Nach dieser und jener hier gibt eine weitere »Düsseldorfer Erklärung«. Kleinverlage beklagen darin den Niedergang der Buch- bzw. Lesekultur. Der Feind ist natürlich ausgemacht: Die Digitalisierung. Und die Monopolisierung, d. h. die bösen Großverlage, die Konzerne geworden sind. Die Abhilfe des drohenden literarischen Super-GAUs, der Verdummung der »jungen Generation«, ist die Implementierung eines Preises für die kleinen Verlage.
So genau definiert man zwar nicht, was ein »Kleinverlag« ist. Daher machen auch viele dabei mit, die eigentlich ganz gut in den Sortimenten und im Feuilleton vertreten sind. Die Preise eingeheimst haben mit ihren Büchern (zu Recht). Und die bekannt sind.
Welche Verlage in Detail mitgemacht haben, konnte ich nicht finden. Es sollen 60 sein, aber nach einer Liste forschte ich vergebens. Dass jemand vom Mairisch-Verlag bei der »Sichtbarkeitskampagne« im März dabei ist, ist natürlich selbstverständlich. Dessen aktuellste Neuerscheinung bearbeitet die Philosophie des Kochens. Intellektuelle wie Eckart Witzigmann steuern lobende Worte bei. Und mit Michael Naumann konnte man einen Fürsprecher gewinnen, der sich zeit seines Lebens immer für kleine und kleinste Verlage (Rowohlt beispielsweise) eingesetzt hat. Der weiß genau, wo der Schuh drückt.