Lie­be Frau Hei­den­reich,

ist Ih­nen lang­wei­lig? Wie sonst soll­te man Ih­re dem »Fo­cus« ge­gen­über ge­mach­ten Äu­ße­run­gen in­ter­pre­tie­ren? Sie fin­den den Buch­markt grau­sig, nur noch »Vam­pi­re, Trol­le, El­fen, Mor­de«. Viel­leicht hät­ten Sie noch »Kat­zen« er­gän­zen kön­nen? Das ist für Sie »der Buch­markt«? Ver­wech­seln Sie das nicht mit den so­ge­nann­ten Best­sel­ler­li­sten? Wann ha­ben Sie ei­gent­lich zum letz­ten Mal ei­ne Buch­hand­lung be­tre­ten? Nein, kei­ne die­ser Ket­ten mit T oder H. Mit Buch­hand­lung mei­ne ich so­was hier. Die­se Buch­hand­lung ist mein »Buch­markt«. Nicht die Best­sel­ler­li­sten, die Sie mit dem »Buch­markt« gleich­set­zen. Aber es ist im­mer gut, ein kul­tur­pes­si­mi­sti­sches La­men­to zu pfle­gen.

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Von Ner­ven­sä­gen und Que­ru­lan­ten

Vor ei­ni­gen Wo­chen lief in der ARD ein Film mit dem Ti­tel „Ner­ven­sä­gen – Que­ru­lan­ten in Deutsch­land“. Un­ter an­de­rem wur­de dort Ha­rald Fied­ler ge­zeigt, ein schlan­ker, äl­te­rer, höf­li­cher Herr, wie er in Su­per­märk­ten, Kauf­häu­sern oder Fri­seur­sa­lons mit den Ab­tei­lungs­lei­tern, In­ha­bern oder Fi­li­al­lei­tern spricht und dar­um bit­tet, die be­schal­len­de Hin­ter­grund­mu­sik für die Dau­er sei­nes Auf­ent­hal­tes ein­fach ab­zu­stel­len.

Die­ses An­sin­nen ge­nügt of­fen­sicht­lich den Fil­me­ma­chern Thi­lo Kn­ops und Kir­sten Wasch­kau, Herrn Fied­ler die Rol­le ei­ner Ner­ven­sä­ge zu­zu­wei­sen. Zu­ge­ge­ben, das Vor­ge­hen er­scheint auf den er­sten Blick skur­ril oder als Lau­ne ei­nes pen­sio­nier­ten Her­ren, der sei­ne Zeit nicht an­der­wei­tig ver­bin­gen kann, aber ist es des­we­gen per se durch Schnitt, Zoom und ent­spre­chen­dem Kom­men­tar er­laubt, ihn der Lä­cher­lich­keit aus­zu­lie­fern?

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