vergessen, soviel Unsinn die EKD auch zu produzieren vermag.
Ein treffender Spruch. Das Einzige was nicht stimmt, ist die Einzahl des Trostlosen. Es fällt schwer, weiße Schafe in der Herde der schwarzen Soutanenträger wahrzunehmen.
Vielleicht ist die Einzahl aber sogar essentiell. In dem Sinne, dass Trost von einer Institution für den einzelnen nur Surrogat sein kann (das berühmte Opium?). – Die einzelnen (Verzweifelten?) läsen dann lieber Kierkegaard, dessen Sprung zur Erlösung im Glauben man aber auch schlechterdings imitieren könnte (wenn er denn selbst je gesprungen ist und nicht nur sein Pseudonym)?
Vielleicht geht es aber auch gar nicht um das weite Feld Glauben kontra Religion, sondern nur um die Entfernung der Institution vom einzelnen (die so allgemein festzustellen auch schwierig ist, – für Gläubige gibt es doch viele Möglichkeiten sich selbst zu einzubringen und nicht bloss im Meer der Amen-Sager unterzugehen – was abstösst oder befremdet, sind heute vermutlich vielfach diese archaisch-anmutenden Rituale, so dass es gar nicht mehr dazu kommt, dass die Jugend sich in den Schoss der Religion begibt.)
Wie dem auch sei. Das Singular sollte da stehen, glaube ich. Selbst wenn es viele sind, so finden sie sich ja vermutlich gerade nicht zu einer Gruppe zusammen, schon die Anwesenheit eines anderen könnte Trost spenden, der Trostlose ist aber gerade allein.
hätte ich mich mal eingeloggt.. und diesen Halbsatz genauer gelesen. Da steht ja »wahrzunehmen« – also geht es wohl darum, dass die Kirche als Institution schon unfähig ist, das Leid des einzelnen überhaupt zu erkennen.. oder gelten zu lassen (um den Spruch zu aktualisieren)...
Diese kleinen Formen sind schon trickreich, da wird man leicht aufs Glatteis geführt (Kafka war ja wohl ein Meister darin)..
Ja, Phorkyas, die Einzahl ist essentiell für diese Aussage. Ich verstehe es ähnlich wie Sie: der Gläubige bleibt inmitten der ritualisierten Gesten und Handlungen dann doch alleine. So sah es Handke wohl, der ja nie dezidiert Atheist war und vor allem kein Kirchenstürmer.
Ich habe nur einmal eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Das war beim Tod meines Vaters. Da kam ein evangelischer Pastor in unser Haus. Mein Vater war überhaupt nicht religiös und der Pastor kannte meinen Vater auch gar nicht. Aber er hat mit uns über ihn gesprochen und sehr schöne Worte an seinem Grab gefunden. Diese Geste werde ich nie vergessen, soviel Unsinn die EKD auch zu produzieren vermag.