Inzwischen kommt kaum noch eine Diskussion über den Euro und die entsprechenden (sogenannten) Stabilisierungsmaßnahmen ohne warnende Hinweise aus. Bereits vor einigen Monaten beschwor der Vorsitzende der Euro-Gruppe Jean-Claude Juncker (der auch gleichzeitig Ministerpräsident einer europäischen Steueroase ist), wenn der Euro scheitere, würde Europa wieder drohen, in die Barbarei des Krieges zurückzufallen (»Ein Tag Krieg in Europa ist teurer als uns die ganze Euro-Rettungsaktion jemals kosten wird«). Als hätte man bis 2000 im Kriegszustand mit Frankreich gelebt und aktuell deutsche Truppen an den dänischen und schweizer (Nicht-EU!) Grenzen stehen würden. Diese Drohung wird in unterschiedlichen Nuancen artikuliert. Wenn der Euro scheitere, so die noch harmloseste Variante, scheitere die europäische Integration. Darf man daran erinnern, dass die Gründer der EWG eine gemeinsame Währung gar nicht intendierten?