Große Aufregung in der Fußballwelt: Das Bundesland Bremen möchte bei sogenannten »Risikospielen« die Kosten für Polizeieinsätze den Bundesligaclubs in Rechnung stellen. Allüberall wohlfeile Empörung, vor allem natürlich bei der DFL und dessen Chef Reinhard Rauball. Den Hinweis auf die Millionengehälter und Ablösesummen, die Vereine bezahlen, werden pauschal als »Polemik« abgetan. »Darum geht es nicht«, sagte Rauball in der NRZ.
Was aber, wenn es genau darum geht? Seit Jahren laufen die Initiativen von Vereinen und dem DFB mehr oder weniger ins Leere, wenn es um sogenannte »Fanprojekte« geht, die die ausufernde Gewalt vor, während und nach Spielen – meistens sogenannten »Derbys« – in sozialdemokratischer Manier präventiv bekämpfen sollen. Das kann man beklagen und dann zur Tagesordnung übergehen. Oder man kann Maßnahmen ergreifen, die den Vereinen mehr abverlangt, als ein paar tausend Euro zur Gewissensberuhigung abzuzwacken und ansonsten business as usual zu betreiben.
Die Bremer Initiative führt zu einer Wiederbelegung alt bekannter Stereotypen. Etwa wenn es immer wieder heißt, die Randalierer seien keine Fußballfans und das alles hätte mit Fußball nichts zu tun. Mit was hat es denn dann zu tun? Mit Hallenhandball? Das ist ungefähr so, als behaupte man, dass die rund 3000 Verkehrstoten im Jahr auf deutschen Straßen nichts mit dem Autofahren zu tun haben. Ach ja, das ist ja auch so ein Thema: Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber ich schweife ab.