Im rich­ti­gen Le­ben

Da ha­ben wir al­so wie­der ein­mal ei­nen zünf­ti­gen Skan­dal. End­lich. Da hat der chi­ne­si­sche Au­tor Mo Yan den Li­te­ra­tur­no­bel­preis be­kom­men – und re­agiert da­bei so gar nicht, wie man sich dies wünscht. »Em­pö­rung über re­gime­freund­li­che Äu­ße­run­gen von Mo Yan« ti­telt ex­em­pla­risch die »Zeit«. Im ha­stig zu­sam­men­ge­schrie­be­nen Ar­ti­kel steht die An­klage schon im Un­ter­ti­tel: Der Schrift­stel­ler ha­be die chi­ne­si­sche Zen­sur ver­tei­digt und dies in ei­ner Pres­se­kon­fe­renz mit den Kon­trol­len am Flug­ha­fen ver­gli­chen. »Ver­leum­dungen, Ver­un­glimp­fun­gen, Ge­rüch­te und Be­lei­di­gun­gen muss man schon zen­sieren«, so wird Mo Yans Äu­ße­rung zi­tiert. Der »Zeit« reicht dies, die Stim­men der Em­pör­ten la­wi­nen­haft aus­zu­brei­ten.

Wä­re es nicht ein Fall von jour­na­li­sti­schem Ethos (in die­sen Zei­ten?) ge­we­sen, Mo Yans Äu­ße­run­gen voll­stän­dig und kon­tex­tu­ell ein­wand­frei zu zi­tie­ren? Er sag­te:

Wei­ter­le­sen ...