Rüdiger Dingemann: Tatort Lexikon (E‑Book)Rüdiger Dingemann hat sein »Tatort«-Lexikon von 2010 für die E‑Book-Ausgabe ergänzt und erweitert. Es sind jetzt alle Folgen bis 11. November 2012 erfasst. Das sind insgesamt 849 (im Print-Buch waren es 765). Nicht nur jede einzelne Folge ist dort chronologisch mit einer kleinen Inhaltsangabe aufgeführt (der Sortierungsschlüssel ist einfach: fortlaufende Folge und nach dem Schrägstrich das Erstausstrahlungsjahr). Man findet auch Angaben zur Quote bzw. zum Marktanteil, den Drehbuchautor, Regisseur, die Hauptdarsteller und eine kurze Inhaltsangabe.
Der Essay aus dem Printbuch wurde ein bisschen verändert, kleinere Korrekturen angebracht und die Zwischenüberschriften wurden zu eigenen Kapiteln. Es gibt immer noch eine Zeitreise in die »Tatort«-Geschichte mit zahlreichen Kuriositäten. Hervorgegangen aus der »Stahlnetz«-Reihe, die sich, im Gegensatz zu den »Tatort«-Folgen, an Originalfällen orientierte, sollte eine Art Gegengewicht zur seit 1968 im ZDF erfolgreichen Krimireihe »Der Kommissar« geschaffen werden. Der Gedanke, den Föderalismus an diversen Schauplätzen mit unterschiedlichen Ermittlern zu spiegeln, erwies sich, so Dingemann, als Glücksgriff.
Lüdde / Dingemann: WELT-Edition Politik
60 Jahre Deutschland in zehn Hochglanz-Themenbänden zu je ca. 90 Seiten: Politik, Wirtschaft, Reise und Verkehr, Kunst und Literatur, Film und Fernsehen, Musik, Mode und Design, Sport, Gesellschaft, Architektur. Die Unterteilung in den jeweiligen Bänden erfolgt chronologisch nach Jahrzehnten: Nach einer kursorischen Einführung in 60 Jahre des jeweiligen Sujets gibt es eine Doppelseite mit einem für das Jahrzehnt typischen Foto, dann vier Seiten Text (mit wenigen Fotografien), davon eine Faksimile-Seite einer Ausgabe der »Welt« zu einem wichtigen Ereignis. Danach gibt es zu weiteren Themengebieten auf acht bis zehn Seiten Fotografien mit Erläuterungen – viel Bekanntes aber auch manchmal »Schnappschüsse«, was man noch nicht kannte. Auf diese Weise kann man sich mit den Bänden der »Welt-Edition« für einige Tage auf eine Zeitreise der deutschen Geschichte seit 1949 begeben.
Die Texte von Rüdiger Dingemann und Renate Lüdde sind wohltuend; es ist glücklicherweise keine Feiertags- oder Jubelprosa. Sie sind konzise aber nicht oberflächlich, durchaus pointiert und zeigen Zusammenhänge auf. Es gibt keine dröge Vermittlung lexikalischen Wissens; wer zum Beispiel die Ergebnisse aller Bundestagswahlen, Tabellen zu Politikern und ihren Ämtern oder Werksverzeichnisse berühmter Literaten sucht, wird hier nicht bedient. Ebenso wenig wird der Leser mit Sterbedaten vermeintlich berühmter Persönlichkeiten gelangweilt; es wird im politischen Band nur ein Sarg gezeigt – der Sarg eines Bundeswehrsoldaten, der in Afghanistan ums Leben gekommen ist.